ein Feuerwehrmann in Griechenland
Ein Feuerwehrmann auf der griechischen Insel Lesbos. Auf der griechischen Insel fielen zahlreiche Autos und Häuser den Flammen zum Opfer. Bildrechte: IMAGO/ZUMA Wire

Hitzewelle Brände wüten in Europa und den USA

24. Juli 2022, 19:37 Uhr

In vielen Teilen der Erde wüten aktuell Waldbrände. Besonders betroffen ist Südeuropa: Auf der griechischen Insel Lesbos etwa gingen zahlreiche Häuser und Autos in Flammen auf. In Kalifornien rief Gouverneur Newsom wegen der Brände den Notstand aus. Auch in der Böhmischen Schweiz, einer tschechischen Grenzregion zu Deutschland, brennt es.

Trotz Löscharbeiten wüten in Europa und Amerika weiter heftige Brände. Auf der griechischen Insel Lesbos wurden die Bewohner des Dorfes Vrisa auf der Südseite der Insel dazu aufgerufen, die Ortschaft zu verlassen. Häuser und Autos fielen den Flammen zum Opfer. Wie das europäische Erdbeobachtungssystem Copernicus auf Twitter mitteilte, war die Rauchentwicklung auf Lesbos so stark, dass sie vom Weltall aus zu sehen war.

Binnen 24 Stunden wurden in ganz Griechenland 141 Brände registriert, wie die Feuerwehr mitteilte. Landesweit sollen dem Zivilschutz zufolge aktuell so gut wie alle verfügbaren Löschhubschrauber und -flugzeuge im Einsatz sein. Ein weiterer Schwerpunkt der Brände ist der Dadia-Nationalpark im Nordosten des Landes. Für Montag schätzte die Feuerwehr die Brandgefahr weiterhin als hoch bis sehr hoch ein.

Spanien: Teilweise Entspannung

In Spanien entspannte sich die Lage zwar stellenweise, doch die Serie der Waldbrände nahm kein Ende. Sorgen bereitete am Sonntag ein Feuer auf Teneriffa. Die Flammen hätten dort bereits mehr als 2.150 Hektar zerstört, sagte Regionalpräsident Ángel Víctor Torres am späten Samstagabend. Zuletzt habe man dank schwächerer Winde und höherer Luftfeuchtigkeit aber große Fortschritte bei den Löscharbeiten machen können. Bewohner seien in Sicherheit gebracht worden.

2022 ist für Spanien bereits jetzt das verheerendste Waldbrand-Jahr seit Beginn der Erfassungen. In den ersten knapp sieben Monaten des Jahres zerstörten Flammen rund 200.000 Hektar – etwa 80 Prozent der Fläche des Saarlandes.

Unterdessen wurden in Italien in der Nähe von Görz (Gorizia) an der Grenze zu Slowenien rund 350 Menschen in Sicherheit gebracht. Grund sei der Brand in Slowenien, der wegen des starken Windes auf Italien übergreifen könnte, teilte die Feuerwehr in der Nacht zu Sonntag mit. Betroffen war der Ort Savogna d'Isonzo. 

Brände nahe Yosemite-Park in Kalifornien

In Kalifornien hat Gouverneur Gavin Newsom wegen eines sich rasch ausbreitenden Feuers in der Nähe des US-Nationalparks Yosemite den Notstand in dem betroffenen Gebiet verhängt. Gegen das sogenannte Oak Fire kämpfen inzwischen mehr als 2.000 Einsatzkräfte, auch Löschhubschrauber und schweres Gerät sind im Einsatz. Trotzdem heißt es von den Behörden, man habe dem Feuer aktuell nichts entgegenzusetzen.

Tausende Anwohner – vor allem im Bezirk Mariposa, etwa 300 Kilometer östlich von San Francisco – mussten sich Medienberichten zufolge in Sicherheit bringen. Die "Los Angeles Times" berichtet mit Verweis auf Behördenvertreter, es könne noch eine Woche dauern, bis der Brand eingedämmt sei.

Feuerwehrleute bekämpfen Waldbrand in Böhmischer Schweiz

Auch im tschechischen Nationalpark Böhmische Schweiz ist ein Waldbrand ausgebrochen. Das Feuer erstrecke sich auf einer Fläche von rund sieben Hektar unweit des bei Touristen beliebten Prebischtors, teilte die Nationalparkverwaltung mit. Der Nationalpark Böhmische Schweiz grenzt unmittelbar an die Sächsische Schweiz auf deutscher Seite.

Zahlreiche Feuerwehrleute bekämpften die Flammen, auch ein Polizeihubschrauber und ein Löschflugzeug waren im Einsatz. Erschwert wurden die Löscharbeiten durch das schwer zugängliche Gelände. Die genaue Ursache steht noch nicht fest - es wird aber vermutet, dass menschliche Fahrlässigkeit zu dem Brand geführt haben könnte.

Unter den europäischen Ländern ist nach Daten des europäischen Waldbrand-Informationssystems EFFIS Spanien bislang am stärksten betroffen. Dort sind seit Jahresbeginn mehr als 200.000 Hektar Vegetation verbrannt. Wie in Spanien ging auch in Frankreich und Portugal bisher eine größere Fläche als im gesamten Jahr 2021 in Flammen auf.

dpa/AFP (jan)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 24. Juli 2022 | 18:30 Uhr

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