Mitteldeutschland kompakt | 05.07.2022

05. Juli 2022, 15:46 Uhr

Sachsen-Anhalt hat nach Angaben der Kommunen bisher 24.924 Kriegsflüchtlinge aufgenommen

Sachsen-Anhalt hat nach Angaben der Kommunen bisher 24.924 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine direkt in den Landkreisen und kreisfreien Städten aufgenommen, darunter sind mindestens 2.636 Kinder im Kindergarten- und 6.265 Kinder im schulpflichtigen Alter (Stand: 3. Juli 2022, 15:00 Uhr). In der Zwischenunterbringung des Landes sind derzeit insgesamt 42 Kriegsflüchtlinge untergebracht, davon mindestens elf Kinder im schulpflichtigen Alter (Stand: 4. Juli 2022, 08:00 Uhr). Durch ein bundesweit eingeführtes Verteilungssystem eigens für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine soll ein quotengerechter Ausgleich der Aufnahmen unter den Bundesländern sichergestellt werden. Sachsen-Anhalt hat gerade in den ersten Wochen nach Kriegsbeginn am 24. Februar 2022 mehr Menschen aufgenommen, als es nach dem bundesweiten Verteilschlüssel vorgesehen gewesen wäre. Das wirkt sich bis heute aus: Sachsen-Anhalt erhält keine durch den Bund gesteuerten Zugänge. Allerdings kommen weiterhin täglich Flüchtlinge im Land an, meist auf private Initiative.

Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff wird am Donnerstag, 7. Juli 2022, einen Hilfstransport für die Ukraine verabschieden.

Zehn Unternehmen aus Sachsen-Anhalt haben nach einem Aufruf der Agrarmarketinggesellschaft Sachsen-Anhalt (AMG) Lebensmittel in größeren Mengen gespendet. Hinzu kommen spendenfinanzierte Sachleistungen der Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt (AGSA). Den Transport der Hilfsgüter finanzieren die Staatskanzlei und das Ministerium für Kultur. Koordiniert wird der Transfer von der Spedition Kalbitz aus Dardesheim zum Selbstkostenpreis. Die humanitäre Unterstützung soll sowohl Flüchtlingen aus der Ukraine, die in der Wojewodschaft Kujawien-Pommern untergebracht sind, als auch zwei ukrainischen Kooperationsregionen der Wojewodschaft zugutekommen.

Die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) besucht am Dienstag Halle.

Nach Informationen von MDR SACHSEN-ANHALT wird sie am späten Vormittag eine Tagung an der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina eröffnen und eine Rede halten. Außerdem will Merkel den Alt-Präsidenten der Leopoldina, Jörg Hacker, würdigen, der Anfang des Jahres 70 Jahre alt geworden ist. Hacker war elf Jahre lag Mitglied im so genannten Innovationsdialog der Ex-Kanzlerin.

Die Wirtschaftsförderagentur Saalfeld-Rudolstadt veranstaltet für Flüchtlinge aus der Ukraine eine Berufsbörse.

Wie eine Sprecherin der Agentur sagte, sind dafür der 12. und der 13. Juli vorgesehen. Unternehmen aus der Region können ihre freien Stellen bei dem sogenannten Job Dating vorstellen. Bei Bedarf werden Dolmetscher gestellt. Bisher haben sich den Angaben nach zehn Unternehmen angemeldet. Wie die Sprecherin der Agentur sagte, haben im Landkreis bereits mehrere Ukraine-Flüchtlinge Stellen gefunden. Das Job-Dating findet am 12. Juli im Veranstaltungshaus in der Freiligrathstraße 8 in Rudolstadt statt. Am 13. Juli gibt es das Angebot im Jugend- und Stadtteilzentrum in der Albert-Schweitzer-Straße 144 in Saalfeld. Beginn ist jeweils 17 Uhr, Ende 20 Uhr.

Im Kampf gegen Cyberkriminalität sucht das Thüringer Landeskriminalamt Verstärkung.

Eigenen Angaben nach werden Menschen gesucht, die einen Hochschulabschluss in Informationstechnik besitzen und Interesse an einer beruflichen Karriere bei der Polizei haben. Cyberkriminalität sei ein "hochdynamisches Phänomen", so das LKA. Die Gefahr betreffe die Bürger ebenso wie staatliche und private Einrichtungen und dabei zunehmend kritische Infrastrukturen. Am Freitag bietet das LKA in Erfurt eine Informationsveranstaltung zu den Beschäftigungsmöglichkeiten.

Die Spendenbereitschaft der Dresdner für das Sozialkaufhaus und den sozialen Möbeldienst ist im Zuge des Ukraine-Krieges gestiegen.

Das beobachte man bereits seit Ende Februar/Anfang März, teilte der Betreiber der beiden Einrichtungen mit -das Sächsische Umschulungs- und Fortbildungswerk Dresden. Nach Aussage von Vorstand Martin Seidel fehlen vor allem elektrische Großgeräte, wie Kühlschränke und Waschmaschinen, aber auch Dinge, die zur Wohnungs-Erstausstattung gehören.

Bundesentwicklungsministerin Schulze hält einen Wiederaufbau in der Ukraine schon jetzt für möglich, obwohl der russische Angriffskrieg noch andauert.

Schulze sagte im Deutschlandfunk, das sei zwar schwierig. Es gebe jedoch Regionen im Land, wo man damit beginnen könne. Es gehe unter anderem darum, Stromnetze zu reparieren. Dabei sollte gleich bedacht werden, die Netze an die europäischen Standards anzugleichen. In Lugano in der Schweiz hatte gestern die erste große Konferenz für den Wiederaufbau in der Ukraine begonnen. Die ukrainische Regierung bezifferte den finanziellen Bedarf auf 750 Milliarden Dollar.

Die Botschafter der 30 Nato-Mitgliedstaaten unterzeichnen zur Stunde in Brüssel die Beitrittsprotokolle für Finnland und Schweden.

Damit können die beiden Länder an allen Treffen des Militärbündnisses teilnehmen, aber nicht abstimmen. Die jeweiligen Regierungen der Nato-Länder müssen die Beitritte noch billigen. Im Bundestag ist das für diese Woche vorgesehen. Wegen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine hatten Finnland und Schweden mit ihrer traditionellen Neutralität gebrochen und einen Antrag auf Nato-Mitgliedschaft gestellt.

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MDR-Intendantin Prof. Dr. Karola Wille
MDR-Intendantin Prof. Dr. Karola Wille Права на зображення: MDR/Kirsten Nijhof
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