Ukraine-News Ukrainischer Präsident Selenskyj in der Schweiz eingetroffen

15. Januar 2024, 18:21 Uhr

Soldaten halten sich die Ohren zu, während sie ein Artilleriegeschütz abfeuern. mit Video
Russische Soldaten feuern mit einem selbstfahrenden Mörser 2S4 "Tyulpan" auf ukrainische Stellungen. Bildrechte: picture alliance/dpa/Russian Defense Ministry Press Service | Uncredited

18:21 Uhr | Ukraine und Schweiz planen Friedensgipfel auf höchster Ebene

Die Schweiz und die Ukraine wollen einen Friedensgipfel auf höchster Ebene organisieren. Das kündigten der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und die Schweizer Präsidentin Viola Amherd am Montag in Bern an. Beide Seiten möchten umgehend mit der Planung beginnen. Einen konkreten Termin gab es jedoch noch nicht. Eine Einladung Russlands ist nicht geplant. Selenskyj teilte mit, dass alle Länder, die die territoriale Integrität der Ukraine unterstützen, eingeladen würden.

Das Format eines solchen Gipfels würde den vier Friedensformel-Konferenzen folgen, die seit dem Frühjahr 2023 in Dänemark, Saudi-Arabien, Malta und am Sonntag in Davos stattgefunden haben. Daran waren in Davos 83 Länder und internationale Organisationen beteiligt, nicht aber China.

14:47 Uhr | Europäische Staaten haben mehr als 3.000 Patienten aus ukrainischen Krankenhäusern aufgenommen

Um das durch den Krieg stark geforderte Gesundheitssystem zu entlasten, haben Deutschland sowie andere europäische Staaten bereits mehr als 3.000 Patienten aus ukrainischen Krankenhäusern aufgenommen. Das im März gestartete medizinische Evakuierungsprogramm sei inzwischen das größte in der Geschichte des europäischen Zentrums für die Koordination von Notfallmaßnahmen. Das teilte die EU-Kommission am Montag mit.

EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides versprach, die Ukraine und ihre Bevölkerung könnten auch weiter auf die Unterstützung der EU zählen. Diese werde "so lange wie nötig" fortgesetzt.

14:07 Uhr | Selenskyj in der Schweiz eingetroffen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist zu einem Arbeitsbesuch in der Schweiz eingetroffen. Der Staatschef kündigte bei Telegram Gespräche mit Parlamentsvertretern und der Schweizer Präsidentin Viola Amherd an. Er wolle sich für die Unterstützung der Ukraine durch die Schweiz bedanken, schrieb er. Empfangen wurde Selenskyj vom Schweizer Außenminister Ignazio Cassis.

Selenskyj kündigte zudem seine Teilnahme am Weltwirtschaftsforum in Davos an. Es werde bilaterale Treffen mit Vertretern der EU, der Nato und von Großunternehmen geben. Für Dienstag ist auch ein Auftritt Selenskyjs auf dem Forum geplant.

12:41 Uhr | UNO: 4,2 Milliarden Dollar für Ukraine-Hilfe in 2024 benötigt

Die UNO hat den Finanzbedarf für die humanitäre Ukraine-Hilfe sowie für die Versorgung ukrainischer Flüchtlinge für dieses Jahr auf 4,2 Milliarden Dollar beziffert. Bei der Vorstellung des Ukraine-Plans 2024 appellierte der UN-Koordinator für humanitäre Angelegenheiten, Martin Griffiths, in Genf an die Öffentlichkeit, das Land trotz anderer Konflikte nicht zu vergessen. Nach Angaben der UNO werden in diesem Jahr 14,6 Millionen Menschen in der Ukraine auf humanitäre Hilfe angewiesen sein.

11:52 Uhr | Ukraine meldet Abschuss von zwei russischen Militärflugzeugen

Die Ukraine hat nach eigenen Angaben zwei russische Militärflugzeuge über dem Asowschen Meer abgeschossen. Dabei handelt es sich um ein A-50 Aufklärungsflugzeug und einen Il-22-Bomber, wie Militärchef Walerij Saluschnyj auf Telegram mitteilt. Über die Art des Abschusses machte die ukrainische Luftwaffe keine Angaben. Russland machte zunächst keine Angaben zu dem Vorfall.

11:37 Uhr | Russland nennt Gespräche in Davos ohne seine Teilnahme nutzlos

Russland bezeichnet die Gespräche in Davos über die Vorschläge der Ukraine für einen Frieden als nutzlos. Sie würden zu nichts führen, da Russland an den Beratungen nicht teilnehme, sagt Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow. "Das ist schlicht Reden um des Redens willen." Dieser Prozess könne aus einem offensichtlichen Grund nicht zu konkreten Ergebnissen führen – Russland sei nicht dabei. "Ohne unsere Beteiligung sind alle Diskussionen ohne Aussicht auf Ergebnisse."

07:12 Uhr | Vorschlag zu landesweiter elektronischer Flugabwehr in der Ukraine

Angesichts immer neuer russischer Angriffe mit Drohnen und Marschflugkörpern gegen Ziele in der Ukraine hat die Luftwaffenführung in Kiew eine flächendeckende elektronische Flugabwehr vorgeschlagen. Demnach könnten die Gemeinden selbst die Mittel für den Kauf elektronischer Geräte aufbringen, mit deren Hilfe die Sensoren der anfliegenden Drohnen gestört werden könnten. Eine Rakete könne so umgelenkt werden und ihr Ziel nicht erreichen, erklärte Juri Ihnat, Sprecher der ukrainischen Luftwaffe.

07:02 Uhr | Selenskyj: Haben das Potenzial für den Sieg

Selenskyj zeigte sich in seiner Videoansprache am Sonntagabend erfreut über die große Zahl von Teilnehmern an der Konferenz in der Schweiz, auf der am Wochenende über Vorschläge der Ukraine für einen dauerhaften Frieden gesprochen wurde. Durch ihre Teilnahme bestätigten sie, "dass die auf Regeln basierende Weltordnung wiederhergestellt werden muss – für alle Menschen auf der Erde, ohne Ausnahme". 80 Länder und internationale Organisationen nahmen an der Konferenz teil.

Selenskyj äußerte sich einmal mehr zuversichtlich über einen Sieg gegen Russland. "Die Ukraine habe das Potenzial, diesen schweren Weg des Kriegs zu überwinden", sagte er. "Wir haben das Potenzial, die Welt zu vereinen; wir haben das Potenzial zu gewinnen." Die Hauptsache sei, an die eigene Stärke zu glauben und an die Ukraine. Seine Zuversicht zog Selenskyj aus neuen Abmachungen und Waffenlieferungen seit Jahresbeginn.

Der Leiter des ukrainischen Präsidentenbüros, Andrij Jermak, sagte: "Wolodymyr Selenskyj und seine Mannschaft werden niemals ein Einfrieren des Konflikts akzeptieren". Die Ukraine brauche keinen eingefrorenen Konflikt, die Ukraine brauche einen gerechten Frieden, sagte Jermak. Aktuell seien Friedensverhandlungen mit Russland aber nicht möglich.

06:59 Uhr | Russland stellt Bedingungen für Verhandlungen mit der Ukraine

Russland hat mit Blick auf das Weltwirtschaftsforum in Davos eine Reihe von Gegenforderungen für eine eventuelle Teilnahme Moskaus an Friedensverhandlungen gestellt. An erster Stelle müsste der Westen seine Waffenlieferungen an Kiew einstellen, sagte Außenamtssprecherin Maria Sacharowa nach Angaben der Staatsagentur Tass. Zudem müssten antirussische Sanktionen sowie "russophobe Erklärungen" eingestellt werden.

06:30 Uhr | Papst Franziskus ruft zu Frieden auf

Während des Angelusgebets am Sonntagmittag hat Papst Franziskus zum Frieden im Nahen Osten und in der Ukraine aufgerufen. "Der Krieg an sich ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Die Völker brauchen Frieden. Die Welt braucht Frieden", sagte Franziskus auf dem Petersplatz in Rom. In einem italienischen Fernsehinterview prangerte er zudem die Rolle der Waffenindustrie in Kriegen an. Die Hersteller von Waffen seien Hersteller des Todes, sagte Franziskus. Sie seien die "Drahtzieher der Kriege".

00:19 Uhr | Gouverneur: Russland wehrt ukrainische Raketen über Kursk ab

Russlands Flugabwehr hat in der Nacht zum Montag drei ukrainische Raketen über der russischen Region Kursk nahe der Grenze zur Ukraine abgewehrt. Das teilte der Gouverneur von Kursk, Roman Starowoit, bei Telegram mit. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen. Informationen zu Verletzten oder Schäden gab es zunächst nicht.

Die Ukraine wehrt seit knapp zwei Jahren den russischen Angriffskrieg ab. Dabei kommen auch immer wieder Ziele auf russischem Territorium unter Beschuss.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Montag, 15. Januar 2024

Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.

Berichterstattung zum Ukraine-Krieg

Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter vor Ort sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum überprüft werden können.

Was tun, Herr General? - Der Podcast zum Ukraine-Krieg

Der frühere NATO-General und Generalleutnant a.D. Erhard Bühler
Bildrechte: MDR / Erhard Bühler
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Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 15. Januar 2024 | 06:00 Uhr

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