Hitze und TrockenheitSo viele Waldbrände in Europa wie noch nie
In Europa sind in diesem Jahr bereits rund 660.000 Hektar Land verbrannt. Laut den Daten des Europäischen Waldbrand-Informationssystems ist das ein Rekordwert seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2006. Dabei sei erst die Hälfte der "Brandsaison" vorüber, warnt die Behörde. Längst sind auch nicht mehr nur Mittelmeer-Länder betroffen, auch Deutschland oder Slowenien werden zu Waldbrandländern.
- In Europa ist in diesem Jahr so viel Waldfläche verbrannt, wie noch nie. Besonders stark betroffen waren Spanien, Rumänien und Portugal.
- Auch in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg werden riesige Waldbrände zunehmend zur Normalität.
Durch die verschiedenen Großfeuer in Europa sind in diesem Jahr bereits rund 660.000 Hektar Land verbrannt – ein Rekordwert seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2006. Dies geht aus Daten des Europäischen Waldbrand-Informationssystems (EFIS) hervor.
Demnach waren in diesem Jahr nicht nur wie sonst hauptsächlich die Mittelmeerländer betroffen; auch andere Regionen litten enorm. So erlebte Slowenien seinen schlimmsten Waldbrand seit Generationen.
Rekord bereits in der Mitte der Brandsaison
EFIS-Koordinator Jesus San-Miguel sagte, Trockenheit und extrem hohe Temperaturen hätten ganz Europa erfasst. Besonders beunruhigend sei das auch, weil erst die Hälfte der Brandsaison vorüber sei.
Am schlimmsten betroffen ist in diesem Jahr bisher Spanien mit 225.000 Hektar verbrannter Fläche. Es folgen Rumänien mit 150.000 und Portugal mit 77.000 Hektar.
Mehrere Großbrände in Mitteldeutschland
Auch in Deutschland, insbesondere in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg haben in diesem Jahre bereits mehrfach riesigen Flächen in Flammen gestanden oder brennen anhaltend – teils seit Wochen. Zuletzt war erneut im Harz ein Großbrand ausgebrochen, der erst nach Tagen gelöscht werden konnte. Mehrere Hektar Wald wurden dabei zerstört. Nach einem Überblick des MDR hat es in Sachsen-Anhalt in diesem Jahr in deutlich mehr Wäldern gebrannt als im Vorjahr.
Im Nationalpark Sächsische Schweiz brennt es seit fast drei Wochen an der Grenze zu Tschechien. Dort halten bis zu 800 Feuerwehrleute die Flammen unter Kontrolle. Ein nahes Feuer in der Böhmischen Schweiz in Tschechien konnte nach 20 Tagen gelöscht werden. Mitte Juli hatte ein Waldbrand nahe der Basteibrücke in Rathen für Aufsehen gesorgt. Die Polizei geht dort von Brandstiftung aus - wie auch bei mehreren anderen Bränden. Zuletzt hatte es auch in Brandenburg immer wieder Waldbrände gegeben, unter anderem in der Nähe von Falkenberg an der Elster, direkt an der Grenze zu Nordsachsen.
AFP (kkö)
Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL RADIO | 14. August 2022 | 08:30 Uhr