Hans Ellegren, Eva Olsson und Thors Hans Hansson geben die Gewinner des Nobelpreises für Physik 2022 bekannt: Alain Aspect, John F. Clauser and Anton Zeilinger
Der Nobelpreis für Physik geht im Jahr 2022 an drei Quantenforscher. Bildrechte: IMAGO / TT

Ehrung Nobelpreis für Physik geht an drei Quantenforscher

04. Oktober 2022, 17:01 Uhr

Der Nobelpreis für Physik geht in diesem Jahr an drei Forscher aus dem Bereich der Quantenmechanik: den Franzosen Alain Aspect, den Amerikaner John F. Clauser und den Österreicher Anton Zeilinger.

Der Nobelpreis für Physik 2022 geht an den Franzosen Alain Aspect, den US-Amerikaner John F. Clauser und den Österreicher Anton Zeilinger für bahnbrechende Erkenntnisse auf dem Gebiet der Quantenphysik. Das teilte die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften am Dienstag in Stockholm mit.

Entwicklung von revolutionären Quantencomputern ermöglicht

Die Forscher bewiesen demnach in Experimenten zu verschränkten Quantenzuständen, dass sich zwei Teilchen wie eine Einheit verhalten, auch wenn sie getrennt sind. Die Ergebnisse hätten den Weg geebnet für neue, auf Quanteninformation basierende Technologien.

Die Erkenntnisse von Aspect, Clauser und Zeilinger könnten künftig das Leben vieler Menschen beeinflussen. Sie sollen helfen, Quantencomputer zu bauen, eine abhörsichere Quantenkommunikation zu etablieren und Quantennetze als Grundstein für ein Quanteninternet aufzubauen.

Für Einstein war es noch "Spuk"

Die Quantenmechanik beruht auf der Tatsache, dass zwei oder auch mehr Teilchen in einem gemeinsamen Zustand existieren, egal, wie weit sie voneinander entfernt sind. Physiker sprechen von Verschränkung. Ändert man den Zustand eines Teilchens, ändert sich automatisch auch der des anderen. Albert Einstein, Physik-Nobelpreisträger von 1921, glaubte nicht an diese Möglichkeit und verspottete die Idee als "spukhafte Fernwirkung".

Der Österreicher Zeilinger von der Uni Wien wird für seine Arbeiten zur Quanten-Teleportation geehrt. Mit der aus den "Star Trek"-Filmen bekannten Teleportation habe das aber nichts zu tun, erklärte Zeilinger in einer Videopressekonferenz. Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina beglückwünschte ihr Mitglied zu der Ehrung.

Die bedeutendste Auszeichnung für Physik ist in diesem Jahr mit insgesamt zehn Millionen Kronen dotiert – rund 920.000 Euro. Die Preisverleihung findet traditionell am 10. Dezember in Stockholm statt, dem Todestag des Stifters Alfred Nobel.

dpa (kar,ans)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | MDR AKTUELL RADIO | 04. Oktober 2022 | 12:00 Uhr

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