Russische Soldaten an SaporischschjaFront
Russische Soldaten an Saporischschja-Front, 4. JUli 2024. Bildrechte: IMAGO / ITAR-TASS

Ukraine-News Russland will Soldaten offenbar für Handy-Nutzung bestrafen

23. Juli 2024, 23:08 Uhr

Diese Ukraine-News vom Dienstag, 23. Juli 2024, sind beendet.

Ukraine-News vom Dienstag, 23. Juli 2024

23:08 Uhr | Selenskyj kündigt Ausbau ukrainischer Raketenproduktion an

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Entwicklung und den Bau eigener weitreichender Raketen angekündigt. "Unser Raketenprogramm hat eine gute Dynamik und auch wenn die Aufgabe schwer ist, nähern wir uns allmählich der Möglichkeit, unsere Raketen einzusetzen und uns nicht nur auf die Raketen zu verlassen, die unsere Partner liefern", erklärte Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache. Er betonte die Notwendigkeit größtmöglicher Selbstständigkeit bei der Waffenproduktion.

Bereits in der Sowjetzeit war die Ukraine ein Hauptstandort für die Raketenproduktion. Seit Beginn der Kampfhandlungen in der Ostukraine 2014 wurden neue Raketentypen entwickelt. Laut Kiew konnte nach dem russischen Einmarsch 2022 das Flaggschiff der russischen Schwarzmeerflotte, die "Moskwa", mit eigenen Raketen versenkt werden. Diese Raketen haben eine Reichweite von knapp 300 Kilometern.

Selenskyj plant nun, diese Reichweite deutlich zu erhöhen, um tief im russischen Hinterland liegende Militärobjekte angreifen zu können. Derzeit hat Moskau in diesem Bereich noch deutliche Vorteile. Westliche Waffen darf die Ukraine nicht für Angriffe auf weiter entfernt gelegene Objekte in Russland nutzen, um eine Eskalation des Konflikts zu vermeiden.

21:24 Uhr | Russische Fähre für Militärtransporte bei Angriff beschädigt

Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben bei einem Angriff auf den russischen Schwarzmee-Hafen Kawkas in der Region Krasnodar eine für militärische Zwecke genutzte Fähre erheblich beschädigt. Wie der ukrainische Generalstab auf Telegram mitteilte, handelt sich um die Fähre "Slawianin", die letzte Eisenbahnfähre Russlands in der Region. Den ukrainischen Angaben zufolge soll Russland die Fähre "zum Transport von Eisenbahnwaggons, Fahrzeugen und Containern für militärische Zwecke" genutzt haben. Krasnodar liegt am Schwarzen Meer. Von dort führt die Krim-Brücke (auch Kertsch-Brücke genannt) zur bereits 2014 von Russland angegliederten Halbinsel Krim.

17:42 Uhr | Ungarn will wegen Öl-Lieferstopp EU-Militärhilfen für Ukraine blockieren

Nach der ukrainischen Blockade der Druschba-Ölpipeline hat Ungarn eine Blockad der EU-Militärhilfe für die Ukraine angekündigt. Außenminister Peter Szijjarto sagte dem ungarischen TV-Sender ATV, man werde die Auszahlung der "Europäischen Friedensfazilität so lange blockieren, bis die Ukraine das Lukoil-Problem löst". Er zeigte sich zuversichtlich, dass die EU die Ukraine zur Freigabe der blockierten Druschba-Pipeline bewegen werde.

Die Ukraine hatte im Juni den russischen Energieriesen Lukoil auf die Sanktionsliste gesetzt und daraufhin die Druschba-Pipeline blockiert. Dadurch sind unter anderem Ungarn und die Slowakei von ihrem wichtigsten Öl-Lieferanten größtenteils abgeschnitten. Über die Verbindung ist Lukoil für rund die Hälfte aller Öltransporte in die beiden mitteleuropäischen Länder verantwortlich. Sowohl Ungarn als auch die Slowakei sehen eine militärische Unterstützung der Ukraine durch die EU kritisch und fordern mehr Initiative für eine Beendigung des Krieges auf dem Verhandlungsweg.

16:33 Uhr | Ölraffinerie Tuapse trotz Drohnenangriffs weiter in Betrieb

Die Rosneft-Ölraffinerie in Tuapse in der südrussischen Region Krasnodar ist nach Angaben von Russlands Vize-Ministerpräsident Alexander Nowak trotz eines zurückliegenden ukrainischen Drohnenangriffs weiter in Betrieb. Das teilte Vize-Ministerpräsident Alexander Nowak mit.

Am Montag hatten die regionalen Behörden darüber informiert, dass nach einem ukrainischen Drohnenangriff in der Raffinerie ein Feuer ausgebrochen war. Das Ausmaß des Schadens an Russlands größter Raffinerie am Schwarzen Meer ist unklar. Die Raffinerie Tuapse, die über eine Verarbeitungskapazität von 240.000 Barrel Öl pro Tag verfügt, war bereits mehrfach Ziel ukrainischer Luftangriffe.

16:27 Uhr | Russland meldet Einnahme von weiterem Dorf im Donbass

Die russischen Truppen haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau das ostukrainische Dorf Iwano-Darjiwka eingenommen. Berichte über das Kampfgeschehen lassen sich nicht unmittelbar bestätigten. Die Ortschaft liegt in der Region Donezk, die zusammen mit Luhansk den industriell geprägten Donbass bildet. Russland hatte zuletzt mehrfach ein Vorrücken in der Ostukraine gemeldet.

15:25 Uhr | Ukraine verlängert Kriegsrecht um weitere drei Monate

Das ukrainische Parlament hat das geltende Kriegsrecht und die Mobilmachung erwartungsgemäß um weitere drei Monate bis Anfang November verlängert. Für die von Präsident Wolodymyr Selenskyj eingebrachten Gesetze stimmte jeweils eine deutliche Mehrheit, meldeten ukrainische Medien unter Berufung auf Parlamentsabgeordnete. Beide Maßnahmen wären ohne eine Verlängerung am 12. August ausgelaufen.

Mit dem russischen Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022 wurde in dem Land das Kriegsrecht verhängt und eine Mobilmachung angeordnet. Wehrpflichtige Männer im Alter zwischen 18 und 60 Jahren können seitdem nur in Ausnahmefällen ausreisen.

10:55 Uhr | Ukrainischer Außenminister Kuleba in China

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba wird heute in China erwartet. Sein Ministerium in Kiew teilte mit, Kuleba sei vom chinesischen Außenminister Wang Yi eingeladen worden. Bei den Gesprächen soll es darum gehen, wie der russische Angriffskrieg beendet werden könne und welche Rolle China dabei spiele.

Peking gilt im Konflikt zwischen der Ukraine und Russland als Unterstützer Moskaus. Vertreter der Volksrepublik betonen jedoch immer die Neutralität des Landes.

09:29 Uhr | Toter nach Drohnenangriff im südrussischen Krasnodar

Bei einem Drohnenangriff auf einen Hafen in der südrussischen Stadt Krasnodar östlich der Halbinsel Krim ist nach Behördenangaben ein Mensch ums Leben gekommen. Bei der Attacke sei auch eine Fähre beschädigt worden, teilte der Gouverneur der gleichnamigen Region mit.

Der Hafen Kawkas liegt am westlichen Ende der Oblast Krasnodar zwischen dem Schwarzen und dem Asowschen Meer, einem Seitenmeer des Schwarzen Meeres. Eine direkte Grenze zur Ukraine hat die Oblast nicht, sie ist aber über eine Brücke mit der von Russland annektierten Halbinsel Krim verbunden.

08:18 Uhr | Russland will Soldaten offenbar für Handy-Nutzung bestrafen

Nach dem Willen des russischen Parlaments sollen Soldaten, die in Kampfgebieten Handys mit Lokalisierungsfunktionen benutzen, bis zu zehn Tage in Haft genommen werden. Das meldet die russische Nachrichtenagentur Tass. Der Gebrauch der Mobiltelefone soll als schweres Disziplinarvergehen eingestuft werden.

Im vergangenen Jahr wurden fast 100 Soldaten in der von Russland kontrollierten Region Donezk getötet, als es dem ukrainischen Militär gelang, anhand der Handydaten ihre Unterbringung in einer Berufsschule ausfindig zu machen.

07:49 Uhr | Infrastruktur im Nordosten der Ukraine angegriffen

Durch russische Luftangriffe sind nach ukrainischen Angaben wichtige Infrastruktureinrichtungen in der Region Sumy im Nordosten der Ukraine beschädigt worden. Verletzte habe es nicht gegeben, teilte die Militärverwaltung der Region bei Telegram mit.

Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe wurden sieben der acht Drohnen, die Russland über Nacht abgefeuert hatte, zerstört.

04:31 Uhr | Russland meldet ukrainische Drohnenangriffe auf Krim

Die Ukraine hat nach russischen Behördenangaben die Halbinsel Krim erneut mit Drohnen angegriffen. Die russische Armee habe mehr als 15 Drohnen über dem Meer vor der Hafenstadt Sewastopol zerstört. Fragmente von Drohnen seien in ein Wohngebiet gestürzt, hätten aber keine größeren Schäden angerichtet.

Vor einem Monat war über einem öffentlichen Strand beim Flottenstützpunkt Sewastopol eine ukrainische Rakete explodiert. Den örtlichen Behörden zufolge wurden dabei mindestens vier Menschen getötet und mehr als 150 verletzt. Seit dem Beginn seiner großangelegten Invasion vor zwei Jahren nutzt Moskau die Krim als Nachschub- und Angriffsbasis gegen die Ukraine.

Feuerwehr vor einem brennenden Kraftwerk 4 min
Bildrechte: IMAGO/NurPhoto

00:00 Uhr | Ukraine-News am Dienstag, 23. Juli 2024

Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.

Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele verfügbare Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.

Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 23. Juli 2024 | 06:00 Uhr

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