Ukraine-NewsUSA verhängen Sanktionen und leisten Militärhilfe
Ukraine-News vom Freitag, 23. August
Tote bei russischem Artillerieüberfall in der Ostukraine
- Ukraine bestätigt Gefangenenaustausch mit Russland
- Selenskyj: Krieg an seinen Ursprung zurückgekehrt
- USA verhängen Sanktionen gegen 400 Organisationen und Einzelpersonen
- Weitere Nachrichten & Podcast zum Ukraine-Krieg
17:26 Uhr | Litauen schickt weitere Militärhilfe in die Ukraine
Litauen will die Ukraine mit einem weiteren Militärpaket im Abwehrkampf gegen die russische Invasion unterstützen. Das kündigte Regierungschefin Ingrida Šimonytė in Kiew bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und dem polnischen Staatschef Andrzej Duda an, wie die Agentur Unian berichtete.
Im Herbst soll Kiew aus Litauen rund 5.000 Drohnen erhalten. Zuvor schon sollen neben Munition und Waffen auch Flugabwehrsysteme, Raketen sowie Ausrüstung zur Drohnenabwehr bis Anfang September geliefert werden. Zudem stelle Litauen 35 Millionen Euro für den Kauf von Radargeräten und Ausrüstung zur Minensuche zur Verfügung, sagte Šimonytė. Der Wert des neuen Militärpakets wurde nicht genannt.
17:05 Uhr | Scholz sichert Selenskyj Solidarität zu
Kanzler Olaf Scholz hat zum Unabhängigkeitstag der Ukraine dem angegriffenen Land "die anhaltende und unverbrüchliche Solidarität" Deutschlands zugesichert. In einem Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hätten sich die beiden Politiker auch über die militärische und humanitäre Lage in der Ukraine ausgetauscht, teilte Scholz' Sprecher Steffen Hebestreit am Samstag mit. "Präsident Selenskyj dankte der Bundesregierung für die kontinuierliche militärische Unterstützung, insbesondere bei der Luftverteidigung."
15:05 Uhr | Selenskyj: Putin kann Ukraine "rote Linien" nicht diktieren
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in seiner Rede zum Unabhängigkeitstag des Landes den Freiheitswillen des Volkes betont. "Wir lassen es nicht zu, dass der Boden in eine Grauzone verwandelt wird, wo rechtmäßig die blau-gelbe Flagge (Nationalflagge der Ukraine) wehen soll", sagte Selenskyj in seiner Rede.
Die Ukrainer würden dem Angreifer alle Schrecken zurückzahlen - mit Prozenten, warnte Selenskyj. Wer die Ukraine in eine Pufferzone verwandeln wolle, müsse aufpassen, dass sein Land nicht zur "Pufferföderation" werde, wandte er sich mit Blick auf die Gegenoffensive im Gebiet Kursk an Kremlchef Wladimir Putin. Die Rede wurde offiziellen Angaben nach in der nordukrainischen Region Sumy aufgenommen. Von dort waren die ukrainischen Militärs bei ihrer Gegenoffensive nach Kursk gestartet.
14:07 Uhr | Gouverneur: Tote nach russischem Angriff in Ostukraine
Bei einem russischen Angriff in der Ostukraine sind nach Behördenangaben am Samstagmorgen mindestens fünf Zivilisten ums Leben gekommen. Polizei und Rettungskräfte seien in der Stadt Kostjantyniwka im Einsatz, teilte der Gouverneur der Region Donezk, Wadym Filaschkin, auf der Plattform Telegram mit. Er forderte Einwohner erneut auf, sich in Sicherheit zu bringen. Einzelheiten zum Angriff nannte er nicht. Kostjantyniwka liegt nahe der Front, wo russische Truppen in den vergangenen Monaten Geländegewinne erzielt haben.
14:01 Uhr | Ukraine bestätigt Gefangenenaustausch mit Russland
Die Ukraine hat nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj 115 Kriegsgefangene mit Russland ausgetauscht. Die Ukrainer seien heimgekehrt, sagte Selenskyj am Samstag und dankte zugleich den Vereinigten Arabischen Emiraten für die Vermittlung. Es ist die erste Aktion dieser Art seit dem Beginn der ukrainischen Offensive auf russischem Gebiet vor wenigen Wochen.
Die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA meldete unter Berufung auf das Verteidigungsministerium in Moskau, russische Soldaten, die von der Ukraine während der Offensive in der Region Kursk gefangengenommen worden seien, befänden sich auf dem Gebiet von Belarus. Es ist bereits der siebte Austausch unter Vermittlung der Emirate seit Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine im Februar 2022.
12:10 Uhr | Selenskyj unterschreibt Gesetz zum Verbot ukrainisch-orthodoxer Kirche
Am Unabhängigkeitstag seines Landes hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ein Gesetz zum Verbot der Russland nahestehenden ukrainisch-orthodoxen Kirche unterzeichnet. Der Schritt werde die Unabhängigkeit der Ukraine stärken, gab Selenskyj an. Der Gesetzestext wurde am Samstag auf der Internetseite des ukrainischen Parlaments veröffentlicht. Die Parlamentarier hatten am Dienstag für den Gesetzentwurf gestimmt, der ein Verbot religiöser Organisationen mit Verbindungen zu Moskau vorsieht.
Russland verurteilte die Maßnahme. Der Gesetzentwurf legt eine Frist fest, innerhalb derer religiöse Organisationen ihre Verbindungen zu Russland abbrechen müssen. Die Umsetzung des Gesetzes könnte viele Jahre dauern.
10:16 Uhr | Selenskyj: Krieg an seinen Ursprung zurückgekehrt
Der Krieg ist nach Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nach Russland "zurückgekehrt". Mit dem Einmarsch in die Ukraine habe Russland die Ukraine "zerstören" wollen, sagte Selenskyj in einer am Samstag ausgestrahlten Videobotschaft anlässlich des Unabhängigkeitstag seines Landes.
Stattdessen werde in der Ukraine nun "zum 33. Mal die Unabhängigkeitstag" gefeiert, gab Selenskyj weiter an. "Und was der Feind in unser Land gebracht hat, ist nun an seinen Ursprung zurückgekehrt." Nach Angaben Selenskyjs wurde seine Videobotschaft in der Grenzregion aufgenommen, von der aus Kiew seine Überraschungsoffensive in Russland gestartet hatte. Ukrainische Truppen waren am 6. August in die Grenzregion Kursk eingedrungen.
09:48 Uhr | Nach Drohnenangriff: Russland erklärt Notstand in Grenzregion
Russland hat in einem Teil der Region Woronesch an der Grenze zur Ukraine nach einem nächtlichen Drohnenangriff den Notstand ausgerufen. Das teilte der örtliche Gouverneur Alexander Gussew am Samstag auf seinem Telegram-Kanal mit. Russische Streitkräfte hätten fünf Drohnen abgefangen.
Herabfallende Trümmer hätten jedoch ein Feuer ausgelöst, das wiederum zur Detonation von Sprengstoffen geführt habe. Zivile Gebäude seien nicht beschädigt worden, betonte Gussew. Der Vorfall habe Notmaßnahmen durch die Behörden in drei Siedlungen erforderlich gemacht. 200 Menschen seien evakuiert worden.
03:00 Uhr | Biden kündigt neue Militärhilfe an
Am Abend vor dem Unabhängigkeitstag der Ukraine hat US-Präsident Joe Biden dem Land neue Militärhilfen zugesichert. Das teilte das Weiße Haus nach einem Telefonat Bidens mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit. In dem neuen Hilfspaket im Umfang von rund 125 Millionen US-Dollar (rund 111 Millionen Euro) sind laut US-Verteidigungsministerium unter anderem Munition für Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars enthalten sowie Artilleriegeschosse und Kleinwaffenmunition - aber auch Krankenwagen und andere medizinische Ausrüstung.
01:30 Uhr | USA verhängen Sanktionen gegen Unterstützer Russlands
Die USA haben weitere Sanktionen gegen mehr als 400 Organisationen und Einzelpersonen verhängt, weil sie Russlands Krieg in der Ukraine unterstützen sollen. "Die heutigen Maßnahmen treffen Russland dort, wo es weh tut", sagt Aaron Forsberg, der Direktor für Wirtschaftssanktionspolitik im US-Außenministerium. Die Maßnahmen zielten auf den russischen Energiesektor sowie Unternehmen in der Türkei und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Darunter seien auch chinesische Unternehmen, die Moskau helfen, westliche Sanktionen zu umgehen und sein Militär auszubauen, sagte Forsberg.
Die chinesische Botschaft in Washington erklärte, Peking lehne einseitige Sanktionen entschieden ab. Der normale Handel zwischen China und Russland dürfe nicht untergraben werden.
00:00 Uhr | Ukraine - News am Samstag, 24. August 2024
Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.
Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele verfügbare Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.
Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR
Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 24. August 2024 | 06:00 Uhr