Erneute SchüsseAcht Tote nach Angriff in Serbien
Am Donnerstagabend hat ein 21-Jähriger in dem serbischen Dorf Dubona acht Menschen erschossen und mindestens zehn weitere verletzt. Am Freitagmorgen konnte der mutmaßliche Täter festgenommen werden. Es handelte sich um die zweite Schusswaffenattacke in dem Land innerhalb kürzester Zeit. Präsident Aleksandar Vucic kündigte inzwischen eine Entwaffnungskampagne an.
- Am Donnerstagabend hat ein 21-Jähriger im serbischen Dorf Dubona acht Menschen erschossen.
- Der mutmaßliche Täter wurde am Freitagmorgen festgenommen.
- Serbiens Innenminister Gasic spricht von einem terroristischen Akt.
In Serbien hat es erneut einen Schusswaffenangriff gegeben. Am Donnerstagabend hat ein 21-jähriger Mann im Dorf Dubona, 50 Kilometer südöstlich von der Hauptstadt Belgrad, acht Menschen erschossen und mindestens zehn weitere verletzt. Das berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Tanjug unter Berufung auf die Polizei. Der Angreifer habe mit einer Schnellfeuerwaffe aus einem fahrenden Auto heraus auf eine Menschengruppe geschossen.
Anschließend ist der mutmaßliche Schütze vom Tatort geflohen. Mehr als 600 Polizisten, unter ihnen Angehörige der Anti-Terror-Einheit, waren mit Hubschraubern, Drohnen und Wärmebildkameras im Einsatz, wie die Nachrichtenagentur Tanjug berichtete. Am Freitagmorgen konnte der Tatverdächtige laut Tanjug nahe Kragujevac, rund 100 Kilometer vom Tatort entfernt, festgenommen werden.
Über die Motive des Täters ist zunächst nichts bekannt. Unter den Opfern sollen auch ein Polizist und seine Schwester gewesen sein.
Innenminister spricht von terroristischem Akt
Noch in der Nacht zum Freitag hatte sich Serbiens Innenminister Bratislav Gasic zum Tatort begeben. Die Tat bezeichnete er als "terroristischen Akt". Näher führte er das zunächst nicht aus.
Erst am Mittwoch wurde Serbien durch einen Angriff an einer Schule in Belgrad erschüttert. Ein 13-Jähriger hatte acht Mitschüler und einen Wachmann erschossen. Anschließend hatte die Polizei ihn in Gewahrsam genommen. Den Opfern des Angriffs wird mit einer dreitägigen Staatstrauer gedacht, die am Freitag begonnen hat.
Nach den zwei Angriffen mit insgesamt 17 Todesopfern hat Präsident Aleksandar Vucic eine groß angelegte Entwaffnungskampagne angekündigt. "Wir werden eine fast vollständige Entwaffnung von Serbien vornehmen", sagte Vucic am Freitag bei einer Pressekonferenz. Dabei sollen registrierte Waffen überprüft und illegale Waffen aus dem Verkehr gezogen werden.
dpa/afp (jst)
Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL | Da Nachrichtenradio | 05. Mai 2023 | 07:00 Uhr