
Ukraine-News I 5. Februar Selenskyj erklärt Bereitschaft zu direkten Gesprächen mit Putin
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05. Februar 2025, 22:00 Uhr
Diese Ukraine-News vom Mittwoch, 5. Februar 2025, sind beendet.
Ukraine-News vom Mittwoch, 5. Februar 2025
- Selenskyj würde notfalls mit Putin verhandeln
- Seltene Erden aus der Ukraine: Selensky offen für Investitionen von US-Unternehmen
- Weitere Nachrichten und Podcasts zum Ukraine-Krieg
22:00 Uhr | Ukraine geht verstärkt gegen Russlands Schattenflotte vor
Die Ukraine will mit Sanktionen gegen Kapitäne den Druck auf die sogenannte Schattenflotte Russlands verstärken. Präsident Wolodymyr Selenskyj unterzeichnete in Kiew einen Erlass gegen mehr als 50 russische Schiffsführer und einen Kapitän aus dem Iran. Ihr mögliches Vermögen soll beschlagnahmt und ein Verbot für eine Einreise sowie ein Anlaufen der Ukraine mit ihren Schiffen ausgesprochen werden. Die Nachrichtenagentur Interfax Ukraina meldete, dass die meisten der im Erlass genannten Schiffe bereits auf Sanktionslisten stünden.
21:35 Uhr | Ukraine erhält Hilfen in Höhe von 55 Millionen Pfund von Großbritannien
Der britische Außenminister David Lammy hat bei seinem Besuch in Kiew die Unterstützung Großbritanniens für das angegriffene Land betont. "Wir sind entschlossen, die Ukraine in die stärkstmögliche Position zu bringen, sowohl im Kampf gegen Russland als auch darüber hinaus", sagte er nach britischen Angaben. Großbritannien stellte im Rahmen des Besuchs Hilfen von 55 Millionen britischen Pfund (66 Millionen Euro) für soziale Projekte und den Ausbau erneuerbarer Energien in der Ukraine zur Verfügung.
Das Vereinigte Königreich ist - wenn auch nicht als EU-Mitglied - ein wichtiger Unterstützer der Ukraine in Europa.
17:45 Uhr | Scholz pocht auf Ausbau der Rüstungsproduktion in Deutschland und Europa
Bundeskanzler Olaf Scholz plädiert für einen Ausbau der Rüstungsproduktion in Deutschland. Bei einem Besuch des bisherigen Alstom-Werkes in Görlitz sagte Scholz, man brauche eine leistungsfähige Verteidigungswirtschaft. Der deutsch-französische Konzern KNDS übenrimmt die Produktionsstätte für den Bau von Panzern.
Mit Blick auf den russischen Angriff auf die Ukraine betonte Scholz zudem den nötigen Aufbau einer leistungsfähigen Verteidigungswirtschaft in Europa. Bisher habe es keine dauerhafte Produktion selbst der allerwichtigsten Militärgüter gegeben, dies ändere sich nun. Dafür nötig sei eine noch engere Abstimmung zwischen den Ländern Europas.
15:55 Uhr | Gefangenenaustausch zwischen der Ukraine und Russland
Russland und die Ukraine haben jeweils 150 Kriegsgefangene ausgetauscht. Wie das russische Verteidigungsministerium mitteilte, sei der Austausch auf Vermittlung der Vereinigten Arabischen Emirate zustande gekommen. Die zurückkehrenden russischen Soldaten würden derzeit in Belarus medizinisch untersucht.
Dem ukrainischen Präsident Wolodymyr Selenskyj zufolge hätten die freigekommenen ukrainischen Soldaten zuvor an verschiedenen Fronten gekämpft. "Einige der Jungs wurden mehr als zwei Jahre lang gefangen gehalten", schrieb Selenskyj auf Telegram. Bei den Rückkehrern handle es sich unter anderem um Angehörige der Flotte, Soldaten des Heeres, der Luftwaffe und Angehörige der Nationalgarde. Sogar ein Polizist sei ausgetauscht worden.
14:40 Uhr | Medienbericht: Ein Toter und Verletzte nach Explosion nahe ukrainischer Musterungsstelle
Bei einer Explosion in der Nähe einer Musterungsstelle der ukrainischen Streitkräfte in der westukrainischen Region Chmelnyzkyj sind ein Mensch getötet und vier weitere verletzt worden. Das berichtet der staatliche Radiosender Suspilne unter Berufung auf Polizeikreise. Die ukrainische Polizei bestätigte eine Explosion in der Stadt Kamianets-Podilskyj, machte aber keine weiteren Angaben. Was die Explosion ausgelöst hatte, war zunächst unklar. In den letzten Tagen kam es in der Ukraine vermehrt zu Zwischenfällen an Musterungsstellen und dort Arbeitende, darunter eine Schießerei mit Todesopfern und zwei Explosionen.
07:32 Uhr | Erneut Drohnenangriffe auf russische Energieanlage
In Russland hat es den Behörden zufolge erneut Angriffe auf Energieanlagen gegeben. Durch ukrainische Drohnen sei in der Nacht ein Brand in einem Öldepot ausgelöst worden, erklärte der Gouverneur der südrussischen Region Krasnodar, Weniamin Kondratjew, auf Telegram. Es habe keine Verletzten gegeben. Kurz darauf meldeten die örtlichen Behörden, das Feuer sei gelöscht.
In den vergangenen Tagen hatte es bereits eine Reihe von Drohnenangriffen der Ukraine auf russische Energieanlagen gegeben. Dadurch waren Brände in einer großen Ölraffinerie in der Region Wolgograd sowie in einer Gasverarbeitungsanlage in der Region Astrachan ausgelöst worden.
00:30 Uhr | Selenskyj würde notfalls mit Putin verhandeln
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist unter Bedingungen auch zu direkten Verhandlungen mit Russlands Staatschef Wladimir Putin bereit. An Gesprächen sollten die Ukraine, Russland, die USA und Europa beteiligt sein, sagte Selenskyj in einem Videointerview mit dem britischen Journalisten Piers Morgan.
"Wenn dies die einzige Möglichkeit ist, den Bürgern der Ukraine Frieden zu bringen und keine Menschen zu verlieren, werden wir auf jeden Fall zu diesem Treffen mit diesen vier Teilnehmern gehen", sagte Selenskyj. Über den Kremlchef sagte er: "Ich werde nicht nett zu ihm sein, ich betrachte ihn als Feind, und offen gesagt, ich glaube, er betrachtet mich auch als Feind."
Selenskyj hatte Verhandlungen lange abgelehnt und erklärt, Russland auf dem Schlachtfeld besiegen zu wollen. Ein Dekret aus dem Oktober 2022 schloss sogar jegliche Verhandlungen aus, solange Putin an der Macht ist. Putin hatte Ende Januar gesagt, offen für Verhandlungen zur Beendigung des Krieges zu sein. Direkte Gespräche mit Selenskyj lehnte er jedoch ab.
00:20 Uhr | Seltene Erden aus der Ukraine: Selensky offen für Investitionen von US-Unternehmen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich offen für US-Investitionen in das Geschäft mit seltenen Erden aus der Ukraine gezeigt. "Ich möchte, dass US-Firmen (...) diesen Bereich hier entwickeln", sagte er am Dienstag vor Journalisten. "Wir sind offen dafür, dies mit unseren Partnern zu entwickeln, die uns helfen, unser Land zu beschützen und den Feind mit Hilfe ihrer Waffen und Sanktionspakete zurückzudrängen", fügte er hinzu. "Das ist absolut fair."
US-Präsident Donald Trump hatte am Montag gesagt, er wolle mit der Ukraine ein Abkommen aushandeln, das die Lieferung seltener Erden aus der Ukraine an die USA im Gegenzug für "das, was wir ihnen geben", festlegt. Die USA sind derzeit der wichtigste Unterstützer der Ukraine im inzwischen fast drei Jahren andauernden russischen Angriffskrieg. Trump hatte sich vor seinem Amtsantritt ablehnend zu den Milliardenhilfen für Kiew geäußert.
00:00 Uhr | Ukraine-News am Mittwoch, 5. Februar 2025
Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Lauf des Tages.
Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen sind. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.
Quellen: u.a. AFP,dpa,Reuters,MDR
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 05. Februar 2025 | 06:00 Uhr