Ukraine-News | 3. NovemberUkrainischer Oberbefehlshaber Syrskyj: Streitkräfte im Donbass massiv unter Druck
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Aktuelle Ukraine-News
Ukraine-News vom Sonntag, 03. November 2024
- Russland will weiteres Dorf in der Ostukraine erobert haben
- Zweiter Taiwaner in ukrainischer Fremdenlegion getötet
- Erneut Angriffe auf Kiew
- Weitere Nachrichten & Podcast zum Ukraine-Krieg
23:00 Uhr | Stichwahl in Moldau: Pro-europäische Präsidentin Sandu führt nach Auszählung
Bei der Stichwahl um das Präsidentenamt in der Republik Moldau liegt die pro-europäische Amtsinhaberin Maia Sandu knapp vor dem ehemaligen Generalstaatsanwalt Alexandr Stoianoglo. Nach Auszählung von 92 Prozent der Stimmen kommt Sandu auf 50,28 Prozent, wie die Wahlbehörde am Abend mitteilte. Sandu hatte in der ersten Runde gut 42 Prozent der Stimmen erhalten, während der EU-Kritiker Stoianoglo knapp 26 Prozent erreichte. Sowohl die Europäische Union als auch Russland ringen um Einfluss in der ehemaligen Sowjetrepublik. Bei einem Referendum hatte eine knappe Mehrheit für einen EU-Beitritt gestimmt.
Nach Angaben der Behörden gab es bei der heutigen Stichwahl wie schon beim ersten Wahlgang erneut "Provokationen und Versuche der Destabilisierung". Wie die Polizei mitteilte, werde wegen mutmaßlich "organisierter Transporte" von in Russland lebenden Moldauern nach Belarus, Aserbaidschan und in die Türkei ermittelt, um dort die Teilnahme an der Stichwahl in Konsulaten oder Botschaften zu ermöglichen.
22:34 Uhr | Gouverneur: Supermarkt in Charkiw durch russische Bombe getroffen
Eine russische Lenkbombe ist in der ukrainischen Stadt Charkiw in einen Supermarkt eingeschlagen und hat mindestens vier Menschen verletzt. Das teilte Regionalgouverneur Oleh Synjehubow auf Telegram mit. Der Supermarkt sei im Schewtschenkiwski-Bezirk in der Nähe des Stadtzentrums getroffen worden. Der Bürgermeister von Charkiw, Ihor Terechow, sagte, der Supermarkt befinde sich in der Nähe von Wohnhochhäusern.
19:49 Uhr | Zahlreiche russische Angriffe an Fronten der Ukraine
Von verschiedenen Frontabschnitten im Osten der Ukraine werden heftige Kämpfe gemeldet. Insgesamt seien am Sonntag 110 russische Angriffe gemeldet worden, teilte der Generalstab in Kiew in seinem abendlichen Lagebericht mit. Brennpunkt sei der Ost-Sektor Kurachowe gewesen, wo im Tagesverlauf 54 russische Vorstöße die ukrainischen Verteidiger schwer unter Druck gesetzt hätten. Nach Angaben des regierungsnahen ukrainischen Militärkanals Deep State sollen russische Einheiten dort neue Geländegewinne erzielt und zwei Dörfer erobert haben.
Schwere Kämpfe wurden auch aus der Umgebung von Pokrowsk am Rande des Donbass gemeldet. Dort seien im Tagesverlauf 19 russische Angriffe abgewehrt worden. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.
16:30 Uhr | Belgorod meldet Toten und Verletzte nach Drohnenangriff
In der an die Ukraine grenzenden russischen Region Belgorod ist bei einem Drohnenangriff ein Mann auf einem Hof tödlich verletzt worden. Die Drohne habe einen Sprengsatz abgeworfen, bei dessen Explosion sei der Bewohner gestorben, teilte der Gouverneur von Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, in seinem Telegram-Kanal mit. Zuvor hatte er auch von vier Verletzten bei ukrainischem Beschuss des Dorfes Oktjabrski berichtet. Die Menschen seien ins Krankenhaus gebracht worden.
11:44 Uhr | Russland will weiteres Dorf in der Ostukraine erobert haben
Die russischen Truppen sind in der Ostukraine nach eigenen Angaben weiter auf dem Vormarsch. Die Streitkräfte hätten die Kontrolle über das Dorf Wyschnewe in der ostukrainischen Region Donezk übernommen, meldete die russische Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf das Moskauer Verteidigungsministerium. Damit würde die russische Armee weiter in Richtung Pokrowsk vorstoßen, ein für die Ukraine wichtiger Bahn- und Logistikknotenpunkt.
Bereits am Samstag hatte Russland die Einnahme von zwei Ortschaften in der Ostukraine gemeldet. Die russischen Truppen rücken seit geraumer Zeit langsam aber stetig an der Front im Osten vor.
11:34 Uhr | Selenskyj: Mehr als 900 Bomben auf Ukraine in einer Woche
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach einer weiteren Woche mit nach seinen Angaben mehr als 900 Bombenangriffen die ausländischen Verbündeten zu mehr Hilfe bei der Flugabwehr aufgerufen. "Die Ukraine braucht mehr Verteidigungssysteme", teilte er im Kurznachrichtendienst X mit und veröffentlichte einmal mehr ein Video von den schweren Zerstörungen in verschiedenen Teilen des Landes.
Laut Selenskyj gab es in der vergangenen Woche auch rund 30 Angriffe mit Raketen und Marschflugkörpern sowie rund 500 Drohnenangriffe, davon allein mehr als 50 in der Nacht zum Sonntag. Die meisten Attacken seien gegen zivile und kritische Infrastruktur – also etwa Energieanlagen – gerichtet gewesen.
09:13 Uhr | Zweiter Taiwaner in ukrainischer Fremdenlegion getötet
Ein Mann aus Taiwan, der als Freiwilliger an der Seite ukrainischer Soldaten gegen Russland gekämpft hatte, ist nach taiwanischen Angaben getötet worden. Das Außenministerium teilte gestern in Taipeh mit, es habe Berichte über den Tod des Mannes erhalten, die ein Vertreter des taiwanischen Büros in Polen daraufhin mit der Internationalen Legion der Ukraine verifiziert habe.
Der Mann war demnach Mitglied der Legion. Taiwanische Medien identifizierten den Mann als Wu Chung-ta, der im Juli zurück in die Ukraine gereist sei, nachdem er sich in Taiwan zuvor von einer Beinverletzung erholt habe. Laut des taiwanischen Abgeordneten Puma Shen, der dem Verteidigungsausschuss angehört, befinden sich derzeit "fünf bis sechs" taiwanische Kämpfer in der Ukraine. Der erste Legionär aus Taiwan war im November 2022 bei Kämpfen in der Ukraine gefallen.
07:50 Uhr | Erneut Angriffe auf Kiew
Bei einem russischen Drohnenangriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew sind nach Angaben der örtlichen Behörden mehrere Gebäude, Straßen und Stromleitungen beschädigt worden. Nach vorläufigen Informationen hat es keine Verletzten gegeben und alle Angriffsdrohnen sind abgeschossen worden, wie der Chef der Militärverwaltung von Kiew, Serhij Popko, über den Kurznachrichtendienst Telegram mitteilte. Allerdings seien durch herabstürzende Drohnentrümmer Eingänge oder Fenster von mindestens fünf Gebäuden in zwei Stadtteilen beschädigt worden. Unter anderem sei ein Hostel und ein Bürogebäude betroffen. Der Angriff sei in Wellen und aus verschiedenen Richtungen gekommen. Wie viele Drohnen Russland eingesetzt hatte, war zunächst unklar. Es war der zweite nächtliche Angriff auf Kiew in Folge.
Aus Wohnhäusern sei Rauch aufgestiegen. Für Kiew, seine Umgebung sowie den größten Teil der Ostukraine habe die meiste Zeit der Nacht eine Warnung vor Luftangriffen gegolten, schrieb das ukrainische Militär in den sozialen Medien.
06:32 Uhr | Russland wehrt ukrainische Drohnenangriffe ab
Das russische Militär hat nach Angaben aus Moskau in der Nacht 19 ukrainische Drohnen zerstört. 16 Drohnen seien über der südlichen Grenzregion Rostow abgeschossen worden, teilte das Verteidigungsministerium auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Die übrigen Drohnen seien über den ebenfalls an die Ukraine grenzenden Regionen Belgorod und Brjansk abgefangen worden.
03:57 Uhr | Ukraine widersetzt sich einer der stärksten russischen Angriffswellen
Der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, Olexander Syrskyj, hat die derzeitige Offensive der Russen im Donbass als eine der schwerwiegendsten seit Beginn des Krieges bezeichnet. "Die Streitkräfte der Ukraine halten eine der stärksten russischen Offensiven davon ab, eine großangelegte Invasion zu starten", schrieb Syrskyi auf Telegram.
Die Lage an der Front bleibe schwierig, teilte Syrskyj nach einem Treffen mit dem tschechischen Generalstabschef Karel Rehka in seinem Telegram-Kanal mit.
Die Kampfhandlungen an verschiedenen Frontabschnitten erforderten ein ständiges Auffüllen der Ressourcen der ukrainischen Verbände. Experten sprechen von einem brutalen Abnutzungskrieg mit hohen Verlusten auf beiden Seiten.
Syrskyj informierte auch über ein Gespräch mit dem US-Generalstabschef Charles Brown, mit dem er die nächsten Schritte der Militärhilfe besprochen habe. Details nannte er nicht.
00:47 Uhr | Ukraine fordert von Russland Liste austauschbereiter Kriegsgefangener
Der ukrainische Ombudsmann für Menschenrechte, Dmytro Lubinets, hat Russland aufgefordert, eine Liste der zum Austausch bereiten ukrainischen Kriegsgefangenen vorzulegen. Kiew reagierte damit auf die Anschuldigung Moskaus, den Austauschprozess zu behindern.
00:15 Uhr | Russland importiert Butter um Preisanstieg zu bremsen
Russland importiert Butter aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) und der Türkei. Wie die Agraraufsichtsbehörde Rosselkhoznadzor mitteilte, wird seit dem 18. Oktober Butter aus den Vereinigten Arabischen Emiraten bezogen. Auch aus der Türkei werde seit Oktober Butter nach Russland geliefert. Außerdem stiegen die Importe aus Belarus um neun Prozent auf 110.000 Tonnen in diesem Jahr.
00:00 Uhr | Ukraine-News am Sonntag, 3. November 2024
Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Lauf des Tages.
- Ukraine-News: Selenskyj und Macron beraten über Russlands Krieg mit Audio
- Freitag: Russland erobert weitere Ortschaften in der Ostukraine mit Audio
- Donnerstag: Ukraine lehnt US-Forderung nach Kriegsdienst ab 18 Jahren ab mit Audio
- Mittwoch: Zwischenfall in der Ostsee zwischen russischem Schiff und Bundeswehr-Hubschrauber mit Video
Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen sind. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.
Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR
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