Seit Beginn der Massenproteste Erster Demonstrant im Iran hingerichtet

Die iranische Justiz macht Ernst mit ihrem eisernen Kurs gegen Anhänger der Proteste: Der Justizbehörde zufolge ist ein erstes Todesurteil vollstreckt worden. Weiteren Inhaftierten droht ebenfalls die Hinrichtung.

Der Oberste Führer Ayatollah Ali Khamenei (Mitte) in Begleitung hochrangiger Militärkommandeure an einer Abschlussfeier für Armeekadetten in Teheran.
Der Oberste Führer Ayatollah Ali Khamenei (Mitte) in Begleitung hochrangiger Militärkommandeure. Bildrechte: dpa

Im Iran hat es die erste Hinrichtung im Zusammenhang mit den regierungskritischen Protesten im Land gegeben. Wie die Justizbehörde auf ihrer Internetseite Misan Online mitteilte, wurde am Donnerstag ein Mann hingerichtet. Die staatliche Nachrichtenagentur Irna teilte mit, der Mann habe Ende September bei einer Straßenblockade in Teheran eine Sicherheitskraft mit einem Messer attackiert. Eine Woche später sei er von einem Gericht wegen "Kriegsführung gegen Gott" verurteilt worden. Eine Berufung habe das Oberste Gericht abgewiesen.

AI: Todesstrafe für 21 weitere Menschen gefordert

Die iranischen Revolutionsgarden hatten am Montag mit einem harten Durchgreifen gegen die Protestbewegung gedroht. Nach Angaben von Amnesty International fordern die iranischen Behörden die Todesstrafe für mindestens 21 Menschen. Es handle sich um "Scheinprozesse, die darauf abzielen, diejenigen einzuschüchtern, welche sich an der Protestbewegung beteiligen".

Hunderte Todesopfer bei Protesten

Fotos von Männern und Frauen, die bei den jüngsten Protesten im Iran gegen das islamistische Regime getötet wurden, sind auf dem Place de la Republique in Paris ausgelegt.
Fotos von Menschen, die bei den Protesten im Iran ums Leben kamen - aufgestellt in Paris. Bildrechte: dpa

Entzündet hatten sich die Proteste am Tod der 22-jährigen Mahsa Amini. Die Kurdin war am 16. September in Polizeigewahrsam gestorben. Die sogenannte Sittenpolizei hatte sie festgenommen, weil sie ihr Kopftuch nicht ordnungsgemäß getragen haben soll. Hunderte Menschen sind bei den Protesten seitdem ums Leben gekommen.

Reuters/AFP/dpa (kkö)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 08. Dezember 2022 | 10:00 Uhr

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