FIFA-SanktionsdrohungenNeuer nicht mit "One Love"-Armbinde bei WM in Katar
DFB-Kapitän Manuel Neuer wird bei der Fußball-WM in Katar nicht mit einer "One Love"-Armbinde auflaufen. Laut Deutschem Fußball-Bund verzichteten mehrere europäische Verbände wegen FIFA-Sanktionsdrohungen auf die Aktion. Sportministerin Faeser will trotz anhaltender Kritik nach Katar reisen.
- Die Initiatoren der "One-Love"-Aktion machen damit einen Rückzieher.
- Offenbar hatte die FIFA zuvor Druck auf die UEFA-Teilnehmer an der Aktion ausgeübt.
- Sportministerin Faeser will trotz der anhaltenden Kritik an dem Turnier nach Katar reisen.
Bei der Fußball-WM in Katar wird doch kein "One-Love"-Symbol auf dem Spielfeld zu sehen sein. Wie der Deutsche Fußball-Bund mitteilte, haben sich mehrere europäische Verbände entschieden, auf die Aktion für Menschenrechte und Vielfalt wegen Sanktionsdrohungen des Weltfußballverbandes FIFA zu verzichten.
Rückzieher nach "One-Love"-Kampagne
Auch der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft, Manuel Neuer, wird nach Angaben des DFB nicht mit der "One-Love"-Kapitänsbinde auflaufen. Die Aktion war von den Niederländern initiiert worden, die nun ebenfalls einen Rückzieher machen.
Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur hatte die FIFA die an der "One Love"-Kampagne beteiligten UEFA-Teilnehmer unter Druck gesetzt und sportliche Sanktionen angedroht. Der Weltfußballverband begründete sein Verbot mit den WM-Regularien. Explizit hob die FIFA Artikel 13.8.1 der Ausrüstungsregeln hervor. Er schreibt das Tragen einer von der FIFA gestellten Armbinde vor. Auch der Regelparagraf für (verbotene) politische Botschaften steht im Fokus. Inwieweit der streng muslimische WM-Gastgeber Katar in die Entscheidung involviert war, blieb zunächst offen.
Faeser reist zur WM nach Katar
Bundesinnenministerin und Sportministerin Nancy Faeser wird trotz WM-Boykott-Aufrufen zum ersten Spiel der Deutschen Nationalmannschaft nach Katar fliegen. Das bestätigte ein Sprecher des Ministeriums. Sie wolle die deutsche Mannschaft in ihrem ersten Gruppenspiel am Mittwoch unterstützen. Faeser plane die Weiterreise von der Türkei aus in den Golfstaat.
Faeser, die als Innenministerin auch für den Sport zuständig ist, hatte ihre Reise nach Katar bis zuletzt offengehalten. Kanzler Olaf Scholz schließt eine Reise zum Endspiel nicht aus, sollte die deutsche Nationalmannschaft sich dafür qualifizieren.
dpa,rtr (dni,jan)
Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL RADIO | 21. November 2022 | 13:00 Uhr