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Selydowe liegt rund 40 Kilometer westlich von Awdijiwka (Bild), das im April dieses Jahres von Russland als erobert erklärt worden war. Bildrechte: IMAGO/SNA

Ukraine-News | 20. OktoberBerichte über Kämpfe in Selydowe und wichtige Wahlen in Moldau

20. Oktober 2024, 23:55 Uhr

Aktuelle Ukraine-News

Ukraine-News vom Sonntag, 20. Oktober 2024


23:55 Uhr | Präsidentschaftswahl in Moldau: Sandu vorn

Moldaus pro-europäische Staatschefin Maia Sandu liegt Teilergebnissen zufolge in der ersten Runde der Präsidentschaftswahl vorne. Nach Auszählung von gut zwei Dritteln der Stimmen erwartungsgemäß vorn. Sie kommt demnach auf über 36,5 Prozent der Stimmen. Sandu tritt damit am 3. November in einer Stichwahl voraussichtlich gegen Alexandr Stoianoglo an, der laut bisherigen Auszählung 29 Prozent der Stimmen erhält. Bei dem zeitgleich abgehaltenen Referendum über eine Verfassungsänderung zugunsten eines EU-Beitritts stimmte die Mehrheit der Moldauer (55 Prozent)demnach mit Nein. Bei dem Referendum ging es darum, ob der EU-Beitritt als Ziel in die Verfassung kommen soll.

Moldau grenzt an die Ukraine und an Rumänien. Seit dem Beginn des russischen Krieges gegen die Ukraine im Februar 2022 befürchten viele Moldauer, dass Russland ihr Land als nächstes angreifen könnte. Sorge bereitet vielen auch die Lage in der russischsprachigen Region Transnistrien, die sich nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion von Moldau abgespalten hatte.

21:36 Uhr | Selenskyj kritisiert Russland und Nordkorea

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die militärische Zusammenarbeit Russlands und Nordkoreas als neue Eskalationsstufe in Moskaus Angriffskrieg gegen sein Land bezeichnet. "Wir müssen reagieren und gegensteuern. Wir dürfen nicht zulassen, dass das Böse weiter zunimmt", sagte Selenskyj in seiner in Kiew verbreiteten abendlichen Videobotschaft. "Wenn die Welt jetzt schweigt und wir an der Front genauso regelmäßig mit nordkoreanischen Soldaten konfrontiert werden, wie wir uns gegen Drohnen verteidigen, nützt das niemandem auf dieser Welt und verlängert nur diesen Krieg."

Moskau weist Berichte aus Südkorea und der Ukraine, die sich auch auf Satellitenaufnahmen beruft, über die Entsendung von angeblich bis zu 12.000 Soldaten aus Nordkorea nach Russland seit Tagen zurück. Auch von der Nato oder den USA gibt es bisher keine Bestätigung, dass Nordkorea Soldaten zur Verstärkung nach Russland schickt.

17:33 Uhr | Serbiens Präsident telefoniert mit Putin

Serbiens Staatspräsident Aleksandar Vucic hat nach eigenen Angaben erstmals nach zweieinhalb Jahren mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefoniert. Vor allem habe er sich dafür bedankt, dass Serbien weiterhin billiges russisches Gas bekommen werde, teilte Vucic bei Instagram mit. Anlass des Telefonats war der 80. Jahrestag der Befreiung Belgrads durch die Rote Armee und jugoslawische Partisanen im Zweiten Weltkrieg am 20. Oktober 1944.

Vucic habe Putin zudem versichert, dass Serbien keine Sanktionen gegen Russland verhängen werde, sagte Vucic weiter. Zwar hat Belgrad den Krieg Russlands gegen die Ukraine stets verurteilt, lehtn Sanktionen gegen Moskau aber ab. Damit steht Serbien im Gegensatz zur Linie der EU, der das Land beitreten will. 

14:58 Uhr | Ukraine bestätigt Angriff auf russischen Militärflugplatz

Ukrainische Streitkräfte haben die Infrastruktur eines Militärflugplatzes in der russischen Region Lipezk und einen Sprengstoffhersteller in der Region Nischni Nowgorod angegriffen, wie der Generalstab in Kiew mitteilt und damit frühere Angaben der russischen Seite bestätigt. Der ukrainische Generalstab erklärt zudem, er bewerte noch immer das Ausmaß der Schäden.

12:18 Uhr | Angeblich Kämpfe in den Straßen von Selydowe

Am Rand der ostukrainischen Stadt Selydowe liefern sich nach Berichten prorussischer Militär-Blogger russische Soldaten jetzt Straßenschlachten mit ukrainischen Truppen. Die Angaben waren zunächst aber nicht überprüfbar. Die Kleinstadt mit vor dem Krieg etwa 23.000 Einwohnern liegt in der Region Donezk, gut 40 Kilometer entfernt von Awdijiwka, das lange umkämpft und im April von Russland als erobert erklärt worden war.

Awdijiwka im April dieses Jahres: Russische Flagge über Trümmern eines Hauses Bildrechte: IMAGO/SNA

11:00 Uhr | Wahl und EU-Referendum in Moldau

In der Ex-Sowjetrepublik Moldau sind heute die Präsidentschaftswahl und eine Volksabstimmung über den EU-Kurs des Landes angelaufen. Schon am Morgen zeichnete sich eine hohe Wahlbeteiligung ab. Nach Angaben der Behörden gibt es auch 30 Wahllokale in der von Moldau abtrünnigen Region Transnistrien und 231 im Ausland. Auch in Moskau bildeten sich Schlangen vor der Botschaft des Landes. Moldau liegt zwischen dem EU-Land Rumänien an der südwestlichen Grenze der Ukraine, unweit von Odessa.

Die prowestliche Präsidentin Maia Sandu hat zeitgleich ein Referendum angesetzt, mit dem der EU-Kurs des Landes in der Verfassung verankert werden soll. Umfragen deuteten auf eine Mehrheit dafür hin. Gültig wäre das Referendum aber nur bei einer mindestens 33-prozentigen Beteiligung. Die Wahllokale sind bis 20.00 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit geöffnet. Aussagekräftige Ergebnisse werden am späten Abend erwartet.

Bei der Präsidentschaftswahl ist Umfragen zufolge die 52 Jahre alte Maia Sandu die Favoritin für eine zweite vierjährige Amtszeit. Wahrscheinlich ist aber trotzdem eine Stichwahl mit dem Zweitplatzierten in zwei Wochen. Das könnte etwa Alexandr Stoianoglo sein, von den prorussischen Sozialisten unterstützt und nach Korruptionsvorwürfen als Generalstaatsanwalt des Amtes enthoben, oder Renato Usatii, der ehemalige Bürgermeister von Balti, der zweitgrößten Stadt des Landes. Hier mehr zum Thema.

10:41 Uhr | Angriffe auf Stromnetz und Sprengstoffwerk

Die Ukraine und Russland haben ihre gegenseitigen Luftangriffe fortgesetzt. Nach ukrainischen Angaben war auch die Region Lwiw im Westen des Landes wieder ein Ziel. Russland griff demnach auch eine Energieanlage in der Region Sumy im Nordosten der Ukraine an. Wie der Stromversorger mitteilte, waren mehr als 37.000 Kunden zeitweise ohne Strom. Die Ukraine wiederum startete russischen Angaben zufolge viele Drohnenangriffe in Russland. Dabei sei versucht worden, die Firma Sverdlov in Dserschinsk bei Nischni Nowgorod zu treffen, einen der größten russischen Sprengstoff-Hersteller.

08:36 Uhr | Raketenangriff im Südosten der Ukraine

In der Industriestadt Krywyj Rih im Südosten der Ukraine sind bei einem russischen Raketenangriff mindestens 17 Menschen verletzt und acht von ihnen in Krankenhäuser eingeliefert worden. Wie Militärverwaltungschef Olexander Wilkul mitteilte, wurden zwei ballistische Raketen auf die Stadt abgefeuert und mehr als 20 Gebäude beschädigt, auch Wohnhäuser.

08:48 Uhr | Schwere Kämpfe in der Ost-Ukraine

In der Ost-Ukraine gibt es weiter schwere Kämpfe auch am Boden. Die Lage bei Kurachowe, Kupjansk und Pokrowsk sei schwierig, teilte der Generalstab in Kiew in seinem abendlichen Lagebericht mit. Die Frontlinien seien jedoch unverändert. Moskau hatte gestern behauptet, die Kontrolle über Zoryanoye in der Region Donezk errungen zu haben. Das Verteidigungsministerium erklärte, gestern seien insgesamt 138 Ziele aus der Luft angegriffen worden, darunter auch Energie-Infrastruktur. Erneut hieß es auch, die ukrainischen Truppen in der russischen Region Kursk würden zurückgedrängt.

07:25 Uhr | Verletzte nach Angriff auf Saporischschja

Nach dem russischen Luftangriff auf die ukrainische Großstadt Saporischschja gestern ist die Zahl der verletzten Menschen dort nach offiziellen Angaben bis zum späteren Abend auf acht gestiegen, darunter zwei Kinder. Nach Berichten in ukrainischen Medien waren mindestens zwei Lenkbomben im Zentrum der Stadt eingeschlagen und Gebäude schwer beschädigt worden.

07:50 Uhr | Selenskyj dankbar für Winterhilfe

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich dankbar für ein norwegisches Winterhilfe-Paket von rund 240 Millionen Euro geäußert. Gestern Abend in seiner täglichen Videobotschaft berichtete er auch über weitere Hilfe im Wert von 44 Millionen Euro, die Außenminister Schwedens, Norwegens, Islands, Finnlands, Litauens, Lettlands, Estlands und Dänemarks vergangene Woche bei einem Besuch in Odessa ankündigten. Davon sollen etwa Stromgeneratoren und Solarzellen gekauft werden können.

Nach einem Angriff auf eine ukrainische Energie-Anlage im vergangenen Winter Bildrechte: picture alliance/dpa/AP | Yevhen Titov

Mit den Angriffen auf Energie-Anlagen hat das russische Militär die ukrainische Zivilbevölkerung schon in den vergangenen beiden Wintern schwer unter Druck gesetzt. Auch am späten Abend gestern waren nach ukrainischen Berichten in mehreren Regionen im Süden und Osten des Landes wieder russische Drohnenschwärme im Anflug. Gut ein Dutzend seien auch vor und über der Hauptstadt Kiew abgeschossen worden.

07:07 Uhr | Russische Feuerwehrleute verletzt

Bei einem ukrainischen Drohnenangriff auf ein Industriegebiet in der russischen Stadt Dserschinsk sind nach Angaben des Gouverneurs der Region Nischni Nowgorod vier Feuerwehrleute von Granatsplittern verletzt worden. Sie seien behandelt und nach Hause geschickt worden. Insgesamt seien vergangenen Nacht 110 ukrainische Drohen von der russischen Luftabwehr abgefangen worden, berichtet die russische Nachrichtenagentur RIA.

06:00 Uhr | Richtungswahl in der Republik Moldau

Während des Kriegs in der benachbarten Ukraine findet in der Republik Moldau heute die Präsidentschaftswahl statt. Favoritin und Amtsinhaberin Maia Sandu will das Land in die EU führen. Sie hat zehn Gegenkandidaten, von denen einige engere Beziehungen zu Moskau anstreben. Sollte niemand mehr als 50 Prozent der Stimmen bekommen, ist für 3. November eine Stichwahl angesetzt. Zugleich entscheidet das Land mit rund 2,6 Millionen Einwohnern per Referendum heute, ob ein EU-Beitritt als Ziel in die Verfassung kommt.

Wie die Ukraine ist das Land bereits ein EU-Beitrittskandidat. Vor den Abstimmungen heute hatten Sicherheitsbehörden in der Hauptstadt Chisinau von Desinformation und Wählerkauf durch prorussische Kräfte berichtet.

03:40 Uhr | Ukrainische Drohnenangriffe in Russland

Die Ukraine hat im Westen von Russland in der Nacht angeblich wieder mit Drohnen angegriffen. In den Regionen Lipezk, Brjansk und Orjol meldeten die regionalen Behörden jedoch keine größeren Schäden. Laut dem Gouverneur von Lipezk verursachten Trümmer abgeschossener Drohnen kurze Brände.

02:34 Uhr | Russland wehrt Drohnenangriff auf Moskau ab

Russland hat nach eigenen Angaben einen Drohnenangriff auf Moskau abgewehrt. Bürgermeister Sergej Sobjanin schrieb auf Telegram, mindestens eine Drohne sei durch die Luftabwehr zerstört worden. Berichte über Opfer oder Schäden gab es keine.

00:01 Uhr | Botschafter Makeiev kritisiert BSW-Forderungen

Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, hat CDU und SPD aufgefordert, den außenpolitischen Forderungen des Bündnisses Sahra Wagenknecht nicht nachzugeben. "Wer die Parolen des BSW übernimmt, verliert nur selbst", sagte er dem "Stern".

Anfang des Jahres: Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) und Oleksii Makeiev während einer Diskussionsrunde in Dresden. Bildrechte: MDR/Kathrin König

In Sachsen, Thüringen und Brandenburg gehen CDU und SPD auf Koalitionen mit dem BSW zu, wobei das BSW verlangt, dass sich die künftigen Landesregierungen für Friedensgespräche mit Russland und gegen die Stationierung von US-Raketen mittlerer Reichweite in Deutschland aussprechen.

Wie zuvor die Botschafter von Polen, Estland, Litauen und Lettland kritisierte nun auch Makeiev die Ministerpräsidenten von Sachsen und Brandenburg, Michael Kretschmer und Dietmar Woidke, sowie Thüringens CDU-Chef Mario Voigt, die stärkere diplomatische Anstrengungen und eine Debatte über die US-Raketen gefordert hatten. Forderungen, den Krieg zu beenden, sollten "allein an Moskau" gehen, sagte Makeiev: "Das BSW instrumentalisiert den genozidalen Krieg Russlands gegen mein Land", leugne dabei russische Kriegsverbrechen und betreibe Täter-Opfer-Umkehr.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Sonntag, 20. Oktober 2024

Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.

Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen sind. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.

Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 20. Oktober 2024 | 06:06 Uhr