Ein brennender Häuserblock
Mehrere russische Grenzgebiete sind von ukrainischen Drohnenangriffen betroffen gewesen – unter anderen die Stadt Shebekino in der Region Belgorod. Bildrechte: picture alliance/dpa/TASS | Bogdan Sobolev

Ukraine-News Verletzte und Tote nach Angriff auf russische Grenzregionen

02. Juni 2023, 21:32 Uhr

Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter im Land sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum überprüft werden können.

21:32 Uhr | Wagner-Söldner offenbar fast vollständig aus Bachmut abgezogen

Die Truppen der russischen Privatarmee Wagner sind nach Angaben ihres Chefs Jewgeni Prigoschin zu 99 Prozent aus der eroberten ostukrainischen Stadt Bachmut abgezogen. Prigoschin erklärte am Abend, alle Positionen seien in der entsprechenden Ordnung dem russischen Verteidigungsministerium übergeben worden. Es sei alles geklärt. Früheren Angaben zufolge sollen noch zwei Wagner-Leute bleiben, um die reguläre russische Armee bei ihrer Kontrolle der Stadt im Gebiet Donezk zu unterstützen.

Wie weit der Positionswechsel tatsächlich vorangeschritten ist, ließ sich unabhängig zunächst nicht überprüfen. Der ukrainische Heereskommandeur Olexander Syrskyj teilte mit, seine Armee habe die Kämpfe an den Flanken von Bachmut eingestellt, um andere Aufgaben zu übernehmen. Offiziell aufgegeben hat die Ukraine Bachmut aber nicht. Das Land will im Zuge einer großen Gegenoffensive seine Gebiete von der russischen Besatzung befreien.

Ukrainische Soldaten bei Abfeueren einer Kanone 7 min
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7 min

Die Ukraine nimmt inzwischen häufiger Ziele in Russland ins Visier. Mit CDU-Verteidigungsexperte Roderich Kiesewetter sprechen wir über die Legitimität solcher Angriffe.

MDR AKTUELL Fr 02.06.2023 13:04Uhr 06:59 min

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18:11 Uhr | Britische Geheimdienstexperten sehen Russland in Dilemma

Die Angriffe "pro-ukrainischer Partisanen" auf russisches Territorium bringen die russische Militärführung nach Einschätzung britischer Geheimdienstexperten zunehmend in ein Dilemma. Das berichtet das Verteidigungsministerium in London in seinem täglichen Geheimdienst-Update. Demnach müsse sich Moskau entscheiden, ob es die Verteidigung der eigenen Grenzregionen verstärke oder die Stellungen in der Ukraine.

17:23 Uhr | USA bietet Russland und China Nukleargespräche an

Die US-Regierung bietet Russland und China Gespräche über atomare Rüstungskontrolle ohne Vorbedingungen an. Der nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan sagte, damit wolle man neue Konflikte vermeiden. Man könne nicht warten, bis alle bilateralen Differenzen beigelegt seien. Sullivan betonte, das bedeute aber nicht, dass Atommächte für ihr rücksichtsloses Verhalten nicht zur Rechenschaft gezogen würden.

Russlands Präsident Wladimir Putin hatte Anfang des Jahres das letze große Abkommen über atomare Rüstungskontrolle mit den USA aufgekündigt. Der "New-Start"-Vertrag begrenzte die Atomwaffenarsenale beider Länder und regelte Inspektionen.

16:57 Uhr | Polnischer Präsident entschärft Gesetz zur Russland-Kommission

Der polnische Präsident Andrzej Duda will ein neues Gesetz zu unerlaubter Einflussnahme aus Russland entschärfen. Die Untersuchungskommission, die die Einflussnahme nachweisen soll, wird laut Duda keine harten Strafen verhängen dürfen. Anders als zunächst geplant, dürften überprüfte Personen auch nicht von öffentlichen Ämtern ausgeschlossen werden. 

Die EU hatte kritisiert, dass Politiker ohne richterlichen Beschluss verurteilt und von Ämtern ausgeschlossen werden könnten. Stattdessen soll die Kommission laut Duda nun lediglich eine Erklärung abgeben, dass eine Person unter russischem Einfluss steht. Das US-Außenministerium verwies darauf, dass bei der bevorstehenden Parlamentswahl im Herbst freie und faire Wahlen beeinträchtigt werden könnten.

13:37 Uhr | Tschetschenische Spezialeinheit beginnt Offensive im Osten der Ukraine

Eine tschetschenische Spezialeinheit hat dem russischen Verteidigungsministerium zufolge eine Offensive im Osten der Ukraine gestartet. Wie Nachrichtenagenturen unter Berufung auf das Ministerium berichten, ist die sogenannte "Achmat-Gruppe" in der Nähe des Ortes Marijinka in der Region Donezk im Einsatz.

13:21 Uhr | Pro-ukrainische Kampftruppe kämpft in russischer Grenzregion Belgorod

Eine pro-ukrainische Kampftruppe liefert sich nach eigenen Angaben in der russischen Grenzregion Belgorod Gefechte mit russischen Soldaten. In einer Mitteilung der sogenannten "Russischen Freiheitslegion" heißt es, am Rande des Dorfes Nowaja Tawolschanka fänden aktive Kämpfe statt. Demnach gibt es mehrere Verletzte. Die "Russische Freiheitslegion" formiert sich nach eigener Darstellung aus Russen, die gegen die Regierung von Präsident Wladimir Putin kämpfen, um ein Russland zu schaffen, das Teil der "freien Welt" sein soll. Russland bezeichnet die Legion als terroristische Gruppe, die als Stellvertreter Kiews fungiert.

11:38 Uhr | Ukraine greift Krankenlager in Saporischschja an

Ukrainische Streitkräfte haben nach russischen Angaben ein Krankenlager in der annektierten Region Saporischschja angegriffen. Der von Russland eingesetzte Chef der Besatzungsverwaltung, Wladimir Rogow, teilte auf Telegram mit, es müsse noch geklärt werden, ob es Opfer und Schäden gebe. In Saporischschja steht auch das gleichnamige Atomkraftwerk, das von russischen Truppen besetzt ist. Saporischschja ist eine von vier ukrainischen Regionen, die Russland für annektiert erklärt hat.

11:05 Uhr | Zwei Tote in Grenzregion Belgorod

In der russischen Grenzregion Belgorod sind nach Angaben des Gouverneurs bei einem ukrainischen Angriff zwei Menschen getötet worden. Bei dem Beschuss einer Straße im Ort Maslowa Pristan seien zudem zwei weitere verletzt worden. Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow sagte: "Fragmente der Geschosse haben vorbeifahrende Autos getroffen. In einem davon saßen zwei Frauen. Sie waren sofort tot."

Update 11:35 Uhr | China: Friedensverhandlungen zwischen Russland und Ukraine vorstellbar

Die Ukraine und Russland schließen nach Einschätzung Chinas die Möglichkeit von Friedensverhandlungen nicht aus. Der chinesische Sonderbeauftragte für eurasische Angelegenheiten, Li Hui, sagte, er glaube, dass keine der beiden Konfliktparteien "die Tür für Verhandlungen fest verschlossen habe." Allerdings sei es noch immer sehr schwierig, beide Seiten zu Verhandlungen zu bewegen. Das Risiko einer Eskalation des Krieges ist Li zufolge noch immer hoch.

Er ruft beide Seiten auf, zur Entspannung der Lage beizutragen und die Sicherheit von Atom-Anlagen zu gewährleisten. Das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja befindet seit Monaten unter russischer Besatzung und wurde bereits mehrfach beschossen. China kann sich zudem vorstellen, eine weitere Delegation nach Europa zu entsenden, um im Krieg zwischen Russland und der Ukraine zu vermitteln. Li Hui war erstmals im Mai zu Gesprächen nach Kiew und Moskau gereist.

Fakt – Atomkraft im Krieg 30 min
Fakt – Atomkraft im Krieg Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

09:51 Uhr | Region Smolensk von Drohnen attackiert

Die russische Region Smolensk im Westen des Landes ist nach Angaben des Gouverneurs von zwei Langstrecken-Drohnen angegriffen worden. Wie der Gouverneur mitteilte, sind zwei Orte in der Nähe der gleichnamigen Stadt Smolensk in der Nacht betroffen gewesen. Ziel der Drohnen war demnach Energie- und Treibstoffinfrastruktur. Es habe keine Feuer gegeben, niemand sei verletzt worden. Die Region Smolensk liegt etwa 270 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt.

07:45 Uhr | Angriffe auf russische Grenzregion

Zwei Gemeinden in der Grenzregion Brjansk sind nach russischen Angaben vom ukrainischen Militär beschossen worden. Nach Aussage von Gouverneur Alexander Bogomas ist dabei niemand verletzt worden. In der Vergangenheit hatte die Ukraine erklärt, keine Angriffe auf russisches Territorium geführt zu haben. Diese seien auf russische Gegner der Regierung in Moskau zurückzuführen.

07:38 Uhr | Russland greift Kiew mit Marschflugkörpern und Kampfdrohnen an

Wie das ukrainische MiIitär am Morgen mitteilte, hat die russische Armee in der Nacht zum Freitag insgesamt 15 Marschflugkörper und 18 Kampfdrohnen auf Kiew abgefeuert. Alle Flugkörper seien von der ukrainischen Luftverteidigung abgefangen worden. Auch der Chef der Kiewer Militärverwaltung, Serhij Popko, sprach von insgesamt rund 30 feindlichen Objekte, die zerstört worden seien. Über mögliche Opfer, etwa durch herabfallende Trümmerteile, gibt es es noch keine Angaben.

02:50 Uhr | Explosionen in Kiew, Luftalarm für die gesamte Ukraine

Die Behörden in Kiew haben zwei verschiedene Anschlagswellen auf die Hauptstadt gemeldet. Der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko schrieb in einer Mitteilung: "Es gibt Explosionen in der Stadt. Die Luftabwehr funktioniert". Minuten später fügte er hinzu: "Weitere Explosionen in der Stadt". Zuvor wurden offiziellen Internetseiten zufolge in der gesamten Ukraine wegen russischer Raketenangriffe Luftalarm ausgelöst.

00:30 Uhr | Schweizer Parlament stimmt gegen Waffentransfer an die Ukraine

Das Schweizer Parlament hat gegen ein Gesetz gestimmt, das Drittstaaten die Weitergabe von in der Schweiz produzierten Rüstungsgütern an die Ukraine erlaubt hätte. Der Nationalrat in Bern votierte am Donnerstag mit 98 zu 75 Stimmen gegen den als "Lex Ukraine" bekannt gewordenen Gesetzentwurf. Angesichts der russischen Invasion ist eine Diskussion über die traditionelle strikte Neutralität der Schweiz entbrannt. Trotz massiven Drucks seitens Kiew und seiner Unterstützerstaaten weigert sich die Schweiz, Ländern im Besitz von in der Schweiz hergestellten Waffen deren Ausfuhr in die Ukraine zu erlauben. So wurden Anträge Deutschlands, Spaniens und Dänemarks mit Verweis auf das Schweizer Kriegsmaterialgesetz abgelehnt, welches Waffenlieferungen in Kriegsgebiete verbietet.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Freitag, 02. Juni 2023

Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.

Was tun, Herr General? - Der Podcast zum Ukraine-Krieg

Der frühere NATO-General und Generalleutnant a.D. Erhard Bühler
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Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 02. Juni 2023 | 06:00 Uhr

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