Urteil gegen früheren Popstar R. Kelly in Missbrauchsprozess zu 30 Jahren Haft verurteilt

29. Juni 2022, 21:57 Uhr

Der frühere Pop-Superstar R. Kelly ist in einem Missbrauchsprozess zu einer Haftstrafe von 30 Jahren verurteilt worden. Die Jury hatte den Musiker in allen Anklagepunkten für schuldig befunden.

Der frühere US-Pop-Superstar R. Kelly ist in einem Missbrauchsprozess zu einer Haftstrafe von 30 Jahren verurteilt worden. Das teilte Richterin Ann Donnelly am Mittwoch an einem Gericht in New York mit.

Eine Jury hatte den Musiker im vergangenen Jahr nach mehrwöchigem Prozess in allen neun Anklagepunkten – darunter sexuelle Ausbeutung Minderjähriger, Kidnapping und Bestechung – für schuldig befunden. Kelly, der mit schwarzer Brille, schwarzer Corona-Maske und khakifarbenem Oberteil am Gericht erschien, hatte die Vorwürfe stets zurückgewiesen.

Staatsanwaltschaft forderte 25 Jahre Haft

Bevor Richterin Donnelly das Strafmaß verkündete, erzählten sieben Opfer von Kelly nacheinander und teilweise unter Tränen noch einmal ihre Geschichten. Kelly starrte dabei entweder geradeaus, auf die Notizen vor sich auf dem Tisch, oder unterhielt sich leise mit seinen Verteidigerinnen.

Die Staatsanwaltschaft hatte im Vorfeld mehr als 25 Jahre Haft und eine Geldstrafe zwischen 50.000 und 250.000 Dollar für den Sänger von "I Believe I Can Fly" gefordert, der bereits seit seiner Festnahme im Sommer 2019 im Gefängnis sitzt. Eine solche Strafe sei unter anderem wegen der Schwere seiner Verbrechen angemessen, außerdem gehe von Kelly nach wie vor eine Gefahr aus, hieß es.

Die Anwälte des Musikers hatten eine deutlich geringere Strafe gefordert. Mit der Strafmaßverkündung in New York sind die juristischen Auseinandersetzungen für Kelly auch noch nicht vorbei: Auch in den US-Bundesstaaten Illinois und Minnesota liegen Anklagen gegen den Musiker vor. Ein Prozess in Chicago soll schon Mitte August beginnen.

dpa (nvm)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 29. Juni 2022 | 22:00 Uhr

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