Mitteldeutschland kompakt | 27.07.2022

27. Juli 2022, 12:00 Uhr

Am Mittwochabend startet aus Gotha ein weiterer Hilfstransport in die Ukraine.

Organisiert wird der inzwischen dritte Transport vom Verein "Ukrainefreunde Gotha". Er soll direkt in die ukrainische Region Tscherkasy fahren. Seine Ankunft wird spätestens am Samstag erwartet. Wie der Verein mitteilte, sind im Vorfeld zahlreiche Sachspenden eingegangen. Geliefert werden vor allem medizinisches Material und etwa fünf Tonnen Lebensmittel, darunter auch eine Tonne Mehl von zwei Mühlen aus dem Eichsfeld. Auch Bekleidung, Windeln und große Kochtöpfe für Küchen in Sammelunterkünften werden am Mittwochmittag für den Transport verladen.

Die Thüringer Landesregierung will den Kommunen deutlich mehr Geld für einen besseren Hitzeschutz zahlen.

Umweltministerin Anja Siegesmund sagte nach einer Kabinettssitzung, wenn der Landtag zustimme, stünden dafür im nächsten Jahr insgesamt rund 50 Millionen Euro zur Verfügung. Sie könne die Kommunen nur auffordern, auf diese Fördertöpfe zuzugreifen. Gerade Städte heizen sich im Sommer deutlich stärker auf. Laut Siegesmund kann die Hitze aber abgemildert werden. Zum Beispiel mit offenen Wasserflächen, Brunnen, Bäumen oder Parks. Um solche Projekte zu fördern, stehen im nächsten Jahr im Landes-Programm Klima-Invest zwölf Millionen Euro zur Verfügung. Weitere 30 Millionen sollen als so genannter Sonderlastenausgleich bereitgestellt werden. Das Land will zudem einen eigenen Hitze-Aktions-Plan aufstellen. Dabei soll jedes Ministerium Vorschläge machen, wie Menschen besser vor Hitze geschützt werden können.

In Leipzig haben die Hochschulzulassungstests für aus der Ukraine geflüchtete Jugendliche begonnen.

Wie die Uni Leipzig mitteilte, legten die ersten 90 Studieninteressierten ihren Test ab. Er ist in der Ukraine traditionell nach der 11. Klasse vorgesehen, um zum Studium zugelassen zu werden.

Die Feuerwehr hat die Waldbrände in der Sächsischen Schweiz und in Brandenburg Nordsachsen stärker unter ihre Kontrolle gebracht.

In der Sächsischen Schweiz seien drei der fünf Brandherde stabilisiert, sagte Thomas Kunz vom Landratsamt MDR SACHSEN. An zwei Stellen sei es allerdings immer noch möglich, dass sich die Flammen weiter ausbreiten. Mindestens diese Woche wird die Lage noch kritisch bleiben, so die Einschätzung.

Das Niedrigwasser der Elbe macht nicht nur der Dampfschifffahrt, sondern auch dem Lastschiffverkehr zu schaffen.

Die Sächsischen Binnenhäfen Oberelbe mussten kürzlich den Schiffsverkehr auf der Elbe einstellen, sagte der Geschäftsführer Heiko Loroff MDR Sachsen. Derzeit liegt der Elbpegel unter 70 Zentimetern. Voraussichtlich noch zwei Wochen wird es keine Transporte auf der Elbe geben. Betroffen sind da auch die Häfen in Dresden, Riesa und Torgau.

Im Zuge der geplanten Intel-Ansiedlung in Magdeburg wollen das Land Sachsen-Anhalt, die Hochschulen und der Konzern eng zusammenarbeiten.

Schon ab dem Wintersemester 2023 will beispielsweise die Uni Magdeburg zwei neue Studiengänge im Bereich der Halbleitertechnologie anbieten. Der Rektor der Otto-von-Guericke-Universität, Strackeljan, sagte, die Intel-Ansiedlung sei eine große Chance für eine Aufwertung des Studiums in Magdeburg. Das Land Sachsen-Anhalt kündigte zudem an, schnell Strukturen für eine Zusammenarbeit aller Beteiligten zu schaffen. 2027 will Intel seinen Betrieb in Magdeburg aufnehmen.

Am 20. Juli startete das neue Ukraine-Förderprogramm der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE) unter dem Titel "EHRENAMT HILFT GEMEINSAM – ankommen, mitmachen, Gesellschaft gestalten".

Damit unterstützt die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt in drei Handlungsfeldern die ganze Bandbreite zivilgesellschaftlicher Aktivitäten: Vorhaben, die beim Ankommen helfen, bei der Betreuung, Begleitung und Beratung von Geflüchteten, aber auch innovative Projekte, die mit neuen Ideen die Integration von Ukrainerinnen und Ukrainern gestalten. Alle Informationen dazu gibt es im Internet auf den Seiten der Stiftung.

Rund 180 nach Deutschland geflohene Ukrainer haben beim Deutschen Roten Kreuz Hilfe gesucht, um vermisste Angehörige zu finden.

Nach Angaben einer Sprecherin werden die Anfragen bei einer zentralen Stelle beim Internationalen Komitee vom Roten Kreuz in Genf gesammelt. Deren Möglichkeiten, in der Ukraine aktiv nach vermissten Personen zu suchen, seien wegen der Kampfhandlungen momentan aber stark eingeschränkt. Außerdem sei es wegen der anhaltenden Fluchtbewegungen auch außerhalb der Ukraine schwierig, den Verbleib von Angehörigen zu klären.

In Berlin gibt es kaum noch freie Plätze für Flüchtlinge.

Integrationssenatorin Kipping kündigte an, dass ein Notfallplan in Kraft gesetzt werde. Geplant sei unter anderem ein großes Zelt mit rund 900 Schlafplätzen. Bislang stehe das als Reserve auf dem Gelände des Ukraine-Ankunftszentrums in Tegel. Geprüft werde außerdem die Anmietung von Übernachtungsplätzen in Hostels oder die Aufstellung weiterer Zelte. Kipping zufolge muss Berlin seit einiger Zeit mehr Asylbewerber aufnehmen, weil sich fast alle anderen Bundesländer nicht mehr am bundesweiten Verteilsystem beteiligen. Begründet werde das mit der Aufnahme ukrainischer Flüchtlinge.

In Istanbul hat das Kontrollzentrum für ukrainische Getreidetransporte seine Arbeit aufgenommen.

Es ist Teil des Abkommens, das Russland und die Ukraine unter Vermittlung der Türkei und der Vereinten Nationen geschlossen hatten. Aufgabe ist es, die Sicherheit der Transporte aus drei Häfen am Schwarzen Meer zu überwachen. Zuletzt hatte ein russischer Raketenangriff auf den Hafen in Odessa für Empörung gesorgt, weil solche Angriffe dem Vertrag zufolge ausgeschlossen sind.

Der russische Staatskonzern Gazprom hat wie angekündigt die Gaslieferungen nach Deutschland reduziert.

Wie die Bundesnetzagentur bestätigte, fließen durch die Pipeline Nord Stream 1 derzeit nur noch 20 Prozent der sonstigen Kapazität. Unklar ist noch, ob die Drosselung dauerhaft ist. Agenturchef Klaus Müller hob im Deutschlandfunk erste Erfolge beim Einsparen von Gas hervor. Private Haushalte und die Industrie verbrauchten temperaturbereinigt bis zu sieben Prozent weniger, sagte Müller.

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MDR-Intendantin Prof. Dr. Karola Wille
MDR-Intendantin Prof. Dr. Karola Wille Права на зображення: MDR/Kirsten Nijhof
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