Ukraine-News I 19. Oktober Ukraine meldet russische Luftangriffe in mehreren Regionen
Hauptinhalt
19. Oktober 2024, 23:12 Uhr
Diese Ukraine-News vom Samstag, 19. Oktober 2024, sind beendet.
Ukraine-News vom Samstag, 19. Oktober 2024
- Ukraine: Russische Luftangriffe in mehreren Regionen
- Putin: Ukraine blockiert Friedensgespräche
- Pokrowsk unter Beschuss – Behörden rufen zur Evakuierung auf
- Selenskyj: Gespräche mit Deutschland über Waffenlieferungen besonders schwierig
- Weitere Nachrichten & Podcast zum Ukraine-Krieg
23:12 Uhr | Erneute Luftangriffe auf Kiew – Klitschko warnt Bevölkerung
Russland hat nach ukrainischen Angaben erneut Luftangriffe auf Kiew gestartet. Die ukrainische Luftabwehr ist im Einsatz, um die Attacken abzuwehren, teilte Bürgermeister Witali Klitschko auf Telegram mit. Er rief die Bevölkerung auf, in Schutzräumen zu bleiben.
19:50 Uhr | Verletzte nach Luftangriff auf Saporischschja
Bei einem russischen Luftangriff auf die ukrainische Großstadt Saporischschja sind nach ersten Berichten der Rettungskräfte mehrere Menschen verletzt worden. Zunächst seien vier Verletzte gemeldet worden, berichtete der Leiter der regionalen Militärverwaltung, Iwan Fjodorow, auf der Plattform Telegram.
Nach Berichten ukrainischer Medien detonierten am frühen Abend mindestens zwei gelenkte Gleitbomben im Zentrum der Stadt. An mehreren Gebäuden entstanden schwere Schäden. Rettungsdienste suchten nach möglichen weiteren Opfern unter den Trümmern.
18:20 Uhr | Niederländische Aufklärungsdrohnen für Ukraine
Die ukrainischen Streitkräfte erhalten von den Niederlanden in einer ersten Tranche eines neuen Programms Aufklärungsdrohnen im Wert von 42,6 Millionen Euro. Das niederländische Verteidigungsministerium kaufte die Drohnen bei der einheimischen Firma DeltaQuad, wie die Behörde auf ihrer Website mitteilte. Mit diesem Schritt setze das Ministerium erstmals den sogenannten Drohnen-Aktionsplan um, den Minister Ruben Brekelmans bei seinem Besuch in der Ukraine vor wenigen Tagen angekündigt hatte.
Der Drohnen-Aktionsplan hat einen Umfang von 400 Millionen Euro, von dem nach Angaben des Ministeriums mehr als 50 Prozent von der niederländischen Industrie aufgebracht werden. Die Anschaffung bei DeltaQuad ist Teil dieser Bereitstellung.
17:21 Uhr | GB: Ukraine an Fronten unter Druck
Angriffe russischer Truppen in der Gegend um die nordostukrainische Stadt Kupjansk gefährden nach britischer Einschätzung die Logistik der ukrainischen Armee in der Region. "Es ist wahrscheinlich, dass andauernde russische Attacken die ukrainischen Einsätze am Ostufer des (Flusses) Oskil erschweren", teilte das britische Verteidigungsministerium mit. Russland werde hier vermutlich weitere Gebietsgewinne machen. "Russische Einheiten stehen höchstwahrscheinlich nur wenige hundert Meter vom Fluss Oskil entfernt in einem schmalen Frontvorsprung etwa 20 Kilometer südlich der Stadt Kupjansk", hieß es in London weiter.
Für mehrere Orte in der Gegend hatten die ukrainischen Behörden zuletzt eine Evakuierung angeordnet. Ukrainische Truppen hatten Kupjansk im Gebiet Charkiw bei ihrer Gegenoffensive vor gut zwei Jahren zurückerobert. Die Stadt liegt etwas mehr als 100 Kilometer südöstlich der Gebietshauptstadt Charkiw und ist nach britischer Darstellung ein Eisenbahnknotenpunkt, der wichtig für ukrainische Operationen in der Region ist.
17:04 Uhr | G7-Staaten prüfen Erhöhung der Ukraine-Hilfen
Die westlichen G7-Staaten prüfen nach Angaben von Verteidigungsminister Boris Pistorius die Hilfe für die Ukraine weiter aufzustocken. Es gebe konkrete Zusagen, die aber zunächst nicht öffentlich gemacht würden, sagt der SPD-Politiker am Rande des G7-Verteidigungsminister-Treffens in Neapel. Allein Deutschland werde in diesem Jahr mehr als acht Milliarden Euro für Militärhilfe ausgeben. "Und wir strengen uns an, weitere Mittel locker zu machen", fügt er hinzu.
Vor allen Dingen wolle man aber dafür sorgen, dass die Ausbildung der ukrainischen Soldatinnen und Soldaten weiter vorangehe, "weil das zunehmend eine zentrale Rolle spielt". Die Ukraine könne auf den von den G7-Regierungen zugesagten 50-Milliarden-Dollar-Kredit bis Ende des Jahres, "aber auf jeden Fall Anfang nächsten Jahres" zurückgreifen, sagt Pistorius.
12:41 Uhr | Russland meldet Eroberung ostukrainischer Ortschaft
Die russische Armee hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau eine weitere Ortschaft in der ostukrainischen Region Donezk erobert. Das in der Nähe der Stadt Kurachowe gelegene Dorf Sorjane sei "befreit" worden. Das Ministerium hatte bereits am 8. Oktober verkündet, dass die Ortschaft erobert worden sei, jedoch waren die Kämpfe um Sorjane in den vergangenen Tagen weitergegangen.
12:39 Uhr | Russland: Friedliche Lösung bei Nato-Aufnahme der Ukraine nicht möglich
Russland hat eine friedliche Lösung des Ukraine-Kriegs im Falle einer Nato-Aufnahme der Ukraine ausgeschlossen. Sie würde zu einer Eskalation beitragen, zitiert die russische Nachrichtenagentur RIA das russische Außenministerium.
12:08 Uhr | Ukraine sieht Eskalations-Risiko durch nordkoreanische Soldaten
Die Unterstützung der russischen Armee durch nordkoreanische Soldaten birgt aus Sicht des ukrainischen Außenministers Andrij Sybiha ein enormes Risiko, dass der Konflikt eskaliert. Nach Angaben des südkoreanischen Geheimdienstes hat Nordkorea bereits 1.500 Soldaten nach Russland verschifft. Insgesamt soll sich das Land dazu entschieden haben, rund 12.000 Soldaten zur Unterstützung zu schicken, darunter auch Spezialeinheiten. Russland bestreitet, militärische Hilfe aus Nordkorea zu bekommen.
Die Nato hatte am Freitag erklärt, es gebe bisher keine Beweise für nordkoreanische Truppen, die für Russland in der Ukraine kämpfen würden.
10:41 Uhr | Russland begrüßt Gesprächsbereitschaft von Scholz
Russland begrüßt die Bereitschaft von Bundeskanzler Olaf Scholz zu Gesprächen mit Präsident Wladimir Putin. Vorschläge seien bislang jedoch weder von Deutschland noch einem anderen westlichen Land eingegangen, zitiert die Nachrichtenagentur Tass den Sprecher des russischen Präsidialamtes, Dmitri Peskow.
10:04 Uhr | Ukraine: Russische Luftangriffe in mehreren Regionen
Neue massive russische Angriffe mit Drohnen und Marschflugkörpern haben in weiten Teilen der Ukraine Luftalarm ausgelöst. Betroffen waren am Morgen etwa 15 Regionen, darunter Mykolajiw im Süden und Dnipropetrowsk im Zentrum des Landes, wie die Flugabwehr bei Telegram mitteilte. In der frontnahen östlichen Region Sumy wiederum wurden nach Behördenangaben bei einem Angriff mit Drohnen und Gleitbomben sieben Menschen verletzt.
Auch Teile der immer wieder von Russland angegriffenen Energie-Infrastruktur seien zerstört worden. In der Nacht meldete zudem die Hauptstadt Kiew Luftalarm. Laut Bürgermeister Vitali Klitschko wurde eine Frau verletzt.
07:42 Uhr | Weiterer Gefangenenaustausch zwischen Russland und der Ukraine
Russland und die Ukraine haben erneut Gefangene ausgetauscht. Wie beide Seiten mitteilten, wurden jeweils 95 Soldaten übergeben. Der Austausch sei von den Vereinigten Arabischen Emiraten vermittelt worden. "Jedes Mal, wenn die Ukraine ihre Brüder aus russischer Gefangenschaft rettet, rücken wir dem Tag näher, an dem allen, die in russischer Gefangenschaft sind, die Freiheit geschenkt wird", erklärte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj.
Es handele sich um "Soldaten, die Mariupol und Asowstal, die Regionen Donezk, Luhansk, Charkiw, Kiew, Tschernihiw und Cherson verteidigt haben". Während die diplomatischen Kontakte kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs in vielen Bereichen abgebrochen sind, funktioniert der Gefangenaustausch weiterhin. Mehr als 50 Mal haben die Ukraine und Russland mittlerweile Kriegsgefangene übergeben.
04:12 Uhr | Putin wirft Ukraine fehlende Verhandlungsbereitschaft vor
Der russische Präsident Wladimir Putin hat der Ukraine mangelnde Bereitschaft zu Friedensverhandlungen vorgeworfen. Der ukrainische Präsident Wolodomyr Selenskyj stelle immer wieder Forderungen, biete jedoch keine konkreten Vorschläge an, sagte Putin Medienvertretern in Moskau. Die Ukraine fordert als Vorbedingung für Gespräche den vollständigen Abzug der russischen Truppen, während Russland lediglich den Status quo verhandeln möchte.
03:27 Uhr | Lage in Pokrowsk und Kurachowe verschärft sich – Aufruf zur Evakuierung
Angesichts heftiger russischer Angriffe hat die ostukrainische Stadt Pokrowsk die Zivilbevölkerung zur Evakuierung aufgerufen. Rund die Hälfte der Stadt ist bereits ohne Strom, und die Verteidigungslinien sind stark unter Druck. Auch in der Umgebung von Kupjansk, östlich von Charkiw, nehmen die Kämpfe zu, sodass Zivilisten dringend zur Flucht aufgerufen wurden.
01:18 Uhr | Weitreichende Waffen: Selenskyj bezeichnet Gespräche mit Deutschland als "schwierig"
Die Ukraine setzt sich weiterhin für den Einsatz weitreichender westlicher Waffen gegen Ziele in Russland ein. Laut Präsident Wolodymyr Selenskyj sind die Gespräche mit Deutschland diesbezüglich besonders schwierig. Deutschland zeige sich bei dieser "risikobehafteten Frage" zurückhaltend, da es offenbar seine Beziehungen zu Russland nicht endgültig abbrechen wolle, sagte Selenskyj Journalisten. Während andere westliche Partner wie die USA, Großbritannien und Frankreich teils unterstützend agieren, bleibt eine Einigung aus.
00:05 Uhr | Scholz warnt vor Eskalation – Nato soll nicht in Krieg hineingezogen werden
Bundeskanzler Olaf Scholz hat bei einem Gipfeltreffen in Berlin erneut betont, dass die Nato nicht in den Ukraine-Krieg hineingezogen werden dürfe. Dies könnte "in eine noch viel größere Katastrophe" münden, so Scholz. Ebenso wie US-Präsident Joe Biden steht er den zentralen Forderungen der Ukraine, wie der Einladung in die Nato und dem Einsatz weitreichender Waffen gegen Russland, skeptisch gegenüber. Scholz hatte sich gestern mit den Präsidenten der USA und Frankreichs sowie dem britischen Premier im Berliner Kanzleramt getroffen.
00:00 Uhr | Ukraine-News am Samstag, 19. Oktober 2024
Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.
Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen sind. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.
Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 19. Oktober 2024 | 06:00 Uhr