Ergebnis einer WHO-StudieHandy-Nutzung erhöht Krebsrisiko nicht
Handystrahlung ist nicht gefährlich. Wer mit dem Handy telefoniert, ist keinem höheren Krebsrisiko ausgesetzt. Gleiches gilt für Schnurlos-Telefone, Funk- und Mobilfunkmasten. Das geht aus einer neuen Meta-Studie der WHO hervor, für die 5.000 andere Studien gesichtet und ausgewertet wurden.
Das Telefonieren mit dem Handy erhöht nicht das Risiko, an Krebs zu erkranken. Das geht aus einer Meta-Studie im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation WHO hervor. Danach führt das Nutzen von Handys nicht zu einem erhöhten Risiko für Krebsarten wie Hirntumore, Speicheldrüsen-Tumore, Hirntumore bei Kindern oder Leukämien.
Auch kein höheres Krebsrisiko durch Schnurlos-Telefone und Funkmasten
Auch bei kabellosen Festnetz-Telefonen gibt es der Studie zufolge kein erhöhtes Risiko. Auch wer in der Nähe von Mobilfunksendemasten und Rundfunkantennen lebt, ist demnach keinem erhöhten Krebsrisiko ausgesetzt.
5.000 andere Studie für Meta-Studie gesichtet
Für die im Fachblatt "Environment International" erschienen Meta-Studie hatten die Forscher rund 5.000 Studien der vergangenen Jahrzehnte gesichtet. Daraus wählten sie 63 Studien aus, die vorher festgelegten und veröffentlichten Kriterien entsprachen. Dabei ging es um alle Krebsarten, vor allem die des Zentralnervensystems wie beispielsweise Hirntumoren.
Die Forscher schauten sich zudem Analysen an, die die Anzahl von Mobilfunkverträgen über die Jahre mit Daten aus Krebsregistern etwa aus England oder den skandinavischen Ländern abglichen. Auch da habe es keine Zunahme an Hirntumoren gegeben, die auf einen Zusammenhang mit Mobilfunktelefonen schließen lassen würden, hieß es.
Neuer Mobilfunkstandard 5G nicht berücksichtigt
Die Forscher wiesen einschränkend daraufhin, dass ihre Meta-Studie nur bis 2022 veröffentlichte Studien einschließt. Deshalb fehlten Studie etwa zum neuen Mobilfunkstandard 5G. Sie schlossen aber Studien zu Radarquellen ein, die eine ähnliche Frequenz wie 5G habe.
Das an der Studie beteiligte deutsche Bundesamt für Strahlenschutz zog dieses Fazit: "Aus wissenschaftlicher Sicht gibt es zum jetzigen Zeitpunkt keinen gesicherten Wirkmechanismus, dass hochfrequente elektromagnetische Felder, die von Mobiltelefonen und Basisstationen ausgehen, Krebs erzeugen."
Weitere Meldungen zum Thema Handy-Nutzung
- Handy weg: Sollen Smartphones in der Schule verboten werden? mit Audio
- Handy Sucht bei Kindern und Jugendlichen: Anzeichen für Abhängigkeit erkennen und den Test machen mit Video
- Digital Detox & Trend Rawdogging: So gelingt eine Auszeit von Handy und Smartphone mit Video
- Schmerzen beim Tippen am Smartphone – Das kann man dagegen tun mit Video
Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 06. September 2024 | 14:00 Uhr