Ex-US-Präsident Trump verklagt Ex-Anwalt auf eine halbe Milliarde Dollar
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13. April 2023, 10:50 Uhr
Ex-US-Präsident Donald Trump hat seinen früheren Anwalt Michael Cohen auf mehr als eine halbe Milliarde Dollar Schadenersatz verklagt. Cohen hatte vor einer Grand Jury als Kronzeuge ausgesagt, die Trump später anklagte.
Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat seinen früheren Anwalt Michael Cohen auf 500 Millionen Dollar (455 Millionen Euro) Schadenersatz verklagt. Wie aus der bei einem Bezirksgericht in Florida eingereichten Klageschrift hervorgeht, wirft Trump Cohen die Verletzung des Anwaltsgeheimnisses sowie einer Vertraulichkeitsvereinbarung vor. Sein ehemaliger Anwalt habe "Unwahrheiten" über den Ex-Präsidenten verbreitet, die Trumps Ruf "großen Schaden" zugefügt hätten, heißt es in der Klageschrift.
Kronzeuge gegen Trump
Der langjährige Trump-Vertraute Cohen hatte vor einer sogenannten Grand Jury in New York als Kronzeuge ausgesagt, die den Republikaner Ende März als ersten Ex-Präsidenten der US-Geschichte angeklagt hatte. Trump plädierte Anfang April in der Sache vor einem Gericht in Manhattan auf nicht schuldig.
Hintergrund der Anklage sind angebliche Schweigegeldzahlungen, die Cohen vor der Präsidentschaftswahl 2016 im Auftrag von Trump an die frühere Pornodarstellerin Stormy Daniels geleistet haben soll. Damit sollte wohl unterbunden werden, dass Daniels mit Berichten über eine angebliche Affäre mit Trump im Jahr 2006 den Wahlkampf des Republikaners stört.
Die Schweigegeldzahlung an sich ist nicht illegal. Die Rückzahlung des Geldes an Cohen durch Trumps Immobilienimperium wurde aber in zahlreichen Tranchen fälschlicherweise als Anwaltskosten verbucht. Cohen wurde deswegen zu drei Jahren Gefängnis verurteilt, durfte aber einen Teil der Strafe im Hausarrest absitzen. Er bekannte sich auch schuldig, den Kongress belogen zu haben.
Cohens Glaubwürdigkeit in Frage gestellt
Trumps Anwälte stellten Cohens Glaubwürdigkeit zuletzt immer wieder in Frage. Sie argumentieren, er sei bereits des Betruges und der Lüge überführt worden. Ihre Klageschrift wirft Cohen "anhaltendes und eskalierendes unpassendes Benehmen" vor. Er habe dem ehemaligen Präsidenten "keine Alternative" zum Einklagen rechtlicher Wiedergutmachung gelassen.
Eine Stellungnahme von Cohen lag zunächst nicht vor. Mehr als ein Jahrzehnt lang arbeitete der Jurist für Trump und war eine zentrale Figur in mehreren Affären um den Republikaner. Er wurde oft als Trumps "Ausputzer" beschrieben - bis es zum Bruch zwischen beiden kam.
Reuters/AFP/dpa (dni)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 13. April 2023 | 06:30 Uhr