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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bestätigt den Beginn der lange erwarteten ukrainischen Gegenoffensive. Bildrechte: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Frank Gunn

Ukraine-NewsSelenskyj spricht über Gegenoffensive

10. Juni 2023, 21:46 Uhr

Diese Ukraine-News vom 10. Juni sind beendet - aktuelle finden Sie hier:

Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter im Land sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum überprüft werden können.

21:46 Uhr | Polen bestreitet Unterstützung der Nord-Stream-Sabotage

Polen hat eine Verbindung zur Sabotage an den Ostsee-Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 bestritten. "Polen hat nichts mit der Sprengung von Nord Stream 1 und Nord Stream 2 zu tun", schrieb der Sprecher des Koordinators der Geheimdienste, Stanislaw Zaryn, auf Twitter. Es sei unbegründet, das Land mit diesen Ereignissen in Verbindung zu bringen. "Die Hypothese bleibt gültig, dass die Sprengung von Russland begangen wurde, welches ein Motiv und die Fähigkeit hatte, eine solche Operation durchzuführen."

Zuvor hatte das «Wall Street Journal» berichtet, deutsche Ermittler prüften Beweise, die darauf hindeuteten, dass das Sabotage-Team Polen als operative Basis genutzt habe. Dem Bericht zufolge sei eine Segeljacht, die in Zusammenhang mit den Anschlägen ins Visier der Ermittler geraten ist, in polnische Hoheitsgewässer gefahren. Es gebe auch Hinweise, wonach Polen den Saboteuren als logistisches und finanzielles Zentrum gedient habe.

21:30 Uhr | Kanada kündigt neue Militärhilfen für Kiew an

Kanadas Premierminister Justin Trudeau hat der Ukraine bei einem unangekündigten Besuch in Kiew weitere Militärhilfen im Umfang von etwa 500 Millionen kanadischen Dollar (knapp 350 Millionen Euro) zugesagt. Das sagte Trudeau am Samstag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Außerdem werde sich Kanada dem multinationalen Ausbildungsprogramm ukrainischer Kampfpiloten und der Wartung von Kampfpanzern des Typs Leopard anschließen.

Kanadas Premier sagt der Ukraine weitere Militärhilfen zu. Bildrechte: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Frank Gunn

Mit Blick auf die Zerstörung des Kachowka-Staudamms stelle Kanada außerdem weitere zehn Millionen kanadische Dollar (knapp sieben Millionen Euro) für humanitäre Hilfe bereit. Trudeau bekräftigte die fortlaufende Unterstützung für das von Russland angegriffene Land. "Kanada steht an der Seite der Ukraine mit allem, was nötig ist und solange es nötig ist", sagte er.

19:38 Uhr | Frankreich warnt Iran vor Drohnenlieferung

Frankreich warnt den Iran vor Drohnenlieferungen an Russland. Wie das Präsidialamt in Paris mitteilte, sagte das der französische Präsident Emmanuel Macron in einem Telefongespräch mit seinem iranischen Amtskollegen Ebrahim Raissi. Die Teheraner Führung müsse umgehend aufhören, Russland in seinem Krieg gegen die Ukraine zu unterstützen, sagte Macron. Nach Darstellung der USA hat Russland seine Zusammenarbeit mit dem Iran zuletzt vertieft und Hunderte von Angriffsdrohnen erhalten, die demnach gegen die Ukraine eingesetzt wurden.

18:03 Uhr | Russland zerstört angeblich vier Leopard-Panzer

Das russische Militär hat nach eigenen Angaben weitere Vorstöße der Ukrainer abgewehrt und den Angreifern dabei hohe Verluste zugefügt. Der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, sagte am Samstag, "die Gesamtverluste der ukrainischen Streitkräfte in den genannten Gebieten innerhalb eines Tages beliefen sich auf bis zu 300 Soldaten, 9 Panzer, darunter 4 Leoparden, und 11 Schützenpanzer, darunter 5 amerikanische Bradley...". Auch eine französische Haubitze vom Typ Cesar sei zerstört worden. Unabhängig lassen sich die Angaben nicht überprüfen.

Angriffe habe es nahe der Stadt Orichiw und an der Grenze zwischen den Gebieten Saporischschja und Donezk südlich der Ortschaft Welyka Nowosilka gegeben, hieß es weiter. "Alle Attacken des Gegners wurden zurückgeschlagen», zudem seien zwei ukrainische Marschkolonnen von der russischen Artillerie getroffen worden. Die Behörde präsentierte anschließend Bilder zerstörter Panzer. Angaben des russischen Verteidigungsministeriums zu Verlusten der ukrainischen Seite haben sich in der Vergangenheit oft als übertrieben herausgestellt.

16:18 Uhr | Update: Selenskyj zur Gegenoffensive der Ukraine

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bestätigte am Samstag in Kiew auf einer Pressekonferenz den Start der ukrainischen Gegenoffensive. Zuvor hatte das britische Verteidigungsministerium nach Informationen des Geheimdienstes von dem Beginn der Offensive gesprochen. In welchem Stadium sie und Verteidigungsaktionen seien, werde er aber nicht erläutern, sagt Selenskyj.

Zugleich widersprach Selenskyj Russlands Präsident Wladimir Putin, der am Vortag erklärt hatte, die ukrainische Gegenoffensive habe begonnen, jedoch habe Kiew seine selbst gestellten Ziele dabei nicht erreicht. Selenskyj würde weder Telegram-Kanälen noch Putin glauben, die das Scheitern der Offensive erklärten, sagte er.

14:13 Uhr | Ukrainische Armee erkämpft Land bei Bachmut

Die ukrainische Armee ist bei Bachmut nach Angaben des Militärs an einigen Stellen bis zu 1,4 Kilometer vorgerückt. Der Sprecher des Kommandos Ost sagte: "Wir versuchen den Feind anzugreifen, wir machen Gegenangriffe". Die russischen Truppen starteten ebenfalls Gegenangriffe, hätten aber keinen Erfolg.

12:44 Uhr | Kanadischer Ministerpräsident in der Ukraine

Der kanadische Ministerpräsident Justin Trudeau hat am Samstag Kiew besucht, um seine Unterstützung für die Ukraine zu demonstrieren. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. An einer Gedenkstätte im Zentrum Kiews ehrte er demzufolge ukrainische Soldaten, die seit 2014 im Kampf gegen pro-russische Separatisten und die russischen Streitkräfte getötet wurden.

Update 12:26 Uhr | Scholz kündigt Gespräche mit Putin an

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) will weiter mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin Kontakt halten. Wie er auf dem Evangelischen Kirchentag in Nürnberg sagte, habe er nach Beginn des Krieges mit ihm gesprochen und hätte "demnächst" vor, das wieder zu tun.

Voraussetzung für einen "fairen Frieden" sei, dass Russland seine Truppen zurückzieht, teilte Scholz mit. Der Bundeskanzler hatte zuvor die Grundsätze seiner Politik in Bezug auf den russischen Angriffskrieg erneut skizziert. Demzufolge muss verhindert werden, dass der Krieg eskaliert. "Es war und ist richtig, dass wir bei allem, was wir tun, abgestimmt handeln, dass wir jeden Schritt überlegen und dass wir keine Alleingänge machen. Diesem Prinzip haben wir uns von Anfang an verpflichtet gefühlt", so Scholz. Grenzen in Europa dürften nicht gewaltsam verschoben werden. Niemand sei die Einflusszone seines Nachbarlandes. Scholz will nach eigener Aussage weiter darauf achten, dass aus dem Krieg kein Konflikt der Nato mit Russland wird, weil dies "furchtbare Konsequenzen für die ganze Welt" hätte.

10:48 Uhr | Ende der Überflutungen rund um den südlichen Dnipro erwartet

Nach dem Bruch des Kachowka-Staudamms in der Ukraine wird der südliche Teil des Dnipro nach russischen Angaben wohl bis nächsten Freitag wieder in sein Flussbett zurückkehren. Wie der Gouverneur der annektierten ukrainischen Region Cherson mitteilte, lässt sich das aus vorläufigen Berechnungen zum Sinken der Wassermassen ableiten. Der Wasserstand in der an den Damm angrenzenden Stadt Nowa Kachowka auf der stromabwärts gelegenen Seite ist demzufolge seit dem Höchststand von Dienstag um drei Meter gesunken. Der Gouverneur erklärte, man habe begonnen, das Wasser abzupumpen und Müll zu entsorgen. Mehr als 6.000 Menschen aus den überfluteten Stadtteilen sowie aus Oleschky und Hola Prystan an der Mündung des Flusses ins Schwarze Meer seien evakuiert worden.

Der Gouverneur warf der Ukraine vor, provisorische Unterkünfte für die von der Flut Vertriebenen zu beschießen. Dabei sei eine Frau umgekommen. Die Ukraine wirft ihrerseits den russischen Truppen vor, Zivilisten in den Flutgebieten zu beschießen.

Update 12:53 Uhr | Großbritannien: Ukrainische Truppen auf dem Vormarsch

Nach britischer Einschätzung haben die ukrainischen Streitkräfte bei Kämpfen im Süden und Osten des Landes erste Fortschritte erzielt. Wie das britische Verteidigungsministerium mitteilte, sind Verbände der ukrainischen Armee in den letzten 48 Stunden in einigen Gebieten gut vorangekommen und hätten erste russische Verteidigungslinien durchbrochen. In anderen Gebieten sei der Vormarsch dagegen langsamer gewesen. Auf russischer Seite hat es demnach einige Verteidigungseinsätze gegeben. Andere Einheiten hätten sich in in einiger Unordnung zurückgezogen. Dabei häuften sich den Angaben zufolge Berichte über Opfer unter den russischen Truppen beim Rückzug durch eigene Minenfelder.

In einem Bericht des US-Instituts für Kriegsstudien (ISW) heißt es, die Ukraine habe an mindestens vier Frontabschnitten Gegenangriffe durchgeführt. Das Institut bezieht sich dabei auf Angaben aus Kiew, Moskau und von russischen Militärbloggern. Gefechte gab es demzufolge in der Nähe der Stadt Bachmut, bei der Stadt Kreminna, im Südwesten der Region Donezk sowie im Westen der Region Saporischschja stattgefunden.

Weder die Ukraine noch Russland haben sich bisher zu den britischen Angaben geäußert. Kiew hält sich bewusst bedeckt und hatte immer wieder betont, dass es nichts zum Beginn der seit Monaten vorbereiteten Offensive sagen werde.

10:29 Uhr | Militärflugplatz durch russische Angriffe beschädigt

Russland hat in der Nacht die zentralukrainische Region Poltawa mit Raketen und Angriffsdrohnen attackiert. Wie Regionalgouverneur Dmytro Lunin auf Telegram mitteilte, ist es dabei zu "einigen Schäden an Infrastruktur und Ausrüstung" auf dem Militärflugplatz Myrhorod gekommen. Bei dem Angriff seien auch acht private Wohnhäuser und mehrere Fahrzeuge beschädigt worden. Ob es Tote oder Verletzte gibt, ist noch unklar.

09:25 Uhr | Ukraine meldet russischen Angriff auf Odessa

Bei einem russischen Luftangriff auf die Hafenstadt Odessa sind nach ukrainischen Angaben drei Zivilisten getötet worden. Trümmer einer abgeschossenen Drohne seien in der Nacht auf einen Wohnblock gestürzt und hätten einen Brand ausgelöst, teilte das ukrainische Militär mit. Den Rettungskräften zufolge wurden außerdem 27 Menschen verletzt, darunter drei Kinder. Das Feuer sei rasch gelöscht worden. Insgesamt schoss die Luftabwehr in der Region laut Militärangaben acht russische Drohnen iranischer Bauart und zwei Raketen ab.

08:30 Uhr | Ostblogger: Staudamm-Sprengung hat enorme Auswirkung auf Landwirtschaft

In der Ukraine ist man sicher, dass Russland hinter der Zerstörung des Kachowka-Staudamms steckt. Ostblogger Denis Trubetskoy berichtet, wie die Zerstörung in der Ukraine diskutiert wird und welche Auswirkung sie auch längerfristig hat.

08:16 Uhr | Wasserstand in überfluteten Gebieten sinkt

Nach der Teilzerstörung des Kachowka-Staudamms beginnt der Wasserstand in Teilen der betroffenen Gebiete zu sinken. Der Chef der ukrainischen Militärverwaltung in der Region Cherson, Oleksandr Prokudin, erklärte, noch seien 35 Siedlungen auf der rechten Seite des Flusses Dnipro überflutet. Mehr als 3.700 Häuser stünden unter Wasser, "aber das Wasser geht allmählich zurück. Sein Kollege in der Region Mykolajiw, Vitali Kim, gab ebenfalls an, dass der Pegel dort absinke.

01:33 Uhr | AKW Saporischschja: Sicherheit trotz monatelanger Kühlreserven mittelfristig in Gefahr

Die Sicherheit des ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja ist laut einem Experten für Reaktorsicherheit nach der Zerstörung eines Staudamms mittelfristig in Gefahr. Die Wasserversorgung der Kühlsysteme sei trotz des Dammbruchs für einige Monate gewährleistet, sagte Nikolaus Müllner von der Universität für Bodenkultur in Wien. Doch angesichts der Kriegshandlungen sei es fraglich, ob dieses Zeitfenster genutzt werden könne, um alternative Wasserquellen zu erschließen, sagte der Leiter des Instituts für Sicherheits- und Risikowissenschaften der Deutschen Presse-Agentur. "Es ist natürlich eine bedrohliche Situation", sagte er.

Außerdem hatte IAEA-Chef Rafael Grossi davor gewarnt, dass der große Kühlteich des AKW von den Kriegsparteien beschädigt werden könnte. Darüber hinaus besteht laut Grossi und Greenpeace-Aktivisten die Gefahr, dass der Deich um den Teich wegen der veränderten Pegelstände unter zu hohen Druck gerät und Schaden nimmt.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Sonnabend, 10. Juni 2023

Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.

Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 09. Juni 2023 | 06:00 Uhr