Flugzeugunglück Iran gibt Abschuss von ukrainischem Flugzeug zu

11. Januar 2020, 11:34 Uhr

Nach dem Absturz eines ukrainischen Flugzeugs bestritt der Iran vehement eine mögliche Verantwortung. Nun räumt Teheran ein, die Maschine "versehentlich" abgeschossen zu haben. Es handele sich um "menschliches Versagen".

Der Iran hat eingeräumt, für den Absturz eines ukrainischen Passagierflugzeugs verantwortlich zu sein. Die iranische Armee teilte am Samstagmorgen mit, die Maschine sei für ein "feindliches Flugzeug" gehalten worden und "unbeabsichtigt" abgeschossen worden.

Es handle sich um "menschliches Versagen", heißt es in der Pressemitteilung weiter. Das iranische Militär bedauere den Vorfall. "Der Verantwortliche" werde "umgehend" vor ein Militärgericht gestellt.

Außenminister gibt USA Mitschuld

Irans Präsident Hassan Ruhani twitterte, sein Land bedauere den Abschuss "zutiefst". Außenminister Mohammad Dschawad Sarif bat bei "Familien aller Opfer" um Entschuldigung. Es handle sich um einen "traurigen" Tag. Zugleich gab er den USA eine Mitschuld. Sie seien für die aufgeheizte Atmosphäre verantwortlich, die zu dem menschlichen Fehler geführt habe, schrieb Sarif auf Twitter.

176 Menschen getötet

Die Boeing 737 der ukrainischen Fluggesellschaft UIA war am Mittwochmorgen kurz nach dem Start in Teheran abgestürzt. Alle 176 Menschen an Bord kamen ums Leben. Der Iran bestritt einen möglichen Abschuss zunächst vehement. Ein technischer Defekt habe die Maschine zum Absturz gebracht.

Dieser Darstellung widersprachen die USA, Kanada und mehrere EU-Staaten entschieden. Sie zeigten sich überzeugt, dass es sich um einen vermutlich versehentlichen Abschuss handeln müsse. Unter den Absturzopfern waren unter anderem 57 Kanadier.

Kurz vor dem Absturz hatte der Iran zwei Stützpunkte im Irak angegriffen, die vom US-Militär genutzt werden. Nach US-Angaben wurden dabei keine Soldaten verletzt. Es handelte sich um einen Vergeltungsschlag für die gezielte Tötung des iranischen Generals Qassem Soleimani durch einen US-Drohnenangriff.

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 11. Januar 2020 | 07:06 Uhr

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