Mit Farbe und Pinsel Alte Möbel in neuem Look
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Die alte Kommode oder der ausrangierte Holztisch müssen nicht auf dem Sperrmüll landen – ganz im Gegenteil: Deko-Expertin Judith Heinze zeigt, wie Sie mit etwas Farbe, Schablonen und Wachs aus alten Möbeln neue und ganz individuelle Schmuckstücke machen können.

Der Lockdown dauert noch immer an. Was tun gegen die Langeweile zu Hause? Manch einer hat schon alle Schränke ausgemistet und neu sortiert; jetzt fehlen die Aufgaben. Warum nicht die Zeit nutzen und alten Möbeln ein neues Kleid verpassen?
Mit Kreidefarbe und Schablone: So wird aus einer Obstkiste ein Aufbewahrungskorb
Was Sie dafür benötigen:
- Kreidefarbe
- Pinsel
- Schablonen
- Schleifpapier
- Obstkisten
- Bleistift mit Radiergummi
Ein schönes Objekt, um sich an das Thema Farbe heranzutrauen, sind einfache Obstkisten, die sonst eigentlich weggeworfen werden.
Diese Kisten müssen zunächst sorgfältig gereinigt und vorsichtig abgeschliffen werden, damit das Holz etwas weniger rau ist. Grundsätzlich muss Holz beim Bemalen mit Kreidefarben aber nicht geschliffen werden. Anschließend werden die Kisten mit einem Pinsel gestrichen.
Wer sich noch nicht an Schablonen heran traut, der kann mit einer einfacheren Technik beginnen, bei der das Radiergummi eines Bleistifts als Tupfer dient: Ein Bleistift wird mit der Radiergummiseite in etwas Farbe getaucht und vorsichtig aufgesetzt. So entstehen klar umrissene Pünktchen.
Für Fortgeschrittene: die Schablonier-Technik
Sie benötigen zunächst eine Schablone – die können Sie entweder selbst basteln oder kaufen. Die Schablone wird anschließend auf den Untergrund aufgelegt und mit etwas Tape oder Sprühkleber befestigt, damit sie nicht rutscht.
Dann wird ein kleiner Schwamm oder Schablonierpinsel in die Farbe getaucht und gründlich auf einem Tuch abgetupft. Es soll nur sehr wenig Farbe haften bleiben. Gerade zu Beginn empfiehlt es sich, lieber zu wenig als zu viel Farbe zu verwenden.
Nun wird das Motiv auf den Untergrund aufgetupft. Dabei muss der Schwamm/Pinsel so trocken wie möglich sein. Einige dünne Lagen übereinander sehen besser aus als eine dicke Farbschicht.
Manchmal sieht es schön aus, wenn die Farbschicht nicht überall gleich dick aufgetragen wird. Variationen in Druck und Deckkraft sorgen für einen besonderen Effekt. Experimentieren Sie ein wenig! Zum Schluss die Schablone vorsichtig entfernen. Trocknen lassen und mit Wachs oder Lack versiegelt.
Die Transfertechnik: So wird ein einfaches Tablett zum Hingucker
Transferfolien sind Motive, die auf Folien aufgedruckt sind und auf fast alle staub- und vor allem fettfreien Unterlagen aufgetragen werden können. Tatsächlich auch auf Stoff.
Was Sie dafür benötigen:
- Transferfolien
- Schere
- Tablett
- Pinsel
- Schleifpapier
- Holzspatel
- Lack
Die Transferfolien können als großes Motiv verwendet werden oder man zerschneidet die Vorlage in kleine Teile, um dezente Effekte zu erzielen. In unserem Fall möchten wir auf das vorher gestrichene Tablett ein Motiv auftragen.
Zunächst wird das Motiv ausgeschnitten. Dann wird die Haltefolie abgelöst, das Motiv aufgelegt und mit Tape fixiert. Mit einem Holzspatel wird nun vorsichtig darüber gerubbelt, damit sich das Motiv von der Trägerfolie löst. Ist das Motiv auf der Unterlage, kann es entweder so gelassen oder leicht mit feinem Schleifpapier bearbeitet werden. Damit entsteht ein sogenannter Used-Effekt.
Bei der Transfertechnik muss die Fläche zwingend mit Lack versiegelt werden, damit sich das Motiv nicht ablösen kann.
Arbeiten mit Dekofolie und Wachs
Was Sie dafür benötigen:
- Kreidefarbe
- Pinsel
- Möbel-Wachs
- Dekofolie
- Schleifpapier
- alte Möbelstücke
Alte Möbel landen oft im Sperrmüll, weil zum Beispiel Flecken auf dem Holz sind oder der Holzton so dunkel ist, dass das Möbelstück altbacken wirkt. Mit Möbelfarbe kann aus alt leicht wieder neu gemacht werden.
Zunächst muss zwischen lackiertem und unbehandeltem Holz unterschieden werden. Während lackiertes oder furniertes Holz nach dem Entfetten sofort gestrichen werden kann, muss unbehandeltes Holz vorbehandelt und geschliffen werden.
Eine anschließende Grundierung verhindert, dass die Gerbstoffe im Holz hervortreten. Gerade weiße Farbe bekommt dadurch gelbe Flecken, und das sieht nicht gut aus.
Danach kann gestrichen werden. Matte Kreidefarbe ist geeignet für Möbel, die nicht täglich feucht abgewischt werden müssen – also Schränke, Beistelltische oder Kommoden. Auf der matten Kreidefarbe haftet auch Wachs besser. Möbel-Wachs wird benutzt, um Dekors wie Verzierungen oder Drechselarbeiten etwas hervorzuheben. Das Wachs wird sparsam mit einem Pinsel oder mit dem Finger auf das schon gestrichene Holz aufgetragen und mit einem weichen Lappen oder Finger eingearbeitet. Falls es zu viel sein sollte, lässt es sich auch leicht wieder entfernen.
Zum Schluss können Sie auch hier noch mit der oben beschriebenen Transfertechnik ein Motiv auf die Tischplatte aufgetragen.
Viel Spaß beim Nachmachen!
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR um 4 | 10. Februar 2021 | 17:00 Uhr