Ukraine-News Verletzte und Brände nach Luftangriffen auf Saporischschja
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29. September 2024, 20:44 Uhr
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Ukraine-News von Sonntag, den 29. September 2024
- GB: Russland zerstört mit Drohnenangriffen ukrainische Munitionsbestände
- Moskau verteidigt möglichen Einsatz von Nuklearwaffen
- Ukraine: Verletzte nach Luftangriffen auf Saporischschja
- Weitere Nachrichten & Podcast zum Ukraine-Krieg
20:44 Uhr | Dänemark: Millionenschwere Militärhilfe für Ukraine
Dänemark hat die Freigabe eines weiteren militärischen Unterstützungspakets für die Ukraine bekanntgegeben. Wie das dänische Verteidigungsministerium mitteilte, sollen mit den Mitteln in Höhe von 1,3 Milliarden Kronen (umgerechnet rund 174 Millionen Euro) "in der Ukraine hergestellte Waffen und militärische Ausrüstung an die Front geliefert werden". Zur Finanzierung sollen demnach auch eingefrorene russische Vermögenswerte herangezogen werden. Zudem plant die dänische Regierung einen gemeinsamen dänisch-ukrainischen Rüstungsindustriestandort in Kiew. In ihm sollen dem dänischen Handels- und Industrieministerium zufolge neue Partnerschaften im Verteidigungssektor entwickelt werden. "Kriege werden nicht nur auf dem Schlachtfeld, sondern auch in der Industrie gewonnen", erklärte Minister Morten Bödskov.
Im Februar hatte die dänische Regierung ein zehnjähriges Sicherheitsabkommen mit der Ukraine unterzeichnet – nach dem Vorbild ähnlicher Partnerschaften, die zuvor bereits unter anderem Deutschland, Frankreich und Großbritannien eingegangen waren.
18:26 Uhr | Schwere Kämpfe in Osten der Ukraine
Heftige Artillerieduelle und russische Luftangriffe mit Gleitbomben haben die Frontabschnitte im Osten der Ukraine erschüttert. Allein bei Sumy und Charkiw seien etwa 20 Siedlungen von russischer Artillerie beschossen worden, teilte der Generalstab in Kiew in seinem abendlichen Lagebericht mit. Aus den Krisengebieten rund um den Donbass wurden neue russische Angriffe gegen die ukrainischen Verteidigungslinien gemeldet. Bei Pokrowsk seien 13 Attacken abgewehrt und bei Kurachowe 17 Vorstöße russischer Truppen gestoppt worden. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.
Ähnlich schwere Kämpfe wurden den Angaben zufolge in der Gegend von Wuhledar ausgetragen. Ukrainische Militärexperten befürchteten, dass der seit zwei Jahren umkämpfte kleine Ort im südlichen Abschnitt des Donbass in Kürze von russischen Einheiten erobert werden könnte.
17:15 Uhr | Baerbock will Waffen mit höherer Reichweite für Ukraine
Nach Ansicht von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock sollte die Ukraine zur Selbstverteidigung auch weitreichende Waffen einsetzen können. Die Außenministerin sagt in der ARD: "Ich habe immer gesagt, die spielen eine wichtige Rolle, gerade um im Osten der Ukraine über diesen Minengürtel zu kommen. Auf die Frage, ob künftig etwas anderes von Deutschland geliefert werden solle, antwortet sie: Sie habe ihre Ansicht dazu deutlich gemacht, Bundeskanzler Olaf Scholz habe eine andere Meinung: "Und in einer Koalition – in einer demokratischen Koalition – ist es dann so, dass, wenn man sich auf den Punkt eben nicht einigen kann, wir das nicht mit unterstützen können. Das machen dann die Amerikaner und die Briten und die Franzosen."
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dringt auf die Erlaubnis für den Einsatz westlicher Waffen auch hunderte Kilometer jenseits der Grenze zu Russland. Damit sollen nach seiner Darstellung etwa Bomber noch auf Stützpunkten angegriffen werden können.
16:46 Uhr | Ministerium: Russland wehrt ukrainische Vorstöße in Kursk ab
Russland hat nach eigenen Angaben sechs Vorstöße der Ukraine in der Region Kursk zurückgeschlagen. Die Kämpfe hätten nahe dem Dorf Nowy Put stattgefunden, teilt das Verteidigungsministerium auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Es seien 50 ukrainische Soldaten getötet oder verletzt worden. Eine Stellungnahme der Regierung in Kiew lag zunächst nicht vor.
13:53 Uhr | Briten: Große russische Munitionsverluste durch Angriffe
Ukrainische Drohnenangriffe haben den russischen Munitionsbeständen nach britischer Einschätzung die wohl schwersten Verluste seit Beginn des Ukraine-Kriegs zugefügt. Bei einem Schlag gegen ein Munitionslager nahe der Kleinstadt Toropez im zentralrussischen Gebiet Twer seien am 18. September höchstwahrscheinlich mindestens 30.000 Tonnen Munition zerstört worden, teilte das britische Verteidigungsministerium in seinem regelmäßigen Geheimdienst-Update mit.
In der Nacht zum 21. September habe es weitere ukrainische Angriffe auf Depots in Tichorezk im südrussischen Gebiet Krasnodar sowie andernorts in Toropez gegeben, schrieb das Ministerium. Die Angriffe werden demnach höchstwahrscheinlich zumindest zu kurzfristigen Unterbrechungen der russischen Munitionsversorgung führen, wie es in der Mitteilung hieß, die das Verteidigungsministerium mit Satellitenaufnahmen der angegriffenen Depots untermalte.
13:07 Uhr | Moskau verteidigt möglichen Einsatz von Nuklearwaffen
Die Atommacht Russland hat die Änderungen ihrer Doktrin zum Einsatz von Nuklearwaffen gegen Kritik verteidigt. Die neuen Grundlagen der nuklearen Abschreckung seien deshalb notwendig, weil sich die Infrastruktur der Nato immer weiter an die Grenzen Russlands annähere und westliche Mächte mit ihren Waffenlieferungen an die Ukraine einen Sieg über Moskau erreichen wollten, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow dem russischen Staatsfernsehen.
Die Entscheidung über die Notwendigkeit des Einsatzes der Atomwaffen werden von den Militärs getroffen, sagte er. Russische Propagandisten fordern in den Staatsmedien immer wieder einen solchen atomaren Schlag gegen die Ukraine, um das Land schnell zu besiegen. "Das ist eher das Vorrecht unserer Spezialisten, unseres Militärs. Sie behalten genau im Auge, welche Waffen und wie sie eingesetzt werden", erklärte Peskow. Russland wirft den USA, Deutschland und anderen Staaten vor, durch ihre Waffenlieferungen bereits tief in den Krieg verwickelt zu sein.
09:19 Uhr | Ukraine: Verletzte nach Luftschlägen gegen Saporischschja
Ukrainische Behörden haben nach neuen massiven russischen Luftschlägen gegen die Industriestadt Saporischschja im Süden des Landes schwere Schäden an zivilen Gebäuden gemeldet. Mindestens elf Menschen seien verletzt worden, teilte der Chef der Gebietsverwaltung, Iwan Fjodorow, bei Telegram mit. Unter den Trümmern könnten sich noch Menschen befinden, hieß es. Demnach gab es mehr als zehn Luftschläge. Es seien mehrere Brände ausgebrochen.
Der Leiter des ukrainischen Präsidentenbüros, Andrij Jermak, beklagte, dass nun eine weitere Großstadt durch russische Bombenschläge terrorisiert werde. Nötig seien mehr Waffen für die Ukraine, appellierte er an die Verbündeten im Westen.
07:50 Uhr | Russland meldet Abschuss von 125 ukrainischen Drohnen
Russland hat in der Nacht zu Sonntag nach eigenen Angaben 125 ukrainische Drohnen abgeschossen. Das Verteidigungsministerium teilte mit, die 125 Drohnen seien von der russischen Luftabwehr abgefangen und zerstört worden. Die Gouverneure mehrerer Regionen meldeten Schäden durch die Angriffe, aber keine Opfer.
67 Drohnen wurden über der Region Wolgograd im Süden Russlands abgeschossen, wie der Gouverneur Andrej Botscharow mitteilte. Herabfallende Trümmer hätten Grasbrände ausgelöst, sonst habe es keine Schäden gegeben. Auch in der Region Rostow kam es zu Beschüssen.
06:00 Uhr | Weiter schwere Kämpfe in der Ostukraine
Im Osten der Ukraine haben sich die Kriegsparteien weiterhin schwere Kämpfe geliefert. Im Verlauf des Samstag seien an den diversen Frontabschnitten 66 bewaffnete Zusammenstöße mit unterschiedlicher Intensität registriert worden, teilte der Generalstab in Kiew in seinem abendlichen Lagebericht mit.
Knapp ein Drittel dieser Gefechte seien in der Region Pokrowsk am Rande des Donbass ausgetragen worden. Dort hätten russische Truppen 24 Versuche unternommen, die ukrainischen Verteidigungslinien zu durchbrechen. Die Angriffe seien abgewehrt worden.
05:45 Uhr | Selenskyj will Schritte über Pläne für Kriegsende in Ramstein diskutieren
Nach der Präsentation seines sogenannten Siegesplans in den USA will der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die daraus resultierenden Schritte beim bevorstehenden Ukraine-Gipfel im rheinland-pfälzischen Ramstein diskutieren. "Ich habe den Siegesplan vorgestellt und wir haben vereinbart, dass wir unsere nächsten Schritte bald mit unseren Verbündeten in Deutschland im Ramstein-Format besprechen werden. Oktober ist die Zeit der Entscheidungen", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache, die auf der Plattform X veröffentlicht wurde.
05:30 Uhr | Klingbeil pocht auf Besonnenheit bei Ukraine-Hilfe
SPD-Chef Lars Klingbeil erhofft sich von dem bevorstehenden Ukraine-Gipfel mit US-Präsident Joe Biden im rheinland-pfälzischen Ramstein ein deutliches Zeichen der Solidarität mit dem von Russland angegriffenen Land. "Die Konferenz muss nochmal deutlich machen, dass alle in der Pflicht sind, auch die USA nach der Wahl im November, die Ukraine weiter tatkräftig zu unterstützen, solange das notwendig ist", sagte Klingbeil der Deutschen Presse-Agentur. Es müsse aber auch darüber nachgedacht werden, "wie man Friedenskonferenzen künftig breiter aufstellen kann, damit endlich auch im Sinne der Ukrainerinnen und Ukrainer besser über eine Perspektive für Frieden geredet wird".
Biden wird am 10. Oktober zu seinem ersten bilateralen Besuch als Präsident in Deutschland erwartet. Am 12. Oktober findet auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein eine Konferenz der 50 Staaten statt, die die Ukraine militärisch unterstützen – erstmals auf Spitzenebene. Daran soll auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj teilnehmen.
00:00 Uhr | Ukraine-News am Sonntag, 29. September 2024
Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.
Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele verfügbare Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.
Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 29. September 2024 | 06:00 Uhr