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Schützenpanzer einer ukrainischen Brigade bei einer Kampfübung im September 2024 (Archivbild). Bildrechte: IMAGO / Ukrinform

Ukraine-NewsUkrainische Truppen verweigern Kampfeinsätze und verlassen Stellungen

05. Oktober 2024, 23:45 Uhr

Die Ukraine-News von Samstag, 5. Oktober, sind beendet.

Aktuelle Ukraine-News

23:45 Uhr | Dienstende für russischen Botschafter in den USA

Russlands Botschafter in den USA, Anatoli Antonow, beendet russischen Medien zufolge seinen diplomatischen Auftrag. Der Botschafter kehre nach Moskau zurück, zitiert die russische Agentur Interfax einen Vertreter des Außenministeriums. Die Zeitung "Wedomosti" berichtet, Antonows Rückkehr sei eine Frage von Stunden. Antonow war seit 2017 Botschafter in Washington.

16:35 Uhr | Ukraine: Russen schießen eigenen Kampfjet ab

Die russische Flugabwehr hat nach einem Bericht der ukrainischen Militärführung irrtümlich einen eigenen Kampfjet abgeschossen. Die Maschine habe sich über besetztem Gebiet im Donbass befunden, um gelenkte Gleitbomben auf ukrainische Stellungen abzuwerfen, als sie von Raketen der russischen Flugabwehr getroffen wurde, berichtete die "Ukrainska Prawda" unter Berufung auf die Luftwaffenführung in Kiew. Dazu wurden Videoaufnahmen eines abgeschossenen russischen Kampfjets vom Typ Su-25 veröffentlicht. Unklar war jedoch, ob es sich dabei tatsächlich um das erwähnte Flugzeug handelt, das von den eigenen Truppen abgeschossen wurde.

14:04 Uhr | Russische Truppen nehmen weiteres Dorf unweit von Pokrowsk ein

Russische Truppen haben nach eigenen Angaben ein weiteres Dorf in der Nähe der strategisch wichtigen ostukrainischen Stadt Pokrowsk eingenommen. Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, russische Soldaten hätten die Siedlung Shelannoje Wtoroje "befreit". Das Dorf mit dem ukrainischen Namen Shelanne Druge befindet sich in der Nähe der Stadt Kurachowe und südöstlich der Stadt Ukrainsk, deren Einnahme Russland Ende September verkündet hatte. Die Ortschaft liegt in der Region Donezk, die zu einem großen Teil unter russischer Kontrolle steht.

13:24 Uhr | Selenskyj will "Siegesplan" am 12. Oktober in Ramstein vorlegen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Vorstellung seines "Siegesplans" für den 12. Oktober angekündigt. Er wolle den Plan bei dem nächsten Treffen der sogenannten Ramstein-Kontaktgruppe vorlegen, schrieb Selenskyj auf Telegram. Der Plan beinhalte klare und konkrete Schritte für ein gerechtes Ende des Krieges. Selenskyj hat bislang zwar viel von seinem "Siegesplan" gesprochen, aber noch keine Details bekannt gegeben.

Bei einem USA-Besuch im September überreichte Selenskyj den Plan Präsident Joe Biden und den Präsidentschaftskandidaten Kamala Harris und Donald Trump. Wie ein Sprecher des US-Außenministeriums sagte, beinhaltet der Plan einige produktive Vorschläge. Das "Wall Street Journal" berichtete jedoch unter Berufung auf US-Vertreter, es handele sich lediglich um die bekannten Forderungen nach mehr Waffen und die Erlaubnis, weitreichende Raketen gegen das russische Hinterland einsetzen zu dürfen. Eine umfassende Strategie gebe es nicht.

11:44 Uhr | Merz kritisiert Forderung nach schnellem Friedensschluss

Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz hat Forderungen nach einem schnellen Friedenschluss zwischen der Ukraine und Russland kritisiert. Der CDU-Vorsitzende schrieb in einer Rundmail, Gespräche seien erst möglich, wenn Russland erkenne, dass mit militärischen Mitteln keine weiteren Geländegewinne möglich seien. "Der Verzicht auf die weitere Verteidigung der Ukraine dagegen wird einen 'Frieden' (und das Ende der Ukraine) zwar möglicherweise schneller herbeiführen, aber zu Bedingungen, die vielleicht Frau Wagenknecht und der AfD gefallen mögen", schrieb Merz.

Die Ministerpräsidenten von Sachsen und Brandenburg, Michael Kretschmer (CDU) und Dietmar Woidke (SPD) nannte Merz in dem Zusammenhang nicht. Kretschmer, Woidke und Thüringens CDU-Chef Mario Voigt hatten in einem gemeinsamen Gastbeitrag in der FAZ gefordert, dass die Bundesregierung "mehr erkennbare Diplomatie" zur Beendigung des Kriegs zeigen müsse. Das wurde als Zugeständnis an das BSW gewertet, das als Voraussetzung für eine Regierungsbeteiligung in den ostdeutschen Ländern eine andere Ukraine-Politik fordert.

10:36 Uhr | Russland meldet Drohnenangriffe auf Gebiet Woronesch

Russische Behörden haben in der Nacht erneut ukrainische Drohnenangriffe auf die Region Woronesch im Südwesten Russlands nahe der Grenze zur Ukraine gemeldet. Wie Regionalgouverneur Alexander Gussew bei Telegram mitteilte, zielten einige Drohnen auf Unternehmen, die zivile Produkte herstellen. In einem der angegriffenen Unternehmen sei ein Mann verletzt worden, in einem Gebäude sei Feuer ausgebrochen. In einem weiteren Unternehmen, das unter Beschuss geraten sei, habe es weder Schäden noch Verletzte gegeben.

08:25 Uhr | Ukrainische Truppen verweigern Kampfeinsätze und verlassen Stellungen

In Wosnessensk im südukrainischen Gebiet Mykolajiw haben nach einem Bericht des öffentlich-rechtlichen Fernsehens der Ukraine knapp 100 Soldaten den Einsatz verweigert. Sie hielten demnach eine Protestversammlung ab und beklagten eine unzureichende Ausbildung und fehlende Waffen. Daher verweigerten sie die Befehle und verließen ihre Kaserne, hieß es. Die Einheit sollte demnächst in das Kampfgebiet im ostukrainischen Donbass verlegt werden. Nach offiziell nicht bestätigten Informationen soll es sich um das 187. Bataillon der 123. Territorialverteidigungsbrigade handeln.

Marschierende ukrainische Soldaten (Archivbild) während einer Kampfübung am 12. September 2024. Bildrechte: IMAGO / Ukrinform

Das 186. Bataillon dieser Brigade hatte sich nach inoffiziellen Angaben vorher bei Wuhledar von der Front abgesetzt, wodurch die russischen Truppen hier durchbrechen konnten und die festungsartig ausgebaute Stadt gefallen sei. Der Bataillonskommandeur soll sich daraufhin erschossen haben. Er soll im Verlauf des heutigen Samstags im Gebiet Mykolajiw beigesetzt werden. Eine offizielle Bestätigung dafür gab es bislang nicht.

07:30 Uhr | Ukraine meldet schwere Angriffe auf Grenzregion Sumy

Die russischen Streitkräfte haben die ukrainische Grenzregion Sumy erneut schwer unter Feuer genommen. Wie die Militärverwaltung von Sumy mitteilte, wurde die Region gestern rund 50 Mal von den Russen beschossen. Es seien 84 Explosionen registriert worden. Ein Mensch wurde den Angaben zufolge verletzt.

Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums wurden bei einem Angriff mit einer Iskander-M-Rakete auf eine Truppenansammlung in einem Waldstreifen in Sumy bis zu 80 ukrainische Soldaten getötet sowie zwölf gepanzerte Fahrzeuge und fünf Pickups zerstört. Von ukrainischer Seite gab es dafür keine Bestätigung.

Das Gebiet Sumy wird insbesondere nach dem ukrainischen Vorstoß von Anfang August in die benachbarte russische Grenzregion Kursk täglich bombardiert und mit Drohnen und Raketen angegriffen.

06:45 Uhr | Selenskyj wirbt in Sumy für "Siegesplan" gegen Russland

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bei einem Besuch der nordöstlichen Grenzregion Sumy für seinen "Siegesplan" gegen Russland geworben. "Der Plan besteht darin, Russland dazu zu zwingen, den Krieg auf diplomatischem Weg zu beenden", sagte Selenskyj nach Angaben des Präsidentenamts. Dafür brauche das Land eine starke Position, um Moskau an den Verhandlungstisch zu zwingen. Details zu seinem "Siegesplan", den Selenskyj Ende September auch US-Präsident Joe Biden präsentiert hatte, gab das Präsidentenamt nicht bekannt. Klar ist aber, dass Selenskyj von den westlichen Verbündeten etwa die Freigabe von Waffen mit hoher Reichweite will, mit denen die ukrainische Armee auch militärische Ziele im russischen Hinterland angreifen könnte.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Samstag, 5. Oktober 2024

Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.

Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele verfügbare Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.

Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 05. Oktober 2024 | 06:00 Uhr

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