Menschen registrieren sich in der Empfangshalle des Ankunftszentrums Tegel.
Geflüchtete aus der Ukraine registrieren sich in der Empfangshalle des Ankunftszentrums Tegel (Archivbild von Oktober 2023). Bildrechte: picture alliance/dpa | Carsten Koall

Ukraine-News Ukraine rechnet mit weiteren 700.000 Auswanderern bis 2025

02. August 2024, 20:04 Uhr

Die Ukraine-News vom Freitag, 2. August

20:04 Uhr | Neue ukrainische Korvette in Türkei zu Wasser gelassen

In der Türkei ist ein zweites Kriegsschiff für die Ukraine zu Wasser gelassen worden. Dies teilte die ukrainische Präsidenten-Gattin Olena Selenska per Mitteilung mit, die bei dem Stapellauf in Istanbul dabei war. Die bereits im März auf den Namen "Hetman Iwan Wyhowskyj" getaufte Korvette folgt auf die Korvette "Hetman Iwan Masepa", die bereits im Oktober 2022 vom Stapel gelaufen war.

Beide Korvetten waren im Jahr 2020 schon vor dem russischen Einmarsch in die Ukraine bestellt worden. Die mit moderner Tarnkappentechnik ausgerüsteten Küstenverteidigungsschiffe wurden in der Türkei geordert, da der eigene Schiffsbau der Ukraine zu rückständig ist. Ursprünglich sollte der Endausbau in ukrainischen Werften stattfinden. Wegen des Kriegs ist das jedoch derzeit nicht möglich.

Die First Lady der Ukraine Olena Zelenska
Die ukrainische Präsidenten-Gattin Olena Zelenska und eine Marinedelegation vor dem Stapellauf der Korvette "Hetman Iwan Wyhowskyj" in Istanbul. Bildrechte: IMAGO / Cover-Images

19:53 Uhr | Ukraine rechnet mit weiteren 700.000 Auswanderern bis 2025

Die Ukraine rechnet mit einer verstärkten Auswanderung ihrer Bevölkerung in diesem und dem kommenden Jahr. Laut einem Bericht der ukrainischen Zentralbank werden im laufenden Jahr 2024 voraussichtlich 400.000 Ukrainer das Land verlassen, im nächsten Jahr 2025 womöglich 300.000 weitere. Diese Entwicklung werde aufgrund der weitgehenden Zerstörung des ukrainischen Energiesystems durch russische Luftangriffe verschärft, da diese "mit längeren Stromausfällen einhergeht und die Risiken für die Heizsaison erhöht", erklärte die Zentralbank.

12:40 Uhr | Kreml bestätigt: "Tiergartenmörder" ist FSB-Agent

Bei dem von Deutschland im Zuge des Gefangenenaustauschs freigelassenen Vadim Krasikow handelt es sich nach Angaben des Kreml um einen Agenten des russischen Geheimdienstes FSB.

Der russische Präsident Wladimir Putin (r) begrüßt den vom Westen freigelassenen russischen Gefangenen Wadim Krassikow nach dessen Ankunft auf dem Regierungsflughafen Vnukovo außerhalb von Moskau
Der russische Präsident Putin empfängt FSB-Agent Krasikow und andere vom Westen freigelassene Gefangene in Moskau. Bildrechte: picture alliance/dpa/Sputnik Kremlin Pool via AP | Mikhail Voskresensky

"Krasikow ist ein Mitglied des FSB", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow in Moskau. Krasikow, der 2021 in Berlin wegen Mordes verurteilt und zu lebenslanger Haft verurteilt worden war, habe der Eliteeinheit "Alpha" des Geheimdienstes angehört. "Er hat mit mehreren (derzeitigen) Beschäftigten für den Sicherheitsdienst des Präsidenten gearbeitet", sagte der Kreml-Sprecher weiter.

Zu einem möglichen Zusammenhang zwischen dem Gefangenenaustausch und Gesprächen über den Ukraine-Konflikt sagte Peskow, es gehe dabei um "vollkommen unterschiedliche Grundsätze". Mit Blick auf die Ukraine gehe es um "komplexere internationale Probleme" und um "Grundsätze der nationalen Sicherheit".

12:33 Uhr | Russland übergibt 250 getötete Soldaten an die Ukraine

Russland hat 250 Soldatenleichen an die Ukraine übergeben. Es seien unter anderem Überreste von Gefallenen aus dem Donezker Gebiet bei Bachmut, Marjinka und Awdijiwka, aber auch aus der Hafenstadt Mariupol übergeben worden, teilte der Koordinierungsstab für Kriegsgefangenenbelange bei Telegram mit. Die Übergabe sei unter Vermittlung von internationalen Organisationen umgesetzt worden. Bilder zeigten Mitarbeiter des Internationalen Roten Kreuzes. Nach der Identifizierung der Leichen werden diese den Angehörigen zur Beerdigung übergeben, hieß es.

11:23 Uhr | Gouverneur: Bus in Charkiw von russischer Drohne getroffen

In der Region Charkiw im Nordosten der Ukraine hat eine russische Drohne einen Bus getroffen. Das teilte Gouverneur Oleh Synjehubow mit. Sechs Bauarbeiter seien verletzt worden. Einer der Verletzten sei in kritischem Gesundheitszustand. Der Vorfall habe sich in der Nähe der Stadt Derhatschi ereignet, die etwa 40 Kilometer von Hlyboke an der Grenze zu Russland entfernt liegt. Dort haben die russischen Truppen im Mai eine neue Front eröffnet. Das ukrainische Militär stoppte die russische Offensive und schickte umgehend Verstärkung, nachdem Russland bis zu zehn Kilometer in das Grenzgebiet vorgedrungen war.

10:15 Uhr | Bundestag muss Raketen-Stationierung nicht zustimmen

Der Bundestag muss nach Ansicht seines Wissenschaftlichen Dienstes nicht an einer Entscheidung zur Stationierung weitreichender US-Waffensysteme in Deutschland beteiligt werden. In einer Information des Wissenschaftlichen Dienstes heißt es, die für das Jahr 2026 geplante Stationierung dürfte sich "im Rahmen des Nato-Bündnissystems abspielen". Die Rechtsgrundlagen aufgrund derer die Bundesregierung ohne weitere Einbindung der legislativen Gewalt eine Zustimmung erteilen könne, dürften demnach der Nato-Vertrag sowie der Aufenthaltsvertrag, der die Rechtsstellung ausländischer Streitkräfte in Deutschland regele, in Verbindung mit den dazugehörigen Zustimmungsgesetzen sein.

Am Rande eines Nato-Gipfels hatten die US-Regierung und die Bundesregierung im Juli bekanntgegeben, dass die USA von 2026 an in Deutschland wieder Waffensysteme stationieren wollen, die weit bis nach Russland reichen. Mehrere Politiker der SPD, aber auch von der CDU hatten gefordert, dass das Parlament über die ab 2026 geplante Stationierung debattiert.

06:21 Uhr | US-Berater: Gefangenenaustausch hat keine Auswirkung auf Ukraine-Krieg

Der großangelegte Gefangenenaustausch zwischen Russland und mehreren westlichen Ländern hat nach Einschätzung des US-Sicherheitsberaters Jake Sullivan keinen Einfluss auf die Situation in der Ukraine. Er sehe keinen Zusammenhang zwischen den Verhandlungen über die Inhaftierten und möglichen diplomatischen Bemühungen um ein Ende des Krieges in dem von Russland angegriffenen Land. "Aus unserer Sicht laufen diese in getrennten Bahnen", sagte Sullivan in Washington auf Nachfrage eines Journalisten, ob die erfolgreichen Verhandlungen auch Gespräche über die Kriegssituation mit den Ukrainern befördern könnten.

05:45 Uhr | Evakuierung nach Raketenangriff auf Sewastopol

Der von Russland eingesetzte Gouverneur der Stadt Sewastopol auf der Krim, Michail Raswochaew, teilte mit, dass ein neunstöckiges Wohnhaus in der Stadt evakuiert werden musste. Das Gebäude wurde nach einem massiven nächtlichen Angriff von einem Fragment einer ATACMS-Rakete getroffen. Raswochaew betonte, dass bei dem Vorfall niemand verletzt wurde, warnte jedoch die Bewohner, sich von weiteren Raketenfragmenten fernzuhalten.

02:15 Uhr | Drohnenangriff auf Sewastopol: Krim-Gouverneur meldet Treffer im Hafen

Der von Russland ernannte Gouverneur der besetzten Krim, Michail Raswochaew, teilte mit, dass Fragmente von mindestens vier Drohnen Bereiche des Hafens von Sewastopol getroffen haben. Die Drohnen seien zuvor von der russischen Luftabwehr abgeschossen worden. Raswochaew schrieb auf der Plattform Telegram, dass keine Verletzten zu verzeichnen seien.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Freitag, 2. August 2024

Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.

Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele verfügbare Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen sind. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. All das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.

Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 02. August 2024 | 06:00 Uhr

Mehr Politik in Osteuropa

In Kiew flüchten Menschen in Schutzräume, Blick in eine U-Bahn-Station voller Menschen 1 min
In Kiew flüchten Menschen in Schutzräume Bildrechte: EBU
1 min 26.08.2024 | 11:13 Uhr

Die Hälfte der ukrainischen Oblasten sind nach Angaben von Ministerpräsident Denys Schmyhal am frühen Montagmorgen von Russland angegriffen worden. In Kiew brachten sich die Menschen in Schutzräumen in Sicherheit.

Mo 26.08.2024 09:02Uhr 00:39 min

https://www.mdr.de/nachrichten/welt/osteuropa/politik/video-ukraine-angriffe-russland-schutz-100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video

Mehr aus Osteuropa

Nachrichten

Auf diesem Bild einer Überwachungskamera, das vom Presseamt des ukrainischen Präsidenten zur Verfügung gestellt wurde, steigt Rauch in dem von Russland besetzten Atomkraftwerk Saporischschja im südukrainischen Enerhodar auf. 1 min
In dem Atomkraftwerk sind Beobachter der Internationalen Atomenergie-Behörde IAEA stationiert. Bildrechte: picture alliance/dpa/Ukrainian Presidential Press Office/AP | Uncredited
1 min 12.08.2024 | 16:40 Uhr

Nach einem Brand am von Russland besetzten Atomkraftwerk Saporischschja in der Ukraine am Sonntag ist nach Angaben des Ministeriums in Kiew keine erhöhte Strahlung gemessen worden.

Mo 12.08.2024 14:15Uhr 00:41 min

https://www.mdr.de/nachrichten/welt/osteuropa/video-ukraine-russland-krieg-atomkraftwerk-akw-saporischschja-feuer-brand-100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video