Mark Rutte
Sieht wenig Chancen für einen schnellen Nato-Beitritt der Ukraine: Nato-Generalsekretär Mark Rutte. Bildrechte: IMAGO/NurPhoto

Ukraine-News I 16. Oktober Nato dämpft Hoffnungen auf schnellen Ukraine-Beitritt

16. Oktober 2024, 21:05 Uhr

Diese Ukraine-News vom Mittwoch, 16. Oktober 2024, sind beendet.

Ukraine-News vom Mittwoch, 16. Oktober 2024

21:05 Uhr | Selenskyj nimmt an Nato-Treffen teil

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj soll am Donnerstag am Treffen der Nato-Verteidigungsminister teilnehmen. Dies geht aus einer überarbeiteten Agenda für die Sitzung hervor. Selenskyj hatte heute seinen Siegesplan vorgestellt, der unter anderem eine formelle Einladung für eine Nato-Mitgliedschaft vorsieht. Russland reagierte unter anderem mit Spott und Beschimpfungen.

20:40 Uhr | Weitere US-Militärhilfen für die Ukraine

Die USA stellen der Ukraine weitere Militärhilfen im Umfang von 425 Millionen Dollar (391,2 Millionen Euro) zur Verfügung. Wie das Weiße Haus in Washington mitteilte, sicherte US-Präsident Joe Biden dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in einem Telefonat die weiteren Hilfen zu, die unter anderem zusätzliche Luftabwehrkapazitäten, Luft-Boden-Raketen sowie gepanzerte Fahrzeuge umfassen.

In den kommenden Monaten werden die USA der Ukraine demnach eine Reihe zusätzlicher Kapazitäten zur Verfügung stellen, darunter auch zusätzliche Artilleriesysteme, beträchtliche Mengen an Munition sowie hunderte von gepanzerten Mannschaftstransportern und Schützenpanzern.

16:55 Uhr | Russisches Flugzeug löst Start von Abfangjägern über der Ostsee aus

Ein russisches Aufklärungsflugzeug über der Ostsee hat Alarmstarts von zwei Abfangjägern der Luftwaffe ausgelöst. Wie die Luftwaffe mitteilte, war die Maschine vom Typ Illjuschin IL-20 ohne Funkkontakt und Flugplan unterwegs. Sie flog demnach zwischen Rügen und Bornholm über internationale Gewässer.

Die Nato beobachtet in der Ostsee eine systematische Ausspähung der Infrastruktur durch Russland, das mit der Enklave Kaliningrad sowie dem Küstenabschnitt bei St. Petersburg zu den Ostsee-Staaten gehört. Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine hat Befürchtungen vor einer möglichen Aggression Russlands verstärkt.

16:50 Uhr | Nato-Sekretär Rutte dämpft Hoffnungen auf schnellen Beitritt der Ukraine

Der neue Nato-Generalsekretär Mark Rutte hat zurückhaltend auf den ukrainischen Wunsch nach einer schnellen Einladung zum Beitritt in das westliche Militärbündnis reagiert. Rutte verwies bei einer Pressekonferenz in Brüssel auf die Beschlüsse des jüngsten Nato-Gipfels in Washington. Bei ihm hatten sich Befürworter einer schnellen Einladung nicht gegen Gegner wie die USA und Deutschland durchsetzen können. Die Bündnisstaaten konnten sich lediglich darauf verständigen, der Ukraine allgemein zuzusichern, dass sie auf ihrem Weg in das Verteidigungsbündnis nicht mehr aufzuhalten sei.

13:32 Uhr | Scholz betont Bereitschaft zu Gespräch mit Putin

Bundeskanzler Olaf Scholz hat seine Bereitschaft betont, mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin über einen gerechten Frieden in der Ukraine zu sprechen. Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj habe erklärt, es solle eine weitere Friedenskonferenz geben, auch unter Beteiligung des russischen Präsidenten, sagte der SPD-Politiker in Berlin in einer Regierungserklärung zum anstehenden EU-Gipfel in Brüssel. "Deshalb ist es auch richtig, dass, wenn gefragt wird, werden wir auch mit dem russischen Präsidenten sprechen, wir sagen: Ja, auch das ist der Fall." 

Scholz betonte, dabei verfolge man klare Prinzipien: Es werde niemals Entscheidungen geben "über die Köpfe der Ukraine hinweg und niemals ohne Abstimmung mit unseren engsten Partnern". 

12:33 Uhr | Selenskyj: Krieg kann im nächsten Jahr beendet werden

Der Krieg gegen Russland könnte bei Umsetzung seines Siegsplans spätestens im nächsten Jahr beendet werden, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj im Parlament in Kiew. Selenskyj hat im ukrainischen Parlament seinen Siegesplan vorgestellt. Er bestehe aus fünf Punkten sowie drei weiteren geheimen, so Selenskyj. Die Schritte, um den Plan umzusetzen, müssten rasch vollzogen werden. So könne die Ukraine ausreichend gestärkt werden, um den Krieg zu beenden. Voraussetzung sei Einheit innerhalb seines Landes und unter den Partnern der Ukraine.

10:25 Uhr | Ukraine ordnet Evakuierung von Kupjansk und weiteren Orten an

Angesichts des russischen Vormarschs und Schwierigkeiten bei der Winterversorgung haben die ukrainischen Behörden die Evakuierung der strategisch wichtigen Stadt Kupjansk sowie drei weiterer Orte in der Region Charkiw angeordnet. Laut dem Gouverneur der Region, Oleh Syniehubow, ist die Evakuierung verpflichtend, da die Versorgung mit Strom, Wärme und Wasser aufgrund des ständigen Beschusses nicht mehr gesichert werden kann. Rund 7.000 Menschen sollen in Evakuierungszentren in Charkiw untergebracht werden.

07:53 Uhr | Russische Angriffe auf Kiew und weitere Städte

Russland hat in der Nacht ukrainischen Angaben zufolge zahlreiche Angriffe auf Kiew und andere Städte geflogen. Dabei seien 136 Drohnen und drei Raketen eingesetzt worden, teilt die ukrainische Luftwaffe auf Telegram mit. Einen Teil davon habe die Luftabwehr abfangen können. Insgesamt seien 14 Oblasten betroffen gewesen.

05:05 Uhr | Diskussion über Mobilmachung in der Ukraine

Die USA drängen die Ukraine offenbar, die Altersgrenze für die Mobilmachung von derzeit 25 Jahren zu senken. Präsidialberater Serhij Leschtschenko berichtete, dass US-Politiker Präsident Selenskyj fragen, warum nicht auch 18- bis 25-Jährige mobilisiert werden. Als Beispiel wird der Vietnamkrieg genannt, in dem auch 19-Jährige eingezogen wurden.

Selenskyj möchte das derzeitige Verfahren beibehalten, das Männer zwischen 25 und 60 Jahren umfasst. Männer im Alter von 18 bis 25 Jahren müssen sich registrieren, dürfen aber das Land nicht verlassen.

Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj trifft US-Prädident Joe Biden 3 min
Bildrechte: IMAGO/ZUMA Press Wire

04:17 Uhr | Selenskyj präsentiert "Siegesplan" zur Beendigung des Krieges

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj stellt heute seinen sogenannten "Siegesplan" im Parlament in Kiew vor. In den letzten Tagen präsentierte er die neue Strategie für eine Beendigung des Krieges bereits westlichen Partnern in Washington, London, Paris, Rom und Berlin. Am Donnerstag soll der Plan auch beim EU-Gipfel in Brüssel vorgestellt werden.

Selenskyj hofft, den Angreifer Russland zum Frieden zu zwingen. Ein zentraler Punkt der Strategie ist die Einladung der Ukraine in das westliche Militärbündnis NATO. Darüber hinaus fordert Kiew eine Freigabe für den Einsatz weitreichender westlicher Waffen gegen Ziele auf russischem Territorium. Auch eine verstärkte Flugabwehr steht auf der Wunschliste des ukrainischen Präsidenten. Geplant ist, russische Raketen und Drohnen auch von polnischem oder rumänischem Territorium aus abzufangen. Zudem erwartet Kiew stärkere westliche Investitionen in die ukrainische Rüstungsindustrie.

Selenskyj äußerte zuletzt die Hoffnung, den Krieg 2025 unter ukrainischen Bedingungen beenden zu können.

03:37 Uhr | Nato treibt Ausbau der Artilleriemunitionsproduktion voran

Die Nato meldet Fortschritte beim Ausbau der Produktionskapazitäten für Artilleriemunition. Bis Jahresende sollen zwei Millionen 155-mm-Geschosse im Bündnisgebiet hergestellt werden, eine deutliche Steigerung im Vergleich zu früher. Trotzdem reicht die Produktion noch nicht aus, um den Bedarf zu decken, und die Kosten sind weiterhin hoch. Russland produziert mit rund drei Millionen Geschossen jährlich deutlich mehr.

Der neue NATO-Generalsekretär Mark Rutte. 9 min
Bildrechte: picture alliance/dpa/Belga | Eric Lalmand

02:13 Uhr | Kämpfe in der Ostukraine gehen weiter

An den Fronten im Osten der Ukraine kommt es weiterhin zu schweren und verlustreichen Kämpfen. Besonders betroffen sind die Brennpunkte Torezk und Pokrowsk. In Torezk, das bereits zur Hälfte von russischen Einheiten kontrolliert wird, waren die ukrainischen Verteidiger mehreren Luftangriffen ausgesetzt. Auch in Pokrowsk wurden 14 russische Angriffe registriert, und die russische Luftwaffe bombardierte ukrainische Stellungen mit gelenkten Gleitbomben.

Zudem meldete die ukrainische Flugabwehr am Abend neue Einflüge russischer Drohnen in den Regionen Sumy und Charkiw. In mehreren Städten, darunter Kiew, wurde Alarm ausgelöst, während die Flugabwehr in mehreren Regionen in Bereitschaft ist.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Mittwoch, 16. Oktober 2024

Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.

Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen sind. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.

Was tun, Herr General? - Der Podcast zum Ukraine-Krieg

Der frühere NATO-General und Generalleutnant a.D. Erhard Bühler
Bildrechte: MDR / Erhard Bühler
Der frühere NATO-General und Generalleutnant a.D. Erhard Bühler
Bildrechte: MDR / Erhard Bühler
76 min

Eine neue russische Rakete macht Schlagzeilen. Erst ist von einer Interkontinentalrakete die Rede, inzwischen von einer Mittelstreckenrakete, die auch nuklear bestückt werden könnte. Außerdem: 1.000 Tage Krieg.

MDR AKTUELL Fr 22.11.2024 16:45Uhr 76:00 min

Audio herunterladen [MP3 | 69,6 MB | 128 kbit/s] Audio herunterladen [MP4 | 140 MB | AAC | 256 kbit/s] https://www.mdr.de/nachrichten/podcast/general/audio-russland-interkontinentalrakete-mittelstreckenrakete-angriff-100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Audio
Alle anzeigen (245)

Putins Krieg - Interviews und Hintergründe

Der russische Präsident Wladimir Putin hält am Mittwoch, den 4. Dezember 2024, während einer Plenarsitzung des VTB-Investmentforums „Russia Calling“ in Moskau, Russland, eine Rede.
Bildrechte: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Yury Kochetkov
Annalena Baerbock
Bildrechte: picture alliance/dpa/Ansgar Haase
Alle anzeigen (449)

Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 16. Oktober 2024 | 06:00 Uhr

Mehr aus Osteuropa

Nachrichten

Der rechtsextreme Kandidat Calin Georgescu umgeben von Mikrofonen. 1 min
Der rechtsextreme Kandidat Calin Georgescu sei von Russland unterstützt worden. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
1 min 06.12.2024 | 21:15 Uhr

In Rumänien muss die Präsidentschaftswahl vollständig wiederholt werden. Hintergrund sind Enthüllungen des Geheimdienstes. Demnach war die Wahl Ziel eines russischen hybriden Angriffs.

MDR FERNSEHEN Fr 06.12.2024 20:08Uhr 00:30 min

https://www.mdr.de/nachrichten/welt/osteuropa/politik/video-rumaenien-wahl-gericht-wiederholung-100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video

Mehr aus der Welt

Nachrichten

Polizisten und überwiegend schwarz gekleidete Demonstrierende. 1 min
Jedes Jahr am 6. Dezember kommt es in Athen zu Demonstrationen. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
1 min 06.12.2024 | 17:56 Uhr

Etwa 5.000 Polizisten, mehrere Wasserwerfer sowie Hubschrauber und Drohnen waren in Athen am Freitag wegen Demonstrationen im Einsatz.

MDR FERNSEHEN Fr 06.12.2024 16:34Uhr 00:49 min

https://www.mdr.de/nachrichten/welt/politik/video-griechenland-athen-proteste-polizei-100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video
Syrische Oppositionskämpfer stehen auf einem beschlagnahmten gepanzerten Fahrzeug der syrischen Armee in den Außenbezirken von Hama. 5 min
Syrische Oppositionskämpfer stehen auf einem beschlagnahmten gepanzerten Fahrzeug der syrischen Armee in den Außenbezirken von Hama. Bildrechte: picture alliance/dpa/AP | Ghaith Alsayed
Teile der Carolabrücke über der Elbe sind eingestürzt, dahinter ist die Staatskanzlei zu sehen. (Luftaufnahme mit Drohne) 4 min
Bildrechte: picture alliance/dpa | Robert Michael
Neue Vega-C Rakete beim Start im südamerikanischen Kourou, die Rakete hebt gerade ab. 1 min
Neue Vega-C Rakete beim Start im südamerikanischen Kourou Bildrechte: EBU
1 min 06.12.2024 | 12:04 Uhr

Knapp zwei Jahre nach einem Fehlstart ist eine Vega-C-Trägerrakete der Esa in der Nacht zu Freitag problemlos vom europäischen Weltraumstartplatz in Kourou in Französisch-Guayana Richtung Weltall gestartet.

MDR FERNSEHEN Fr 06.12.2024 10:27Uhr 00:48 min

https://www.mdr.de/nachrichten/welt/panorama/video-esa-rakete-vega-start-100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video