Die britische Königin Elizabeth II. ist im Alter von 96 Jahren gestorben. Die Monarchin litt seit Längerem unter gesundheitlichen Problemen und war nur noch selten in der Öffentlichkeit aufgetreten.
Queen Elizabeth II. ist tot. Das teilte der Buckingham-Palast am Donnerstagabendmit. Demnach starb die Queen am Nachmittag im Alter von 96 Jahren friedlich auf ihrem schottischen Landsitz Schloss Balmoral. Ihr Sohn Charles ist nun König. Ihre vier Kinder sowie ihre Enkelsöhne waren zuvor nach Schloss Balmoral geeilt. Ihr Enkel Prinz Harry erreichte Medienberichten zufolge erst nach der Todesnachricht Schloss Balmoral. Am Mittag hatte der Buckingham-Palast mitgeteilt, die Ärzte der Königin seien "besorgt" wegen ihres Gesundheitszustands und hätten medizinische Überwachung empfohlen.
Elizabeth II. war länger als jeder andere britische Monarch vor ihr auf dem Thron. Sie war Staatsoberhaupt von Großbritannien und Nordirland und mehr als einem Dutzend weiterer Staaten, darunter Kanada, Neuseeland und Australien. Mit ihrem Tod geht eine Ära zu Ende.
Queen ernannte noch am Dienstag die neue Premierministerin Truss
Ihre Amtsgeschäfte erledigte die Queen jedoch fast bis zuletzt: Noch am Dienstag empfing sie die bisherige Außenministerin Liz Truss auf Schloss Balmoral und ernannte sie zur neuen britischen Premierministerin. Einen weiteren Termin am Mittwoch musste sie bereits auf Anraten ihrer Ärzte absagen.
Vor dem Buckingham-Palast in London, der offiziellen Residenz der Queen, hatten sich bereits vor der Bekanntgabe Hunderte Menschen versammelt. Viele stimmten die Nationalhymne an und brachen in Tränen aus, als die Flagge auf halbmast gesetzt wurde. Mitarbeiter des Palasts brachten am Abend die offizielle Mitteilung vom Tod der Queen am Tor an.
Der neue britische König Charles III. zeigte sich schwer erschüttert über den Tod seiner Mutter. "Wir sind in tiefer Trauer um einen geschätzten Souverän und eine vielgeliebte Mutter", teilte Charles mit. "Ich weiß, dass ihr Verlust das ganze Land schwer bewegt." Das gelte auch in den Gebieten ihrer Herrschaft und des Commonwealths – und für Menschen auf der ganzen Welt.
Premierministerin Liz Truss erklärte, der Tod sei ein "riesiger Schock für die Nation und die Welt". Das Land sei unter ihrer Herrschaft gewachsen und gediehen. "Wegen ihr ist Großbritannien heute das großartige Land, das es ist", sagte Truss am Abend. Nun läute man eine neue Ära ein, "indem wir die Worte sagen: Gott schütze den König (God save the King)".
Scholz: "Vorbild und Inspiration für Millionen"
Bundeskanzler Olaf Scholz erklärte, Elizabeth II. sei "Vorbild und Inspiration für Millionen" gewesen, "auch hier in Deutschland". Ihr Einsatz für die deutsch-britische Aussöhnung nach den Schrecken des Zweiten Weltkrieges bleibe "unvergessen", teilte Scholz bei Twitter mit. "Sie wird fehlen, nicht zuletzt ihr wundervoller Humor."
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Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigte Elizabeth II. als "eine Frau, die ein Jahrhundert geprägt hat". Sie habe Zeitgeschichte erlebt und selbst geschrieben. "Ihre Majestät genoss auf der ganzen Welt höchstes Ansehen und Respekt", schrieb er einer Sprecherin zufolge an das Königshaus.
Außenministerin Annalena Baerbock sprach den Briten ihr Beileid aus. Die Monarchin sei für ihr Land "fast 100 Jahre lang Quelle der Stärke und Zuversicht" gewesen, schrieb die Grünen-Politikerin auf Twitter. Deutschland bleibe "ihr ewig dankbar, dass sie uns nach dem Terror des Zweiten Weltkriegs die Hand zur Versöhnung gereicht hat", erklärte die Bundesaußenministerin.