Russische Truppen üben in Belgorod
Für Jewgeni Prigoschin ist das russische Militär in der umkämpfen Belgorod in keinem gute Zustand. Bildrechte: IMAGO / SNA

Ukraine-News Prigoschin beklagt "Chaos" in russischer Militärführung

03. Juni 2023, 19:28 Uhr

Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter im Land sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum überprüft werden können.

19:28 Uhr | Indonesien legt Friedensplan vor

Indonesien hat einen Friedensplan zur Beendigung des Kriegs in der Ukraine vorgelegt. Diesen präsentierte Verteidigungsminister Prabowo Subianto auf dem Sicherheitstreffen "Shangri-La Dialogue" in Singapur. Darin vorgesehen sind ein Waffenstillstand und die Errichtung einer entmilitarisierten Zone. Diese soll dann von einer UN-Friedenstruppe überwacht werden.

Sibianto sagte, es müsse ein UN-Referendum abgehalten werden, "um objektiv die Wünsche der Mehrheit der Bewohner der verschiedenen umstrittenen Gebiete zu ermitteln". Auch müssten Russland und die Ukraine unverzüglich Friedensverhandlungen aufnehmen. Die Ukraine wies den Vorschlag umgehend zurück. Ein Sprecher des Außenministeriums in Kiew sagte, jeder Waffenstillstand würde es Russland ermöglichen, sich neu zu formieren und zu verstärken.

16:11 Uhr | Zwei Tote bei ukrainischen Luftangriffen auf Belgorod

Bei erneuten Luftangriffen in der an der Grenze zur Ukraine gelegenen russischen Region Belgorod sind nach Angaben der dortigen Behörden mindestens zwei Menschen getötet worden. Der Gouverneur von Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, teilte über den Messengerdienst Telegram mit, der Bezirk Schebekino habe seit Samstagmorgen wieder unter ukrainischem Beschuss gelegen.

Im Dorf Nowaja Tawolschanka sei dadurch eine "ältere Frau" gestorben, im Dorf Besliudowka sei eine andere Frau ihren zahlreichen Verletzungen durch Granatsplitter erlegen. Mindestens zwei weitere Menschen wurden nach Angaben des Gouverneurs verletzt.

13:06 Uhr | Prigoschin beklagt "Chaos" in russischer Militärführung

Der Chef der russischen Privatarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat dem Verteidigungsministerium in Moskau angesichts des Dauerfeuers von ukrainischer Seite in der Grenzregion Belgorod Versagen vorgeworfen. "Das Ministerium ist nicht in der Lage, etwas zu tun. In dem Ministerium herrscht Chaos", sagte er am Samstag auch mit Blick auf die verfahrene Situation in Russlands Krieg in der Ukraine.

Der Gouverneur von Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, meldete am Samstag massiven Beschuss auch mit Artillerie von ukrainische Seite. Es gab demnach Tote, Verletzte und schwere Zerstörungen an Gebäuden.

10:00 Uhr | London: Russische Kräfte nach "Wagner"-Abzug in Bachmut gebunden

Die russischen Streitkräfte in der Ukraine haben nach Ansicht britischer Militärexperten durch den Abzug der Söldnertruppe "Wagner" aus Bachmut an Flexibilität eingebüßt. So seien Einheiten der einst als Elitetruppen bekannten Luftlandetruppen VDV inzwischen an der Front in Bachmut im Einsatz, hieß es im Geheimdienstbericht des britischen Verteidigungsministeriums zum Krieg in der Ukraine am Samstag.

Die VDV hätten seit der Invasion viel von ihrem "Elite"-Status verloren. Russische Befehlshaber hätten zwar wohl versucht, einen Teil dieser Truppen als Reserve aufzusparen. Durch deren Einsatz an der Front in Bachmut seien aber nun die gesamten russischen Streitkräfte weniger in der Lage, flexibel auf Herausforderungen zu reagieren.

05:37 Uhr | Probleme mit Bunkern erzürnen Selenskyj

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat angesichts der ständigen russischen Raketen- und Drohnenangriffe auf Kiew erneut Probleme mit den Schutzbunkern in der Hauptstadt beklagt. Bürger beschwerten sich darüber, dass es zu wenige Bunker gebe und einige obendrein verschlossen seien, kritisierte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft am Freitag. In einigen Stadtteilen gebe es keinerlei Notunterkünfte. In den vergangenen Nächten war in der Ukraine immer wieder Luftalarm ausgelöst worden.

Er wies die Regierung an, sich um eine Besserung der Lage zu kümmern. Nach allem, was zuvor passiert sei in Kiew, sei dieser Zustand untragbar. Am Donnerstag hatten einige Menschen in der Hauptstadt bei nächtlichem Luftalarm vor einem verschlossenen Schutzbunker gestanden, drei von ihnen starben durch die russischen Angriffe, darunter ein neun Jahre altes Kind.

Menschen sitzen auf einer Rolltreppe, während sie in einer Metrostation Schutz suchen.
Die ukrainischen Bürger weichen auf Metrostationen aus, um Schutz zu suchen. Bildrechte: picture alliance/dpa/AP | Evgeniy Maloletka

Selenskyj hatte da bereits gefordert, dass eine ausreichende Zahl an Bunkern überall zugänglich sein müsse. Es sei die Pflicht der Kommunen, dafür zu sorgen, dass die Schutzräume rund um die Uhr geöffnet seien. In Kiew hatte Bürgermeister Vitali Klitschko die Öffnung der Bunker sowie Kontrollen nach der Panne am Donnerstag angeordnet. Laut Selenskyj gab es aber neue Probleme.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Samstag, 03. Juni 2023

Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.

Was tun, Herr General? - Der Podcast zum Ukraine-Krieg

Der frühere NATO-General und Generalleutnant a.D. Erhard Bühler
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Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 03. Juni 2023 | 06:00 Uhr

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