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Ukraine-NewsEx-Bundeswehrgeneral Kujat warnt: Ukraine will Westen in den Krieg ziehen

15. September 2024, 22:29 Uhr

Diese Ukraine-News von Sonntag, 15. September sind beendet.

Aktuelle Ukraine-News

Ukraine-News von Sonntag, 15. September 2024

Update: 22:29 Uhr | Tote und Verletzte in Charkiw

Der russische Luftangriff auf die Großstadt Charkiw im Nordosten der Ukraine ist schwerer als zunächst angenommen. Wie der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf seinem Telegram-Kanal schrieb, wurde eine Frau getötet. Am Abend berichteten die Behörden von einer Toten und 42 Verletzten. Bürgermeister Ihor Terechow sagte, unter den Verletzten seien auch mehrere Kinder. 

19:36 Uhr | Selenskyj fordert schnellere Waffenlieferungen von Unterstützern

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kritisiert in einem CNN-Interview die zu langsam eintreffenden westlichen Waffen. Die Truppen würden daher hohe Verluste erleiden. Die Lage im Osten des Landes sei sehr schwierig. Die Hälfte der ukrainischen Brigaden dort sei nicht angemessen ausgerüstet. Die von den USA und europäischen Nationen versprochenen Hilfen verzögerten sich. "Wir benötigen 14 Brigaden, die einsatzbereit sind." Mit dem bislang gelieferten Material könnten nicht einmal vier ausgestattet werden.

16:57 Uhr | Ukraine: Russisches Kasernengebäude in Kursk angeblich zerstört

Die ukrainische Luftwaffe hat nach offizieller Darstellung ein vom russischen Militär genutztes Kasernengebäude in der westrussischen Region Kursk angegriffen und zerstört. Die dem Militär in Kiew nahestehende Khorne-Gruppe veröffentlichte zu dem Angriff ein vermutlich von einer Drohne aufgezeichnetes Video. Der genaue Standort des Gebäudes wurde nicht genannt. Zu möglichen Opfern gab es zunächst keine Angaben. 

Die Attacke sei die Antwort auf den russischen Angriff gegen eine Militärschule in Poltawa. Von russischer Seite gab es zu dem Angriff zunächst keine Reaktion. Die Darstellung der ukrainischen Seite konnte nicht unabhängig überprüft werden.

16:15 | Zahl der Verletzten in Charkiw steigt

Nach dem russischen Luftangriff auf Charkiw steigt die Zahl der Verletzten. Bürgermeister Ihor Terechow sprach von mindestens 33 Verletzten, darunter seien auch mehrere Kinder. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj schrieb auf seinem Telegram-Kanal, dass bei dem Angriff ein Wohnhochhaus getroffen worden sei.

Rettungskräfte waren am Nachmittag noch im Einsatz, um das Feuer zu löschen, das nach dem Einschlag der Bombe zwischen der neunten und zwölften Etage ausgebrochen war. Sie suchten in den Trümmern zudem nach weiteren Opfern.

15:25 Uhr | Verletzte in Charkiw durch Lenkbombenangriff

Durch den Angriff mit einer Lenkbombe werden in einem Hochhaus in Charkiw im Nordosten der Ukraine mindestens 28 Menschen, darunter drei Kinder, verletzt. "Der Einschlag löste ein Feuer in einem Wohnhochhaus aus", erklärt Gouverneur Oleh Syniehubow im Kurznachrichtendienst Telegram. Auch Bestandteile der städtischen Infrastruktur seien beschädigt worden.

13:38 Uhr | Britischer Außenminister Lammy: Putins Atomdrohung ist Wichtigtuerei

In der Debatte um Auflagen an die Ukraine für den Einsatz westlicher Waffen gegen Ziele in Russland hat der britische Außenminister David Lammy Warnungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin "viel Getöse" genannt. Putin drohe mit Panzern, mit Raketen und mit Atomwaffen, sagte Lammy dem britischen Rundfunksender BBC. Doch "wir dürfen uns nicht von unserem Weg abbringen lassen" im Kampf gegen diesen "imperialistischen Faschisten". Auf die Frage nach dem Risiko eines Atomkriegs sagte Lammy: "Was Putin macht, ist Sand in die Augen zu streuen. Das ist Wichtigtuerei."

11:04 Uhr | Ischinger für Lockerung der Auflagen an Ukraine

Der ehemalige Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, hat sich für eine grundsätzliche Lockerung militärischer Auflagen an die Ukraine zur Nutzung westlicher Waffen ausgesprochen.

Wolfgang Ischinger leitete von 2008 bis 2022 die Münchner Sicherheitskonferenz. Bildrechte: picture alliance/dpa | Lennart Preiss

Ischinger sagte der "Süddeutschen Zeitung": "Es wäre für alle klarer und leichter, wenn wir (...) sagen würden: Wir verpflichten die Ukraine darauf, dass sie die von uns erhaltenen Waffensysteme ausschließlich im Rahmen (...) des geltenden Völkerrechts" einsetzt. Das bedeute, dass man damit keine Krankenhäuser beschießen dürfe, "was die Russen die ganze Zeit machen". Ischinger betonte, es dürften nur militärische Ziele wie Flughäfen oder Abschussbasen angegriffen werden.

10:11 Uhr | Ex-Generalinspekteur Kujat warnt: Ukraine will Westen in den Krieg ziehen

Der ehemalige Generalinspekteur der Bundeswehr, General a.D. Harald Kujat, hat vor der Lieferung weitreichender westlicher Waffen an die Ukraine und einer Freigabe gegen Stellungen im russischen Kernland gewarnt.

Im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte Kujat, die ukrainische Führung versuche, "den Westen mit in diesen Krieg hineinzuziehen". Ukrainische Angriffe auf Militär-Infrastruktur im russischen Kernland stellten ein enormes Risiko dar, da das angegriffene russische Frühwarnsystem Teil des nuklear-strategischen Gleichgewichts der beiden Supermächte Russland und USA sei. Der Westen müsse aufpassen, nicht andauernd neue rote Linien zu überschreiten und schließlich an einen "Point of no return" zu kommen.

09:35 Uhr | Ukraine meldet Abwehr russischer Luftangriffe

Die Ukraine ist nach Angaben ihrer Luftwaffe in der Nacht von Russland mit 14 Drohnen angegriffen worden. Zehn davon habe die Luftabwehr zerstört. Außerdem sei ein Lenkflugkörper abgefangen worden. Weiter heißt es, dass Russland auch zwei ballistische Raketen abgefeuert habe. Was aus diesen wurde oder ob es Opfer gab oder Schäden infolge der Angriffe entstanden, wurde nicht mitgeteilt.

08:10 Uhr | Scholz bleibt bei Nein zu Taurus für die Ukraine

Bundeskanzler Olaf Scholz hat sein Nein zum Einsatz westlicher Raketen mit großer Reichweite durch die Ukraine auf russischem Gebiet bekräftigt. Bei einem Bürgerdialog im brandenburgischen Prenzlau am Samstag schloss der SPD-Politiker eine Lieferung weitreichender Präzisionswaffen wie Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine auch für die Zukunft aus. Er begründete das erneut mit der "großen Eskalationsgefahr". Dabei bleibe er, auch wenn andere Länder anders entschieden.

Die Nato-Partner USA, Großbritannien und Frankreich haben der Ukraine bereits Marschflugkörper mit Reichweiten bis zu 300 Kilometern geliefert. Derzeit läuft eine Diskussion darüber, ob der Einsatz dieser Waffen gegen Ziele auf russischem Territorium grundsätzlich erlaubt werden soll.

06:00 Uhr | Russland: Drohnenangriffe in der Nacht abgewehrt

Die russische Luftabwehr hat nach eigenen Angaben in der Nacht über mehreren Regionen 29 ukrainische Drohnen abgeschossen. Die meisten Drohnen wurden demnach über der an die Ukraine grenzenden Region Brjansk abgefangen.

Die ukrainischen Streitkräfte erzielten derweil bei ihrem Vorstoß in die westrussische Region Kursk offenbar neue Gebietsgewinne, verloren aber auch Gebiete bei russischen Gegenangriffen. Wie der regierungsnahe ukrainische Militärblog "Deep State" berichtete, eroberten die ukrainischen Einheiten drei weitere Siedlungen. Russische Gegenangriffe wiederum drängten demnach die ukrainischen Truppen in der Umgebung der Ortschaft Snagost zurück.

01:00 Uhr | Zeitung: Britische Ex-Politiker für Einsatz von Langstreckenraketen in Russland

Fünf ehemalige britische Verteidigungsminister der Konservativen und der frühere Premierminister Boris Johnson haben laut einem Zeitungsbericht den Labour-Vorsitzenden Keir Starmer aufgefordert, der Ukraine den Einsatz von Langstreckenraketen auf russischem Gebiet zu gestatten. Das sollte auch ohne die Unterstützung der USA gelten, berichtet die "Sunday Times". Sie hätten den amtierenden Premierminister gewarnt, dass jede weitere Verzögerung Präsident Putin ermutigen würde, heißt es in dem Bericht.

00:30 Uhr | Biden will sich Rest seiner Amtszeit für die Ukraine einsetzen

US-Präsident Joe Biden will nach den Worten eines wichtigen Beraters seine verbleibende Amtszeit dafür nutzen, der Ukraine eine möglichst gute Position im Konflikt mit Russland zu verschaffen. Biden wolle die Ukraine in den kommenden vier Monaten "in die bestmögliche Lage bringen, um sich durchzusetzen", sagte der nationale Sicherheitsberater des Weißen Hauses, Jake Sullivan, bei der Strategiekonferenz Yalta European Strategy (YES) in Kiew.

Letzten Endes müsse der Krieg zwischen Russland und der Ukraine durch Verhandlungen beendet werden, "und es ist wichtig, dass sie bei diesen Verhandlungen stark sind", sagte Sullivan. Es liege dabei an der ukrainischen Regierung zu entscheiden, wann der Zeitpunkt für Gespräche zwischen Kiew und Moskau gekommen sei.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Sonntag, 15. September 2024

Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.

Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele verfügbare Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.

Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 15. September 2024 | 06:00 Uhr