Ukraine-Krieg Putin ordnet Mobilmachung russischer Streitkräfte an

21. September 2022, 19:51 Uhr

Lange wollte Russlands Präsident Putin den Krieg in der Ukraine von seinem Volk fernhalten. Die ukrainische Offensive mit ihren Erfolgen bringt ihn nun dazu, eine "Teilmobilmachung" der Streitkräfte anzuordnen.

Präsident Wladimir Putin hat eine Teilmobilmachung der russischen Streitkräfte angeordnet. Putin sagte in einer Fernsehansprache, er habe diese Entscheidung nach einem Vorschlag des Verteidigungsministeriums getroffen. Das Dekret dazu sei unterzeichnet. Die Mobilmachung beginne noch am Mittwoch.

Russland hat rund 300.000 Reservisten

Putin betonte, es gehe darum, russische Gebiete zu verteidigen. Russlands Ziel sei es, die ostukrainischen Region Donbass zu befreien. Der Kreml-Chef erneuerte seinen Vorwurf, der Westen wolle Russland zerstören. Deshalb werde Russland alle seine Ressourcen nutzen, um sein Volk zu verteidigen.

Wenn die territoriale Integrität unseres Landes bedroht wird, werden wir zum Schutz Russlands und unseres Volkes unbedingt alle zur Verfügung stehenden Mittel nutzen. Das ist kein Bluff.

Wladimir Putin

Verteidigungsminister Sergej Schoigu erklärte, die Teilmobilmachung gelte für 300.000 Reservisten. Das sei rund ein Prozent der Ressourcen von 25 Millionen. Es handle sich um Kräfte, die bereits gedient hätten und über militärische Erfahrung verfügten.

Rückschläge für russische Truppen in der Ukraine

Zuletzt waren russische Truppen im Süden und Nordosten der Ukraine in die Defensive geraten. Vor zehn Tagen gelang es der Ukraine das Gebiet Charkiw von den russischen Besatzern zu befreien. Auch sollen ukrainische Soldaten die Kontrolle über erste Ortschaften im Gebiet Luhansk erlangt haben.

Nach Einschätzung westlicher Militärs hat es der russischen Armee zuletzt vor allem an frischen Kräften gemangelt. Eine Generalmobilmachung war bereits im Frühjahr erwartet worden, als die russische Offensive ins Stocken geriet. Jedoch scheute Putin vor diesem Schritt bisher zurück, um den Krieg von großen Teilen der Bevölkerung fernzuhalten.

dpa/Reuters/AFP(luz)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 21. September 2022 | 08:30 Uhr

Mehr aus Politik

Nachrichten

Angehörige und Freunde der Geiseln, die von der Hamas an einem unbekannten Ort gefangen gehalten werden, fordern deren Freilassung. mit Audio
Angehörige und Freunde demonstrieren für die Freilasssung der Geiseln im Gazastreifen. die israelische Armee hat nach eigenen Angaben Hinweise auf den Verbleib der Menschen. Bildrechte: picture alliance/dpa/AP | Ariel Schalit

Mehr aus der Welt

Zerstörte Stadt Chan Yunis im Süden des Gazastreifens 1 min
Bildrechte: mdr
1 min 06.12.2023 | 12:46 Uhr

Die israelische Armee ist eigenen Angaben zufolge weiter in die Stadt Chan Yunis im Süden des Gazastreifens vorgedrungen. Immer mehr Menschen verlassen die Stadt, in die sie aus dem Norden geflohen waren.

Mi 06.12.2023 12:31Uhr 00:34 min

https://www.mdr.de/nachrichten/welt/panorama/video-chan-yunis-gazastreifen100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video

Nachrichten

Ein Tunnelarbeiter mit gelben Schutzhelm steht inmitten einer Menge von Menschen die ihm empäfngt. 1 min
Sie wurden auf rollbaren Tragen durch ein enges Rohr ins Freie gebracht, das zuvor durch das Geröll gebohrt worden war. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
1 min 06.12.2023 | 10:15 Uhr

Zweieinhalb Wochen nach einem Tunneleinsturz in Nord-Indien sind alle 41 eingeschlossenen Bauarbeiter gerettet worden.

Di 28.11.2023 18:13Uhr 00:30 min

https://www.mdr.de/nachrichten/welt/panorama/video-indien-tunnel-einsturz-arbeiter-gerettet100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video