Ukraine-NewsUkraine rechnet mit weiteren 700.000 Auswanderern bis 2025
Die Ukraine-News vom Freitag, 2. August
- Ukraine rechnet mit weiteren 700.000 Auswanderern bis 2025
- Kreml bestätigt: Tiergartenmörder ist FSB-Agent
- US-Berater: Gefangenenaustausch hat keine Auswirkung auf Ukraine-Krieg
- Weitere Nachrichten & Podcast zum Ukraine-Krieg
20:04 Uhr | Neue ukrainische Korvette in Türkei zu Wasser gelassen
In der Türkei ist ein zweites Kriegsschiff für die Ukraine zu Wasser gelassen worden. Dies teilte die ukrainische Präsidenten-Gattin Olena Selenska per Mitteilung mit, die bei dem Stapellauf in Istanbul dabei war. Die bereits im März auf den Namen "Hetman Iwan Wyhowskyj" getaufte Korvette folgt auf die Korvette "Hetman Iwan Masepa", die bereits im Oktober 2022 vom Stapel gelaufen war.
Beide Korvetten waren im Jahr 2020 schon vor dem russischen Einmarsch in die Ukraine bestellt worden. Die mit moderner Tarnkappentechnik ausgerüsteten Küstenverteidigungsschiffe wurden in der Türkei geordert, da der eigene Schiffsbau der Ukraine zu rückständig ist. Ursprünglich sollte der Endausbau in ukrainischen Werften stattfinden. Wegen des Kriegs ist das jedoch derzeit nicht möglich.
19:53 Uhr | Ukraine rechnet mit weiteren 700.000 Auswanderern bis 2025
Die Ukraine rechnet mit einer verstärkten Auswanderung ihrer Bevölkerung in diesem und dem kommenden Jahr. Laut einem Bericht der ukrainischen Zentralbank werden im laufenden Jahr 2024 voraussichtlich 400.000 Ukrainer das Land verlassen, im nächsten Jahr 2025 womöglich 300.000 weitere. Diese Entwicklung werde aufgrund der weitgehenden Zerstörung des ukrainischen Energiesystems durch russische Luftangriffe verschärft, da diese "mit längeren Stromausfällen einhergeht und die Risiken für die Heizsaison erhöht", erklärte die Zentralbank.
12:40 Uhr | Kreml bestätigt: "Tiergartenmörder" ist FSB-Agent
Bei dem von Deutschland im Zuge des Gefangenenaustauschs freigelassenen Vadim Krasikow handelt es sich nach Angaben des Kreml um einen Agenten des russischen Geheimdienstes FSB.
"Krasikow ist ein Mitglied des FSB", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow in Moskau. Krasikow, der 2021 in Berlin wegen Mordes verurteilt und zu lebenslanger Haft verurteilt worden war, habe der Eliteeinheit "Alpha" des Geheimdienstes angehört. "Er hat mit mehreren (derzeitigen) Beschäftigten für den Sicherheitsdienst des Präsidenten gearbeitet", sagte der Kreml-Sprecher weiter.
Zu einem möglichen Zusammenhang zwischen dem Gefangenenaustausch und Gesprächen über den Ukraine-Konflikt sagte Peskow, es gehe dabei um "vollkommen unterschiedliche Grundsätze". Mit Blick auf die Ukraine gehe es um "komplexere internationale Probleme" und um "Grundsätze der nationalen Sicherheit".
12:33 Uhr | Russland übergibt 250 getötete Soldaten an die Ukraine
Russland hat 250 Soldatenleichen an die Ukraine übergeben. Es seien unter anderem Überreste von Gefallenen aus dem Donezker Gebiet bei Bachmut, Marjinka und Awdijiwka, aber auch aus der Hafenstadt Mariupol übergeben worden, teilte der Koordinierungsstab für Kriegsgefangenenbelange bei Telegram mit. Die Übergabe sei unter Vermittlung von internationalen Organisationen umgesetzt worden. Bilder zeigten Mitarbeiter des Internationalen Roten Kreuzes. Nach der Identifizierung der Leichen werden diese den Angehörigen zur Beerdigung übergeben, hieß es.
11:23 Uhr | Gouverneur: Bus in Charkiw von russischer Drohne getroffen
In der Region Charkiw im Nordosten der Ukraine hat eine russische Drohne einen Bus getroffen. Das teilte Gouverneur Oleh Synjehubow mit. Sechs Bauarbeiter seien verletzt worden. Einer der Verletzten sei in kritischem Gesundheitszustand. Der Vorfall habe sich in der Nähe der Stadt Derhatschi ereignet, die etwa 40 Kilometer von Hlyboke an der Grenze zu Russland entfernt liegt. Dort haben die russischen Truppen im Mai eine neue Front eröffnet. Das ukrainische Militär stoppte die russische Offensive und schickte umgehend Verstärkung, nachdem Russland bis zu zehn Kilometer in das Grenzgebiet vorgedrungen war.
10:15 Uhr | Bundestag muss Raketen-Stationierung nicht zustimmen
Der Bundestag muss nach Ansicht seines Wissenschaftlichen Dienstes nicht an einer Entscheidung zur Stationierung weitreichender US-Waffensysteme in Deutschland beteiligt werden. In einer Information des Wissenschaftlichen Dienstes heißt es, die für das Jahr 2026 geplante Stationierung dürfte sich "im Rahmen des Nato-Bündnissystems abspielen". Die Rechtsgrundlagen aufgrund derer die Bundesregierung ohne weitere Einbindung der legislativen Gewalt eine Zustimmung erteilen könne, dürften demnach der Nato-Vertrag sowie der Aufenthaltsvertrag, der die Rechtsstellung ausländischer Streitkräfte in Deutschland regele, in Verbindung mit den dazugehörigen Zustimmungsgesetzen sein.
Am Rande eines Nato-Gipfels hatten die US-Regierung und die Bundesregierung im Juli bekanntgegeben, dass die USA von 2026 an in Deutschland wieder Waffensysteme stationieren wollen, die weit bis nach Russland reichen. Mehrere Politiker der SPD, aber auch von der CDU hatten gefordert, dass das Parlament über die ab 2026 geplante Stationierung debattiert.
06:21 Uhr | US-Berater: Gefangenenaustausch hat keine Auswirkung auf Ukraine-Krieg
Der großangelegte Gefangenenaustausch zwischen Russland und mehreren westlichen Ländern hat nach Einschätzung des US-Sicherheitsberaters Jake Sullivan keinen Einfluss auf die Situation in der Ukraine. Er sehe keinen Zusammenhang zwischen den Verhandlungen über die Inhaftierten und möglichen diplomatischen Bemühungen um ein Ende des Krieges in dem von Russland angegriffenen Land. "Aus unserer Sicht laufen diese in getrennten Bahnen", sagte Sullivan in Washington auf Nachfrage eines Journalisten, ob die erfolgreichen Verhandlungen auch Gespräche über die Kriegssituation mit den Ukrainern befördern könnten.
05:45 Uhr | Evakuierung nach Raketenangriff auf Sewastopol
Der von Russland eingesetzte Gouverneur der Stadt Sewastopol auf der Krim, Michail Raswochaew, teilte mit, dass ein neunstöckiges Wohnhaus in der Stadt evakuiert werden musste. Das Gebäude wurde nach einem massiven nächtlichen Angriff von einem Fragment einer ATACMS-Rakete getroffen. Raswochaew betonte, dass bei dem Vorfall niemand verletzt wurde, warnte jedoch die Bewohner, sich von weiteren Raketenfragmenten fernzuhalten.
02:15 Uhr | Drohnenangriff auf Sewastopol: Krim-Gouverneur meldet Treffer im Hafen
Der von Russland ernannte Gouverneur der besetzten Krim, Michail Raswochaew, teilte mit, dass Fragmente von mindestens vier Drohnen Bereiche des Hafens von Sewastopol getroffen haben. Die Drohnen seien zuvor von der russischen Luftabwehr abgeschossen worden. Raswochaew schrieb auf der Plattform Telegram, dass keine Verletzten zu verzeichnen seien.
00:00 Uhr | Ukraine-News am Freitag, 2. August 2024
Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.
Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele verfügbare Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen sind. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. All das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.
Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR
Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 02. August 2024 | 06:00 Uhr