Frankreich Au revoir: Merkel auf Abschiedsbesuch bei Macron
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Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Frankreich einen Abschiedsbesuch abgestattet. Gemeinsam mit ihrem Mann wurde sie von Präsident Macron und dessen Frau im Weinort Beaune im Burgund empfangen. Merkel sollte dort mit dem Großen Kreuz der französischen Ehrenlegion ausgezeichnet werden.

- Merkel zu Abschiedsbesuch im Weinort Beaune im Burgund.
- Elysée-Palast betont herzlichen und intimen Charakter des Treffens.
- In Paris blickt man mit Spannung auf Merkels wahrscheinlichen Nachfolger Olaf Scholz.
Bundeskanzlerin Angela Merkel ist am Mittwoch zu einem Abschiedsbesuch nach Frankreich gereist. Gemeinsam mit ihrem Mann Joachim Sauer wurde sie vom französischen Präsidenten Emmanuel Macron und dessen Frau Brigitte im Weinort Beaune im Burgund empfangen. Merkel sollte dort mit dem Großen Kreuz der französischen Ehrenlegion ausgezeichnet werden.
"Vive Mutti" (Es lebe Mutti), riefen viele Schaulustige, die während des Besuchs der Bundeskanzlerin hinter den Absperrgittern warteten. Macron und Merkel genossen ihren Aufenthalt in der Menge sichtlich – Macron, der längst im Wahlkampfmodus ist, schüttelte eifrig Hände. Merkel beschränkte sich freundlich lächelnd auf zahlreiche Faust-an-Faust-Kontakte mit den Zuschauern. Mit etwas Abstand hintendrein kamen die beiden Ehepartner, Joachim Sauer und Brigitte Macron. "Er wird mir fehlen", sagte die Präsidentengattin über den Ehemann der Kanzlerin und hakte sich kurz bei ihm ein.
Vive Mutti!
Aufnahme in die Ritterschaft der Weinverkoster
Es sollte ein sehr persönlicher Abschiedsabend werden. Der Weinort Beaune im Burgund steht für französische Lebensart. In Beaune besuchen Gastgeber Macron und Merkel das im 15. Jahrhundert erbaute Krankenhaus Hôtel-Dieu und dinieren in einem Château inmitten von Weinbergen. Merkel soll auch in die Ritterschaft der Weinverkoster aufgenommen werden.
Offiziell stehen der Austausch über aktuelle internationale und europapolitische Themen auf dem Programm. Aber der Elysee-Palast erklärte seinerseits auch, es solle ein "herzlicher, würdevoller und intimer" Abschiedsbesuch werden. Daher werde es auch keine Pressestatements geben. Macron ist für Merkel der vierte französische Präsident, mit dem sie während ihrer Amtszeit zusammengearbeitet hat.
Lange hält sich Merkel jedoch nicht in Frankreich auf. Schon am Donnerstagvormittag plant die scheidende Bundeskanzlerin einen Abschiedsbesuch in Bremerhaven.
In Paris blickt man bereits mit Spannung auf Merkels wahrscheinlichen Nachfolger Olaf Scholz, der im September bereits zum Kennenlernen bei Macron im Elysée-Palast war. Vorher könnte Merkel durchaus noch einmal nach Paris reisen, in der kommenden Woche stehen dort ein internationales Friedensforum und eine Libyenkonferenz an.
Afp,dpa(nvm)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 03. November 2021 | 18:15 Uhr