Menschen beim Wählen in den Wahlkabinen.
Einer der Vorwürfe nach der Wahl in Belarus: Viele konnten nicht wählen, weil es zu wenig Wahlzettel gab. Bildrechte: imago images / ITAR-TASS

Internationale Reaktionen Große Zweifel am Wahlergebnis in Belarus

10. August 2020, 13:47 Uhr

Bei der Präsidentschaftswahl in Belarus sind nach Einschätzung der Bundesregierung demokratische Mindeststandards verletzt worden. Auch die EU äußerte Skepsis zu den Vorgängen und verurteilte die Gewalt gegen Proteste.

Der Ablauf der Präsidentschaftswahl und das gewaltsame Vorgehen gegen Protestierende in Belarus sind international auf scharfe Kritik gestoßen. Der Sprecher der Bundesregierung, Steffen Seibert, sagte, es sei offenkundig, dass die Mindeststandards für demokratische Wahlen nicht eingehalten worden seien. Das sei inakzeptabel.

Berichte über systematische Unregelmäßigkeiten und Wahlrechtsverletzungen bezeichnete Seibert als glaubhaft. Weiter sagte er, man verurteile die Gewalt gegen friedlich demonstrierende Bürger und die Festnahme von Journalisten. Aktuell liefen Bemühungen für eine gemeinsame Reaktion der EU.

Prüfung von Wahlergebnis gefordert

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen forderte von den Behörden in Belarus, die Ergebnisse der Wahl zu prüfen. Es müsse sichergestellt würden, dass die Stimmen präzise gezählt und publiziert werden, erklärte sie. Sowohl von der Leyen als auch EU-Ratspräsident Charles Michel forderten, die Meinungsfreiheit, Versammlungsfreiheit und grundlegende Menschenrechte zu wahren.

Die polnische Regierung forderte, einen EU-Sondergipfel zur Lage in Belarus einzuberufen. Ministerpräsident Mateusz Morawiecki erklärte, die Behörden seien gewaltsam gegen Bürger vorgegangen, die Veränderungen forderten. Dagegen gratulierten Russlands Präsident Wladimir Putin und Chinas Staatsoberhaupt Xi Jinping Präsident Alexander Lukaschenko zum Wahlsieg.

Nach den vorläufigen offiziellen Ergebnissen kommt der seit 1994 amtierende Lukaschenko auf 80 Prozent der Stimmen, seine wichtigste Herausforderin Swetlana Tichanowskaja auf lediglich 9,9 Prozent. Sie erklärte bereits, das Ergebnis nicht anzuerkennen und forderte Lukaschenko zum Rücktritt auf.

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 10. August 2020 | 13:00 Uhr

Mehr aus Politik

Einige Bäckereien in Gaza öffnen mit Hilfe des WFP 1 min
Einige Bäckereien in Gaza öffnen mit Hilfe des WFP Bildrechte: EBU
1 min 23.04.2024 | 17:38 Uhr

Mit Hilfe des UN-Welternährungsprogrammes haben in Gaza einige Bäckereien wieder öffnen können. Die Menschen mussten mehrere Stunden für das Brot anstehen.

Di 23.04.2024 15:09Uhr 00:44 min

https://www.mdr.de/nachrichten/welt/politik/video-818028.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video
Patriot Luftabwehrsystem 1 min
Patriot Luftabwehrsystem Bildrechte: ARD
Britisches Unterhaus stimmt Ruanda-Abschiebungen zu 1 min
Britisches Unterhaus stimmt Ruanda-Abschiebungen zu Bildrechte: Reuters
1 min 23.04.2024 | 09:46 Uhr

In Großbritannien hat das Parlament den Plan zur Abschiebung von Migranten nach Ruanda gebilligt. Die Regierung will damit Menschen vor einer illegalen Einreise abschrecken.

Di 23.04.2024 09:07Uhr 00:52 min

https://www.mdr.de/nachrichten/welt/politik/video-asyl-abschiebungen-ruanda100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video

Mehr aus der Welt

Nachrichten

Straßen wurden abgesperrt, nachdem Taiwan von einer Reihe von Erdbeben erschüttert wurde. 1 min
Der Feuerwehr zufolge gerieten zwei leerstehende Gebäude in schieflage. Bildrechte: picture alliance/dpa/TVBS/AP | Uncredited
1 min 23.04.2024 | 20:56 Uhr

Erneut haben Erdbeben den Osten Taiwans erschüttert. Der zuständigen Wetterbehörde zufolge hatten die Beben eine Stärke von 6,3 und 6,0. Besonders betroffen war die Stadt Hualien.

Di 23.04.2024 20:35Uhr 00:41 min

https://www.mdr.de/nachrichten/welt/panorama/video-taiwan-hualien-erdbeeben-erneut-gebauede-eingestuerzt100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video

Nachrichten

Der Patzcuaro-See in Mexiko stark ausgetrocknet und der Boden ist zu sehen. 1 min
Nach Angaben der Zivilgarde wurden täglich zwischen 600.000 und eine Million Liter Wasser aus dem See geplündert, um Avocado-Plantagen zu bewässern. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
1 min 23.04.2024 | 18:11 Uhr

Der Patzcuaro-See in Mexiko ist wegen Wasserdiebstahls für Avocados weitgehend ausgetrocknet. Nach Angaben der Zivilgarde wurden täglich zwischen 600.000 und eine Million Liter Wasser aus dem See geplündert.

Di 23.04.2024 17:42Uhr 00:42 min

https://www.mdr.de/nachrichten/welt/panorama/video-mexiko-wasserdiebstahl-see-ausgetrocknet-avocados100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video
Einige Bäckereien in Gaza öffnen mit Hilfe des WFP 1 min
Einige Bäckereien in Gaza öffnen mit Hilfe des WFP Bildrechte: EBU
1 min 23.04.2024 | 17:38 Uhr

Mit Hilfe des UN-Welternährungsprogrammes haben in Gaza einige Bäckereien wieder öffnen können. Die Menschen mussten mehrere Stunden für das Brot anstehen.

Di 23.04.2024 15:09Uhr 00:44 min

https://www.mdr.de/nachrichten/welt/politik/video-818028.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video
Grüne Meeresschildkröten werden wieder freigelassen 1 min
Grüne Meeresschildkröten werden wieder freigelassen Bildrechte: EBU
Patriot Luftabwehrsystem 1 min
Patriot Luftabwehrsystem Bildrechte: ARD