Therapie Notfallzulassung für Anti-Covid-Tablette in den USA
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In den USA können Corona-Patienten mit einem neuen Medikament behandelt werden. Die Pille Paxlovid soll vor allem Risikopatienten vor schweren Verläufen schützen. Es ist die erste derartige Tablette, die in den USA zugelassen wird.

Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat am Mittwoch eine Notfallzulassung für das Medikament Paxlovid vom Pharmahersteller Pfizer erteilt. Es ist laut FDA das erste Covid-Mittel in den USA, das in Pillenform eingenommen werden könne. Die Behörde sprach von einem "großen Schritt im Kampf gegen die weltweite Pandemie". Zugelassen ist es bei Risikopatienten ab zwölf Jahren. Eingesetzt wird es laut Pfizer bei leichten bis mittelschweren Krankheitssymptomen.
Tests zeigen gute Wirksamkeit
Nach Angaben des Unternehmens von Anfang November verhindert die Anti-Corona-Pille sehr erfolgreich schwere Krankheitsverläufe. Eine Zwischenanalyse von Testergebnissen habe ergeben, dass das Medikament das Risiko von Krankenhauseinweisungen und Todesfällen bei Covid-19-Patienten um 89 Prozent senke.
Zu den möglichen Nebenwirkungen gehören den Angaben zufolge eine Beeinträchtigung des Geschmackssinns, Durchfall, Bluthochdruck und Muskelschmerzen.
Kein Ersatz für Impfung
Medikamente wie Paxlovid gelten unter Experten als "eine Säule" der Coronavirus-Bekämpfung. Sie sind aber im Vergleich zu vorbeugenden Impfungen deutlich teurer und in der Anwendung oft komplizierter. So soll Paxlovid maximal fünf Tage nach Symptombeginn verabreicht werden. Vor der Zulassung sind sie bei weniger Menschen getestet worden als die Impfstoffe, die zudem seit Monaten weltweit milliardenfach verabreicht und parallel weiter überwacht werden. Auch die FDA erklärte, dass das nun zugelassene Medikament kein Ersatz für eine Impfung sei.
Paxlovid besteht unter anderem aus dem Wirkstoff Nirmatrelvir, der ein Sars-CoV-2-Protein hemmt. Damit soll die Vermehrung des Virus gestoppt werden.
USA setzen große Hoffnungen auf Paxlovid
Das Medikament soll in den USA verschreibungspflichtig, aber kostenlos erhältlich sein. Die US-Regierung hatte mitgeteilt, zehn Millionen Dosen für 5,3 Milliarden US-Dollar (4,7 Milliarden Euro) gekauft zu haben. Die Auslieferung könnte noch in diesem Jahr beginnen. In Europa hatte die Arzneimittelbehörde EMA Mitte November mitgeteilt, mit einer Untersuchung des Covid-19-Medikaments begonnen zu haben.
Auch der US-Pharmakonzern Merck Sharp & Dohme (MSD) hat mit Molnupiravir ein Medikament gegen das Coronavirus entwickelt. Dessen Wirksamkeit liegt laut Unternehmensangaben aber bei lediglich 30 Prozent. In Großbritannien und Dänemark wurde es bereits zugelassen. In den USA wird eine Notfallzulassung geprüft.
Quelle: MDR AKTUELL
Dieses Thema im Programm: 23. Dezember 2021 | 00:22 Uhr