Beschädigte Autos liegen nach einem russischen Raketenangriff in Kiew, Ukraine, zusammen mit anderen Trümmern in einem Hof
Putin: Konflikt zu komplex für einen von den USA geforderten, schnellen Frieden. Bildrechte: picture alliance/dpa/AP | Efrem Lukatsky

Ukraine-News I 30. April Russland sieht Frieden nicht in greifbarer Nähe

30. April 2025, 21:55 Uhr

Diese Ukraine-News vom Mittwoch, 30. April 2025, sind beendet.

Ukraine-News vom Mittwoch, 30. April 2025

21:19 Uhr | EU will Sanktionen gegen Russland im Falle scheiternder Friedensgespräche beibehalten

Die EU arbeitet an einem "Plan B" zur Aufrechterhaltung von Wirtschaftssanktionen gegen Russland. Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas sagte, dies plane man für den Fall, dass die Trump-Regierung die Friedensgespräche mit der Ukraine aufgebe und eine Annäherung an Moskau anstrebe. Man sehe Anzeichen dafür, dass die USA erwögen, bei der Ukraine auszusteigen und eher versuchen sollten, sich mit Russland einig zu werden. "Es gibt auch einen Plan B, aber wir müssen für Plan A arbeiten, denn sonst konzentriert man sich auf Plan B, und dann wird es genauso kommen." Es gebe Gespräche mit den USA und anderen internationalen Partnern, um sicherzustellen, dass die westlichen Sanktionen beibehalten würden. (Quelle: Reuters)

Update 20:27 Uhr | US-Finanzminister: Ukraine will Änderungen an Rohstoff-Abkommen

Die Ukraine wünscht nach Angaben von US-Finanzminister Scott Bessent kurzfristige Änderungen am Mineralien-Abkommen mit den USA. Die USA hingegen seien zur Unterzeichnung bereit, sagte Bessent bei einer Kabinettssitzung. Er sei sich sicher, dass die ukrainischen Partner noch einmal darüber nachdenken würden.

Ministerpräsident Denys Schmyhal erklärte im ukrainischen Fernsehen, er gehe von einer Unterzeichnung innerhalb der nächsten Tage aus, wenn alle abschließenden Details geklärt seien. (Quellen: dpa, Reuters)

17:15 Uhr | Estland erhält US-Raketenwerfer im Zuge seiner Aufrüstung

Estland hat bei einem der größten Rüstungsgeschäfte seiner Geschichte sechs US-Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars erhalten. Die mobilen Raketensysteme mit einer Reichweite von 300 Kilometern wurden der Armee des an Russland grenzenden EU- und Nato-Landes auf dem Militärflugplatz Ämari übergeben, wie das Estnische Zentrum für Verteidigungsinvestitionen in Tallinn mitteilte. Damit werde eine wichtige Fähigkeitslücke geschlossen.

Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine wird in Estland als direkte Gefahr für die nationale Sicherheit gesehen. Der kleine Ostseestaat im Nordosten Europas hat daher seine Militärausgaben erhöht und rüstet auf. (Quelle: dpa)

14:16 Uhr | Kreml sieht in Waffenruhe-Ruf Kiews Hindernis für Verhandlungen

Moskau hat nach dem Drängen Kiews auf eine längere Waffenruhe erklärt, dass dies lediglich den Verhandlungsprozess für ein Ende des Krieges in der Ukraine behindere. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte der staatlichen Nachrichtenagentur Tass, Kiew erschwere die Verhandlungen durch Vorbedingungen wie eine Waffenruhe. Dies widerspreche der Position von Wladimir Putin. Putin sei zu direkten Gesprächen mit der Ukraine ohne Vorbedingungen bereit, fügte Peskow hinzu. Putins Bereitschaft zu solchen Verhandlungen gelte weiterhin. Kiew habe allerdings bisher nicht auf ein entsprechendes Angebot geantwortet. (Quelle: dpa)

13:58 Uhr | Insider: Rohstoff-Abkommen zwischen Ukraine und USA kurz vor Abschluss

Die Ukraine steht kurz vor der Unterzeichnung eines Rohstoff-Abkommens mit den USA. Ein ukrainischer Regierungsvertreter sagte: "Ich denke, dass der Vertrag vielleicht am späten Abend Kiewer Zeit unterzeichnet werden kann". US-Präsident Donald Trump dringt auf das Abkommen, durch das die USA exklusive Zugriffsrechte auf seltene Rohstoffe und Mineralien bekommen sollen. Nach Trumps Willen ist der Vertrag Bestandteil seiner Bemühungen um ein Ende der Kämpfe in der Ukraine. (Quelle: dpa)

13:47 Uhr | Ukraine: Haben russische Munitionsfabrik getroffen

Der ukrainische Inlandsgeheimdienst SBU hat eigenen Angaben zufolge eine russische Munitionsfabrik mit Drohnen angegriffen und getroffen. Ein SBU-Vertreter sagte der Nachrichtenagentur Reuters, der Angriff habe dem Werk Murom, etwa 300 Kilometer östlich von Moskau, gegolten. Dort werden einer EU-Sanktionsliste zufolge Munitionsteile hergestellt.

Auf einem russischen Telegram-Nachrichtenkanal wurde mit Verweis auf Anwohner geschrieben, dass eine Fabrik für Zündvorrichtungen in Murom angegriffen worden sei. Der Gouverneur der betroffenen Region Wladimir, Alexander Awdejew, schrieb bei Telegram lediglich vom Brand einer Lagerhalle. Ausgelöst worden sei das inzwischen gelöschte Feuer durch herabstürzende Drohnen. (Quellen: Reuters, dpa)

13:27 Uhr | Estland zur Entsendung von Friedenstruppen bereit

Estland will sich mit Soldaten an einer möglichen europäischen Friedenstruppe in der Ukraine beteiligen. Nach Angaben von Regierungschef Kristen Michal seien die Planungen für die "Koalition der Willigen" in vollem Gange und das baltische EU- und Nato-Land bereit, eine Einheit von Bodentruppen bis zu Kompaniestärke sowie Ausbilder und Stabsoffiziere bereitzustellen. Für deren Entsendung werde die Regierung das nötige Mandat des Parlaments einholen, wurde der Ministerpräsident in einer Mitteilung der Staatskanzlei in Tallinn zitiert.

Die "Koalition der Willigen" ist eine Gruppe von Ländern, die der Ukraine helfen wollen, einen gerechten und stabilen Frieden zu erreichen. Großbritannien und Frankreich hatten in den vergangenen Monaten die Bereitschaft signalisiert, gemeinsam mit Verbündeten Truppen zur Absicherung eines Friedensabkommens in die Ukraine zu entsenden.  (Quelle: dpa)

11:53 Uhr | Dorf Nowe unter russischer Kontrolle

Die russischen Truppen haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau eine weitere Ortschaft im Osten der Ukraine eingenommen. Wie die russische Nachrichtenagentur Interfax unter Verweis auf das Ministerium mitteilte, ist das Dorf Nowe in der Region Donezk unter Kontrolle. (Quelle: Reuters)

10:35 Uhr Update | Angriff mit 108 Drohnen

Die russischen Streitkräfte haben der ukrainischen Luftwaffe zufolge am späten Dienstagabend und in der Nacht zu Mittwoch mit 108 Drohnen angegriffen. 50 Drohnen seien von den ukrainischen Truppen abgefangen und zerstört worden. 22 weitere seien vom Radar verschwunden, ohne dass sie ihre Ziele erreicht hätten. Üblicherweise ist dies ein Ergebnis von elektronischen Störmanövern. Die Städte Dnipro und Charkiw seien die Hauptziele des russischen Angriffs gewesen, teilte die ukrainische Luftwaffe mit. (Quelle: Reuters)

07:22 Uhr | Konkrete Vorschläge zur Beendigung des Krieges erwartet

Moskau und Kiew sollen dem US-Außenminister Marco Rubio zufolge nun konkrete Vorschläge zur Beendigung des Krieges in der Ukraine vorlegen. Andernfalls würden die USA ihre Rolle als Vermittler aufgeben. Beide Parteien müssten konkrete Vorschläge vorlegen, wie dieser Konflikt beendet werden könne, sagt Rubio. Auch Außenamtssprecherin Tammy Bruce erklärte mit Verweis auf Präsident Donald Trump, wenn es keine Fortschritte gebe, werde man sich als Vermittler aus diesem Prozess zurückziehen. Bruce bekräftigte Rubios Botschaft und hob Trumps Bemühungen um eine Vereinbarung zur Beendigung des Konflikts hervor, wies jedoch auf seine wachsende Ungeduld hin. (Quelle: Reuters)

06:02 Uhr | Etwa 600 nordkoreanische Soldaten in der Ukraine gefallen

Etwa 600 nordkoreanische Soldaten sollen im Krieg in der Ukraine nach südkoreanischen Angaben gefallen sein. Dies teilten südkoreanische Abgeordnete mit. Sie berufen sich auf den Geheimdienst ihres Landes. Insgesamt gebe es 4.700 Opfer unter den 15.000 Soldaten aus Nordkorea – Verletzte und Tote. Anfang der Woche hatte Nordkorea bestätigt, dass nordkoreanische Soldaten aufseiten Russlands kämpften. (Quelle: Reuters)

01:46 Uhr | Mindestens ein Toter und viele Verletzte bei russischen Drohnenangriffen auf Charkiw und Dnipro

Russland und die Ukraine haben sich in der Nacht wieder mit schweren Drohnenangriffen überzogen. Die ukrainischen Streitkräfte meldeten zeitweise Luftalarm im ganzen Land. Nach Behördenangaben wurden allein in der Großstadt Charkiw mindestens 39 Menschen verletzt. Der Bürgermeister Ihor Terechow teilte auf Telegram mit, mehrere Stadtteile seien von den Angriffen betroffen. Es gebe Schäden an Wohngebäuden, einem Krankenhaus und Einrichtungen der zivilen Infrastruktur.

Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe griffen russische Drohnen auch die Städte Dnipro und Krywyj Rih sowie das Gebiet Cherson an. In Dnipro wurde nach Angaben von Gebietsgouverneur Serhij Lyssak mindestens ein Mensch getötet. In der Stadt seien mehrere Brände ausgebrochen. 

Aus dem Gebiet Donezk wiederum wurden 16 Verletzte nach einem Artillerieangriff auf die Stadt Horliwka gemeldet. Die Verwaltung des Gebietes sagte, die ukrainische Armee habe den wichtigen Eisenbahnknotenpunkt mit Raketenartillerie beschossen. (Quellen: dpa, Reuters)

00:03 Uhr | Putin: Wolgograder Flughafen bekommt als Zweitnamen Stalingrad

Der russische Präsident Wladimir Putin hat dem Flughafen von Wolgograd als Zusatzbezeichnung wieder den früheren Namen der Stadt verliehen: Stalingrad. Damit solle an den Sieg des sowjetischen Volkes im Zweiten Weltkrieg erinnert werden, hieß es in dem Erlass, den Putin nach einem Besuch in Wolgograd unterzeichnete.

Russland bereitet sich in diesen Tagen auf große Feiern zum 80. Jahrestag des Kriegsendes 1945 vor. Gemeinsam mit dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko erinnerte Putin in Wolgograd an die Schlacht von Stalingrad gegen die deutsche Wehrmacht und verbündete Einheiten im Winter 1942/43. (Quelle: dpa)

00:00 Uhr | Ukraine-News von Mittwoch, 30. April 2025

Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.

Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. All das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.

Was tun, Herr General? - Der Podcast zum Ukraine-Krieg

Der frühere NATO-General und Generalleutnant a.D. Erhard Bühler
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Bundeskanzler Friedrich Merz, CDU, sitzt an seinem Schreibtisch im Kanzlerbüro und führt ein Gespräch mit dem Präsidenten der Vereinigten Staaten.
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Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 30. April 2025 | 06:00 Uhr

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