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Anhaltende TrockenheitNiederlande setzen wegen Wassermangel Notfallplan in Kraft

03. August 2022, 19:54 Uhr

Etwa 30 Prozent der Niederlande liegen unter dem Meeresspiegel und werden aufwendig vor Überflutung geschützt – Süßwasser wird durch die anhaltende Trockenheit aber knapp. Nun soll ein Krisenteam die Wasservorräte verteilen. Bürger werden aufgerufen, sparsam mit Wasser umzugehen.

In den Niederlanden herrscht nach anhaltender Trockenheit offiziell Wassermangel. Die Regierung hat nun einen Notfallplan in Kraft gesetzt. Der Minister für Infrastruktur und Wasserwirtschaft, Mark Harbers, sagte, ein zentrales Krisenteam werde damit die Wasservorräte verteilen. Dabei hätten die Sicherheit der Deiche, die Trinkwasserversorgung und die Energiegewinnung Vorrang.

Die Niederlande sind ein Land des Wassers, aber auch hier ist Wasser kostbar.

Mark Harbers | Infrastruktur- und Wasserminister der Niederlande

Harbers versicherte, dass es ausreichend Trinkwasser gebe. Er rief aber die Menschen auf, sparsam mit Wasser umzugehen. Die Niederlande seien ein Land des Wassers, aber auch hier sei Wasser kostbar. "Jeder kann etwas beitragen", sagte der Minister. So sollten die Niederländer "gut darüber nachdenken, ob sie ihr Auto waschen oder das Planschbecken vollständig füllen müssen".

Deiche drohen durch Trockenheit instabil zu werden

In einigen Teilen des Landes ist es Landwirten bereits untersagt, ihre Felder zu bewässern. Mehrere Kanäle wurden für den Schiffsverkehr gesperrt.

Mark Harbers, Wasserwirtschaftsminister der Niederlande. Bildrechte: IMAGO / ANP

Grund für den Wassermangel sind die geringen Regenfälle und eine hohe Verdunstung. Auch der geringere Zustrom von Süßwasser über Flüsse aus dem Ausland ist ein Problem. Wegen der niedrigen Wasserstände fließt teils Salzwasser aus dem Meer in die Flüsse hinein.

Bei der Verteilung des Süßwassers hat die Sicherheit der Deiche höchste Priorität. Sie drohen durch Trockenheit instabil zu werden. Knapp 60 Prozent der Niederlande werden von Deichen, Dämmen und Dünen geschützt. Etwa 30 Prozent des Landes liegen unter dem Meeresspiegel und werden durch Deiche und ein ausgeklügeltes System von Pumpen, Kanälen und Mühlen trockengehalten.

dpa,AFP(rnm)

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 03. August 2022 | 18:00 Uhr