
Ukraine-News Offenbar erneut Minen rund um besetztes AKW Saporischschja
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20. Januar 2024, 19:54 Uhr
Diese Ukraine-News vom Samstag, 20. Januar 2024 sind beendet.
- Slowakei will keinen Nato-Beitritt der Ukraine
- Balten planen neue Verteidigungsanlagen
- AKW Saporischschja erneut von Minen umgeben
- Weitere Nachrichten und Podcast zum Ukraine-Krieg
19:54 Uhr | Selenskyj erwartet Sicherheitsabkommen und neue Verteidigungspakete
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erwartet nach eigenen Angaben neue bilaterale Sicherheitsabkommen mit verbündeten Staaten und weitere Waffenlieferungen. "Es wird neue Verteidigungspakete geben", sagte Selenskyj am Samstag in seiner in Kiew verbreiteten abendlichen Videobotschaft.
Zudem solle es noch im Januar und im Februar weitere Abkommen über Sicherheitsgarantien für die Ukraine geben. Details nannte Selenskyj nicht. Zuletzt hatte die Ukraine laut Selenskyj mit Großbritannien als erstem Staat ein solches Abkommen geschlossen.
18:02 Uhr | Slowakei will keinen Nato-Beitritt der Ukraine
Die Slowakei lehnt einen Nato-Beitritt der Ukraine ab und will notfalls ein Veto dagegen einlegen. Das sagte Ministerpräsident Robert Fico am Samstag im öffentlich-rechtlichen Radio RTVS in Bratislava. Er werde am Mittwochmorgen in die Ukraine reisen und im Grenzort Uschhorod seinen Amtskollegen Denys Schmyhal treffen, kündigte der linksnationale Regierungschef an.
Dabei wolle er Schmyhal ein neues humanitäres Hilfspaket vorlegen, zugleich aber auch unverblümt jene slowakischen Positionen erklären, die sich von den ukrainischen Wünschen unterscheiden. Neuerlich betonte der von seinen Gegnern als "prorussisch" kritisierte Regierungschef, dass die Slowakei dem von Russland angegriffenen Nachbarland keine Waffen mehr aus Armeebeständen liefern, aber weiterhin Waffenverkäufe slowakischer Rüstungsfirmen zulassen werde.
17:02 Uhr | London: Russland kommt bei Angriffen am Dnipro nicht weiter
Russische Streitkräfte kommen nach britischer Einschätzung weiterhin nicht bei ihren Angriffen auf eine ukrainische Stellung am Fluss Dnipro voran. Sie seien mit allen Versuchen, die Ukrainer dort zu vertreiben, gescheitert, teilte das britische Verteidigungsministerium in London am Samstag mit. Dabei seien die Russen dort höchstwahrscheinlich im Kräftevergleich überlegen. "Es ist sehr wahrscheinlich, dass die schlechte Ausbildung und Koordination der russischen Streitkräfte in diesem Gebiet ihre Offensivfähigkeiten einschränkt", schrieben die Briten bei X.
Die Briten gehen davon aus, dass Russland seine Angriffe rund um den Ort Krynky im Süden der Ukraine deswegen in den kommenden Wochen "trotz zunehmender personeller Verluste" fortsetzen wird.
13:26 Uhr | Russland berät zu Gesetzentwurf zu Fake-News
Russland berät in der kommenden Woche über einen Gesetzentwurf zur Beschlagnahmung von Geld, Eigentum und Wertgegenständen von Menschen, die der Verbreitung von "Falschinformationen" über die Armee für schuldig befunden wurden. Nach jetzigem Stand können alle Informationen, die nicht von der russischen Regierung stammen, als Falschnachrichten eingestuft werden.
Der Gesetzentwurf, der nach Angaben von Staatsmedien von allen großen Fraktionen des Parlaments unterstützt wird, werde am Montag in die Duma eingebracht, erklärte der Vorsitzende der Staatsduma, Wjatscheslaw Wolodin. Die Duma ist das Unterhaus des russischen Parlaments. Bereits jetzt kann der Vorwurf der Verbreitung von "Falschinformationen" über die Armee Haftstrafen von bis zu 15 Jahren nach sich ziehen. Seit Kriegsbeginn wurden Tausende Kreml-Kritiker inhaftiert.
02:42 Uhr | Baltische Länder bauen neue Verteidigungsanlagen
Estland, Lettland und Litauen haben den Bau neuer Verteidigungsanlagen an ihren Grenzen zu Russland und Belarus vereinbart. Das Verteidigungsministerium in Tallinn teilte mit, die Minister der drei baltischen Länder hätten ein entsprechendes Abkommen unterzeichnet. Als Grund nannten sie die russischen Angriffe auf die Ukraine. Ziel sei es, abzuschrecken und sich, falls nötig, gegen militärische Bedrohungen zu verteidigen, hieß es.
00:35 Uhr | IAEA: Atomkraftwerk Saporischschja erneut von Landminen umgeben
Um das von Russland besetzte ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja sind nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) erneut Landminen angebracht worden. Die IAEA erklärte, Minen seien nun wieder dort, wo sie im November von Experten der Agentur entfernt worden waren. Demnach befinden sich die Minen in einem für das Betriebspersonal nicht zugänglichen Bereich in einer Pufferzone zwischen dem inneren und dem äußeren Zaun der Anlage.
Saporischschja im Süden der Ukraine ist das größte Atomkraftwerk Europas. Die russische Armee brachte die Anlage bereits im März 2022 unter ihre Kontrolle. Anlagen des Kraftwerks gerieten seither mehrfach unter Beschuss, zudem war das Kraftwerk teilweise von der Stromversorgung abgeschnitten. Am Donnerstag fiel laut IAEA acht Stunden lang ein Teil des Notstromsystems aus. Die Stromversorgung für die Kühlung des strahlenden Materials sei nicht unterbrochen gewesen. Dennoch äußerte sich Behördenchef Rafael Grossi erneut besorgt über die mangelnde Zuverlässigkeit der Sicherheitssysteme, die einen Atomunfall verhindern sollen.
00:05 Uhr | Präsidentenberater fordert mehr Waffen für die Ukraine
Der außenpolitische Berater von Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj, Michailo Podoljak, hat angesichts schwerer Kämpfe mit Russland weitere Waffenlieferungen gefordert. Podoljak sagt der "Bild"-Zeitung, die Lage sei schwierig. "Waffen, Drohnen, Granaten und so weiter" seien nicht gleichmäßig verteilt. Das müsse ausgeglichen werden. Es gebe nur ein Szenario: die maximale Stärkung der Ukraine mit Hightech-Waffen. Die Anzahl der Waffen sollte groß sein.
00:00 Uhr | Ukraine-News am Samstag, 20. Januar 2024
Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.
Berichterstattung zum Ukraine-Krieg
Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter vor Ort sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum überprüft werden können.
Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 20. Januar 2024 | 06:00 Uhr