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Sollte man die Heizung jetzt schon aufdrehen? Bildrechte: imago images/Westend61

EnergiekriseWorauf man beim richtigen Heizen achten sollte

27. September 2022, 05:00 Uhr

Der Herbst hat Einkehr gehalten, die Temperaturen werden kühler. Doch viele halten sich noch zurück, die Heizung anzuschalten. Welche Rechte Mieter haben und wie man energiesparend heizt, erklären Expertinnen und Experten.

Bei 15 Grad Außentemperatur kann man schon mal auf den Gedanken kommen, die Heizung anzuschalten. In Leipzig zum Beispiel haben manche die Heizung schon aufgedreht, andere warten noch, wenn auch eher widerwillig: "Es wird noch nicht geheizt, obwohl ich gern heizen würde", sagt eine befragte Person.

Auch andere berichten, lange mit sich gehadert zu haben: "Wir haben sehr viel hin und her überlegt, jetzt ist aber mittlerweile das ganze Haus so ausgekühlt, dass wir gesagt haben, wir machen die Heizung an, aber nur ganz kontrolliert wirklich in den Räumen, in denen wir uns aufhalten."

Vor allem Altbauwohnungen kühlen schnell aus: "Wir machen noch keine Heizung an. Wir wohnen im Altbau, es ist schon jetzt superkalt, obwohl es ja noch nicht so kalt draußen ist. Aber wir laufen nur in Pullovern und dicken Socken rum und versuchen noch nicht die Heizung anzustellen, solang es geht."

Vermieter müssen Raumtemperatur über 18 Grad halten

Mieter sind beim Heizen auf ihren Vermieter angewiesen. In der Regel beginnt die Heizperiode am 1. Oktober und endet am 30. April. 

Aber auch außerhalb dieser Zeit muss der Vermieter die Heizung unter bestimmten Bedingungen anschalten, weiß Jutta Hartmann vom Deutschen Mieterbund: "Wenn über ein bis drei Tage die Raumtemperatur unter 18 Grad fällt, dann haben Mieterinnen und Mieter auch einen Anspruch darauf, dass der Vermieter die Heizung andreht, selbst wenn die offizielle Heizperiode noch nicht begonnen hat."

Energiesparen: Räume unterschiedlich heizen

Ist die Heizung angeschaltet, können Mieter und Eigenheimbesitzer selbst entscheiden, ob und wie viel sie heizen. Um Energie zu sparen, sollte man aber einige Punkte beachten: "Wir empfehlen dort vor allen Dingen eine individuelle Raumtemperatur je Zimmer einzustellen, zum Beispiel im Wohnzimmer 20 Grad und in der Küche und im Schlafzimmer könnte es sogar noch etwas kälter sein", sagt Alexander Steinfeldt von der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft CO2 Online. Auch das Umweltbundesamt empfiehlt eine Temperatur von 20 Grad im Wohnbereich, 18 Grad in der Küche und 17 Grad im Schlafzimmer.

Wenn diese Temperaturen nicht gehalten werden können, kann ohne schlechtes Gewissen geheizt werden.

Heizrichtwerte von Gebäudeart abhängig

Hier gilt jedoch: Nicht alle Gebäude sind gleich. Alexander Steinfeldt weiß, worauf man achten muss. "Es kommt auf den energetischen Zustand des Gebäudes an. Je besser das Haus gedämmt ist, desto kälter kann es draußen sein, bevor die Heizung überhaupt loslegen muss. Ältere Gebäude, unsanierte Altbauten – da kann es dann eben schon sein, dass bei einer Außentemperatur von 15 bis 17 Grad Celsius innen nicht mehr 20 Grad tagsüber erreicht werden können und dann muss geheizt werden."

In Niedrigenergiehäusern dagegen muss man die Heizung erst bei Außentemperaturen zwischen 14 und 11 Grad aufdrehen, in Passivhäusern zwischen 11 und 9 Grad.

Das sind die offiziellen Empfehlungen. Am Ende entscheidet die persönliche Präferenz über das Heizverhalten. Und in diesem Jahr wohl auch die bevorstehenden Heizkosten.

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 27. September 2022 | 06:00 Uhr