Ukraine-News | 11. OktoberRussische Armee kontrolliert die Hälfte von Torezk
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Aktuelle Ukraine-News
Ukraine-News vom Freitag, 11. Oktober 2024
- Russische Armee kontrolliert die Hälfte von Torezk
- Scholz sagt Ukraine umfangreiche neue Waffenlieferung zu
- Deutsches Kamerateam in Ukraine unter Beschuss
- Tote bei russischem Angriff auf Odessa
- Weitere Nachrichten & Podcast zum Ukraine-Krieg
22:12 Uhr | Russisches Gericht ordnet Festnahme von CNN-Reporter nach Kursk-Reportage an
Ein russisches Gericht hat die Festnahme eines CNN-Journalisten wegen seiner Berichterstattung aus der russischen Region Kursk angeordnet. Nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP klagte das Gericht den Journalisten wegen illegalen Grenzübertritts an. Der Reporter, der sich derzeit nicht in Russland aufhält, sei auf eine Fahndungsliste gesetzt worden. Ein Teil der Region Kursk wird derzeit noch von ukrainischen Truppen besetzt. Moskau hat bereits mehrere Strafverfahren gegen etwa ein Dutzend westlicher Journalisten eingeleitet, die nach dem Einfall Kiews Anfang August aus der Region Kursk berichtet hatten. Der CNN-Reporter hatte ukrainische Soldaten bis in die Kleinstadt Sudscha begleitet.
20:19 Uhr | Litauen will der Ukraine 1.000 Kampfdrohnen liefern
Litauen will der Ukraine insgesamt fast 5.000 Kampfdrohnen zur Verfügung stellen. Wie das Verteidigungsministerium in Vilnius mitteilte, stehen die ersten 1.000 Fluggeräte zur Auslieferung bereit. Die übrigen sollen bis Ende des Jahres übergeben werden.
17:12 Uhr | Russische Armee kontrolliert die Hälfte von Torezk
Die russische Armee hat nach ukrainischen Angaben gut die Hälfte der ostukrainischen Bergarbeiterstadt Torezk im Gebiet Donezk eingenommen. Wie der Chef der städtischen Militärverwaltung, Wassyl Tschyntschyk, im ukrainischen Nachrichtenfernsehen sagte, befinden sich "orientierungsweise 40 bis 50 Prozent" der Stadt noch unter der Kontrolle der ukrainischen Streitkräfte. Das übrige Stadtgebiet sei "vom Feind erobert".
Am Donnerstag sei aber ein weiteres russisches Vordringen verhindert worden, erklärte Tschyntschyk. Nach ukrainischen Militärangaben sollen russische Truppen jedoch bereits mehrere Straßen im Stadtzentrum von Torezk kontrollieren. Von den ehemals über 30.000 Einwohnern von Torezk sollen nach Angaben der Militärverwaltung noch rund 1.150 Menschen in der stark zerstörten Stadt ausharren.
15:01 Uhr | Scholz sagt Ukraine umfangreiche neue Waffenlieferung zu
Bundeskanzler Olaf Scholz hat der Ukraine umfangreiche weitere Militärhilfe der westlichen Partner im Wert von 1,4 Milliarden Euro zugesagt. Dazu gehörten Luftverteidigungssysteme, Artillerie und Drohnen, sagte der SPD-Politiker bei seinem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Berlin.
15:00 Uhr | Selenskyj zu Besuch in Deutschland eingetroffen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist auf seiner mehrtägigen Europatour in Berlin eingetroffen. Er landete am frühen Nachmittag mit einem Hubschrauber am Kanzleramt und wurde dort von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) begrüßt. Später ist noch ein Treffen mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier geplant. Bei den Gesprächen soll es um weitere Waffenlieferungen an Ukraine gehen sowie Bemühungen um eine Friedenslösung gehen.
Ursprünglich wollte der ukrainische Präsident am Samstag an einem Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz teilnehmen. Dieses wurde allerdings verschoben, nachdem US-Präsident Joe Biden einen geplanten Staatsbesuch in Deutschland wegen des Hurrikans "Milton" verschoben hatte. Selenykyj hat auf seiner Europareise bereits Kroatien, Frankreich, Großbritannien und Italien besucht.
13:56 Uhr | Russland: Weiteres Dorf in der Ukraine eingenommen
Die russischen Truppen kommen im Osten der Ukraine offenbar immer weiter voran. Sie hätten das Dorf Ostriwske eingenommen, meldete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass und berief sich auf das Verteidigungsministerium in Moskau. Zudem hätten die russischen Truppen zwei Ortschaften in der russischen Oblast Kursk wieder unter ihre Kontrolle gebracht: Nowaja Soroschina und Pokrowskij.
13:52 Uhr | Baerbock fordert mehr Luftabwehrhilfe für die Ukraine
Außenministerin Annalena Baerbock fordert angesichts des russischen "Kältekriegs" gegen die Ukraine mehr Unterstützung für die Luftabwehr des angegriffenen Landes. Die Einladung an Russland zu einer Friedenskonferenz stehe, sagte die Grünen-Politikerin bei einem Treffen mit dem slowakischen Außenminister Juraj Blanar in Berlin. Putin zerstöre gezielt zivile Infrastruktur, um den "Menschen in der Ukraine in einen brutalen Kältekrieg aufzuzwingen". Daher sei es entscheidend, die Ukraine mit Luftverteidigung zu unterstützen, damit die letzten verbliebenen Energieversorgungsstätten geschützt werden könnten, verlangte Baerbock.
Update 13:50 Uhr | Papst Franziskus empfängt Selenskyj im Vatikan
Papst Franziskus hat den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Vatikan zu einem privaten Gespräch empfangen. Bei dem Treffen bat Selenskyj den Pontifex um Unterstützung für von Russland verschleppte Kinder und inhaftierte Erwachsene, wie der Präsident bei Telegram mitteilte. Die Rückkehr der Gefangenen war demnach das Hauptthema der Unterredungen mit dem Papst. Selenskyj überreichte dem Papst außerdem ein Gemälde mit dem Titel "Das Massaker von Butscha", das ein Mädchen zwischen Trümmern zeigt. Das Treffen der beiden dauerte nach Angaben des Heiligen Stuhls eine halbe Stunde.
13:22 Uhr | Behörden: Öl-Anlage auf Krim nach ukrainischem Angriff weiter in Brand
Das Feuer auf einer von der Ukraine angegriffenen Öl-Anlage auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim ist örtlichen Behörden zufolge auch nach fünf Tagen noch nicht vollständig gelöscht. Die Feuerwehr befinde sich weiter vor Ort, teilte der Leiter der von Russland eingesetzten Verwaltung, Igor Tkatschenko, auf Telegram mit. Allerdings habe sich die Situation stabilisiert und sei "vollständig unter Kontrolle".
Seit Anfang der Woche seien mehr als 1.100 Menschen aus der Umgebung evakuiert worden, erklärte Tkatschenko. Die Ukraine hatte das Öl-Terminal in der Stadt Feodossja an der Ostküste der Krim am Montag angegriffen.
11:53 Uhr | Deutsches Kamerateam und Rettungskonvoi in Ukraine unter Beschuss
Ein ziviler Rettungskonvoi ist in der Ostukraine am vergangenen Sonntag unter Beschuss von russischen Drohnen geraten. Laut einem auf Youtube veröffentlichten Bericht des Leipziger Journalisten Arndt Ginzel kam dabei ein Mitglied des Rettungsteams ums Leben, ein weiteres wurde schwer verletzt. Ginzel und sein Team, die im Konvoi mitfuhren, blieben unverletzt.
"Der Rettungskonvoi war ganz klar als zivile Evakuierungseinheit gekennzeichnet, und ein Drohnenpilot sieht sein Ziel genau. Deshalb ist es ein Kriegsverbrechen, dem eine Staatsanwaltschaft nachgehen sollte", sagte Ginzel dem ARD-Magazin "Brisant". Das Rettungsteam war mit zwei Fahrzeugen in der ostukrainischen Stadt Kurahove gestartet, um Zivilisten wegen der näher rückenden Front zu evakuieren.
11:33 Uhr | Hohe Gefährdungsstufe in Berlin wegen Selenskyj Besuch
Wegen des Besuchs des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sind Teile des Berliner Regierungsviertels am Freitag aus Sicherheitsgründen gesperrt worden. Einzelheiten wollte die Polizei aus Sicherheitsgründen nicht mitteilen. Üblicherweise sind unter anderem zahlreiche Polizisten für die Absperrungen im Einsatz, außerdem Hundestaffeln, Scharfschützen der Spezialeinheiten und die Wasserschutzpolizei auf der Spree.
07:37 Uhr | Vier Tote bei russischem Luftangriff auf Region Odessa
Bei einem russischen Raketenangriff in der südukrainischen Region Odessa sind nach Angaben der dortigen Behörden vier Menschen getötet worden. Eine ballistische Rakete habe ein zweistöckiges Gebäude getroffen, in dem Zivilisten gelebt und gearbeitet hätten, teilte Regionalgouverneur Oleh Kiper über Telegram mit. Zehn weitere Menschen seien verletzt worden. In den letzten zwei Tagen sind bei einem russischen Raketenangriff auf die Stadt bereits sieben Menschen getötet worden.
05:05 Uhr | Selenskyj in Berlin: Gespräche über Waffenlieferungen und Friedensbemühungen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj setzt seine Europatour fort und trifft heute in Berlin Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Im Fokus stehen die weitere militärische Unterstützung der Ukraine und mögliche Friedenslösungen im Abwehrkampf gegen Russland. Zuvor war Selenskyj in London, Rom und Paris, wo er bereits ähnliche Gespräche führte.
Der ukrainische Präsident fordert weiterhin den Rückzug russischer Truppen aus allen besetzten Gebieten, was auch in seinen Gesprächen mit den europäischen Staatschefs ein zentraler Punkt ist.
Ursprünglich sollte Selenskyj am Ukraine-Gipfel auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein teilnehmen, doch das Treffen wurde nach der Absage von US-Präsident Joe Biden aufgrund des Hurrikans "Milton" verschoben. Stattdessen kommt es nun zu einem bilateralen Treffen in Berlin.
00:05 Uhr | Russische Truppen setzen heftige Offensive im Osten der Ukraine fort
Russische Streitkräfte intensivieren ihre Angriffe im Osten der Ukraine. Das teilte der ukrainische Generalstab mit. Demnach wurden gestern im Laufe des Tages 114 Sturmangriffe registriert, darunter allein 30 im umkämpften Frontabschnitt bei Lyman, einem wichtigen Eisenbahnknotenpunkt im Gebiet Donezk.
Weitere Schwerpunkte der russischen Offensive waren dem Generalstab zufolge die Frontabschnitte bei Pokrowsk und Kurachiwe. Auch in den letzten noch nicht besetzten Dörfern im Gebiet Luhansk, das Russland 2022 annektiert hatte, habe es intensive Gefechte gegeben. Der ukrainische Blog "DeepState" berichtete, dass vier kleine Ortschaften an der Ostfront von russischen Truppen erobert worden seien. Die Angaben lassen auf die anhaltend hohe Intensität der Kämpfe schließen, sind jedoch schwer unabhängig zu überprüfen.
00:00 Uhr | Ukraine-News am Freitag, 11. Oktober 2024
Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.
- Samstag: Selenskyj fordert Waffen mit größerer Reichweite gegen Nordkoreas Soldaten mit Audio
- Freitag: USA erwarten nordkoreanische Truppen im Kampfgebiet mit Audio
- Donnerstag: Zwölfjähriger Junge stirbt bei Angriff auf Wohnhaus in Charkiw mit Audio
- Mittwoch: Russische Atomübung und Drohnengefechte mit Audio
Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen sind. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.
Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR
Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 11. Oktober 2024 | 06:00 Uhr