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Reisen durch das schöne Deutschland: Das 9-Euro-Ticket macht es möglich | Teil 6

04. August 2022, 00:26 Uhr

Wenn Sie diesen Beitrag lesen, werden die Sommerferien in Sachsen bereits begonnen haben. Und das bedeutet, dass nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene die Zeit der Erholung gekommen ist. Anders als in der Ukraine dauern die Sommerferien in Deutschland nur etwa sechs Wochen. Also haben wir uns mit den Kindern darauf geeinigt, diese Sommerferien so aktiv und wohltuend wie möglich zu verbringen – Mit einem Fahrschein für 9 Euro können Sie dies übrigens fast umsonst tun.

Ich bin davon überzeugt, dass Sie bereits wissen, was ein „9-Euro-Ticket“ ist. Außerdem gehe ich einfach davon aus, dass Sie es bereits haben. Und wenn ja, dann wäre es schlechterdings eine Sünde, nicht die einmalige Gelegenheit zu nutzen, Deutschland besser kennenzulernen, ohne tief in die Tasche zu greifen. So habe ich es zumindest für mich entschieden.

Reisen will ich mit meinen beiden Kindern. Dieser Umstand verleiht solchen Plänen naturgemäß einen besonderen Charakter. Ich denke, alle Eltern unter den Lesern verstehen mich sofort und wissen, dass zahlreiche Faktoren im Vorfeld der Reisen bedacht und berücksichtigt werden müssen. Zum Beispiel sind mein Sohn und meine Tochter ziemlich unruhige Wesen, so dass Zugfahrten von mehr als drei oder vier Stunden für sie (und mich) schwierig sind. Auf dieser Grundlage habe ich eine Liste mit Orten erstellt, die wir besuchen möchten.

Zunächst habe ich mir die Karte von Deutschland angeschaut und analysiert, welche mich interessierenden Städte in einer für uns angemessenen Entfernung liegen. So lernte ich den einzigartigen Nationalpark Sächsische Schweiz, das malerische Quedlinburg, Bamberg, natürlich Dresden kennen.Wichtig: Das 9-Euro-Ticket gilt nur für Straßenbahnen und S-Bahnen sowie für Regionalzüge. Daher empfehle ich, bei Ihren Reiseplänen von der Möglichkeit abzusehen, Hochgeschwindigkeits- und Schnellzüge zu benutzen, denn für ICE, IC, EC, Thalys, FlixTrain gilt das Ticket nicht.

Bei der Wahl einer Route ist es natürlich besser, diejenige zu wählen, bei der man am wenigsten umsteigen muss. Wir sind zum Beispiel mit dem Zug RE 50 in 1 Stunde 40 Minuten von Leipzig nach Dresden gefahren. Wir verbrachten ein paar Stunden damit, durch die bezaubernden Straßen dieser wunderschönen Stadt zu spazieren und am Nachmittag kehrten wir nach Hause zurück. Dieser interessante Ausflug nahm einen Tag in Anspruch.Und noch ein praktischer Rat, ein Lifehack von mir: Setzen Sie sich hin und erinnern Sie sich, wo Ihre Freunde und Bekannten gerade in Deutschland leben und bieten Sie ihnen den sog. „Cross-Tourismus“ an. In Berlin waren wir zum Beispiel zwei Tage bei unseren Freunden. Danach kamen sie zu uns und wir sind zusammen durch Leipzig und Dresden gelaufen. Unsere nächste Reise geht nach Rostock, eine unglaubliche Stadt an der Ostseeküste. Dort wohnen auch Freunde von uns, die mich und die Kinder für ein paar Tage aufnehmen. Es gibt jetzt viele Ukrainer in Deutschland, wir sind bereit, uns kennenzulernen, einander zu helfen und gemeinsam das Land besser kennenzulernen, das uns während des Krieges einen sicheren Hafen gewährt hat.

Vergessen wir aber nicht, dass nicht nur wir, nicht nur Ukrainer in diesem Sommer von den Vorteilen des „9-Euro-Tickets“ profitieren. Diese einmalige Gelegenheit, günstig zu reisen, steht allen Deutschen und Gästen Deutschlands offen. Stellen Sie sich daher darauf ein, dass in den Ferien in den Zügen, die zu beliebten Zielen fahren, viel Bewegung und Aufregung herrschen wird. Vor allem morgens und abends sowie vor den Wochenenden. Für die Fahrt wählt man daher besser Dienstag, Mittwoch oder Donnerstag. Außerdem würde ich empfehlen, sich frühzeitig am gewünschten Bahnsteig einzufinden, da Regionalzüge teilweise 15 bis 20 Minuten vor der Abfahrtszeit in das Gleis einfahren und sich fast sofort mit Fahrgästen füllen.

Einen schönen Sommer und allzeit gute Fahrt!

Juliia Osinska, Journalistin aus Irpin