
Wirtschaftsdeal Chinas Einstieg bei Hamburger Hafen besiegelt
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19. Juni 2023, 21:19 Uhr
Lange und kontrovers wurde um den Einstieg der chinesischen Staatsreederei Cosco bei einem Containerterminal im Hamburger Hafen debattiert. Nun wurde die Beteiligung endgültig besiegelt.
Der Einstieg des chinesischen Staatskonzerns Cosco bei einem Hamburger Container-Terminal ist unter Dach und Fach. Die Hafengesellschaft HHLA teilte mit, nach Abschluss des Investitionsprüfverfahrens habe man ebenso wie Cosco die Verträge zur Minderheitsbeteiligung am Terminal Tollerort unterzeichnet. Eine Cosco-Tochter hält demnach künftig 24,99 Prozent.
Die Hafengesellschaft erklärte, das Terminal werde zu einem bevorzugten Umschlagpunkt für Cosco. Die Zusammenarbeit stärke die Position Hamburgs als Logistik-Drehscheibe im Nord- und Ostseeraum sowie der Industrienation Deutschland.
Sorge vor zunehmendem Einfluss Chinas
Das Geschäft war angesichts der Sorge vor einer zunehmenden Einflussnahme Chinas auf wichtige Unternehmen und Infrastrukturen teilweise scharf kritisiert worden. Cosco wollte ursprünglich 35 Prozent der Terminal-Betriebsgesellschaft übernehmen. Dagegen hatten jedoch mehrere Bundesministerien protestiert, das Wirtschaftsministerium von Robert Habeck wollte den Einstieg komplett untersagen. Die Bundesregierung erteilte schließlich die Erlaubnis, beschränkte die chinesische Beteiligung aber auf unter 25 Prozent, um eine Sperrminorität Coscos zu verhindern.
China ist nach Angaben der HHLA der größte Handelspartner Deutschlands und des Hamburger Hafens. Rund 30 Prozent der Waren, die im Hamburger Hafen umgeschlagen würden, kommen aus China oder gingen dorthin.
DPA, AFP (dko)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 19. Juni 2023 | 16:00 Uhr