Motivation fördern Kindern das Lernen leicht machen
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Kinder zu motivieren, für die Schule zu lernen ist nicht immer leicht. Wie man Kinder durch eine glückliche Schulzeit führt und welche Rolle dabei die Unterstützung der Eltern spielt, erklärt Lerncoach und Lehrerin Lisa Reinheimer. Hier ein paar Tipps von ihr zum nachlesen.
Strukturen geben Sicherheit
Wenn Ihr Kind gar nicht reinkommt, nicht lernen mag, dann helfen Strukturen. Das können feste Uhrzeiten sein, die man ausgemacht hat, gemeinsame Pausen, wo Sie gemeinsam etwas Tolles machen und auf die man sich freut. Und – ganz, ganz wichtig – dass Sie Ihr Kind, gerade im Anfang, unterstützen, das Lernmaterial zu strukturieren. Denn das ist etwas, was vor allem jüngere Kinder noch nicht gelernt haben und nicht alleine können.
Dabei gibt es die drei magischen Fragen:
- Was muss?
- Was kann?
- Bis wann?
Was die Lernzeiten angeht, erzählen mir Eltern, vor allem Eltern von Teenagerkindern, dass es Wunder ausgelöst hat, wenn es nicht so strenge Regeln gibt, was die Uhrzeit angeht. Viele Eltern erzählen, zu Beginn der Corona-Zeit haben sie Uhrzeiten für ihre Kinder festgelegt: "Spätestens 9 Uhr fängst Du an, dann bist Du am Nachmittag fertig!" Das hat überhaupt nicht funktioniert. Die Eltern haben gemerkt, wenn ich meinen Sohn oder meine Tochter schlafen lasse bis 11, dann machen die ihre Aufgaben vielleicht bis 16 Uhr oder später. Auch wenn die Eltern selbst es anders machen würden, die Kinder machen es so und es funktioniert. Also: das Kind erstellt einen festen Zeitplan, aber es macht ihn selbst mit den Zeiten, die ihm oder ihr passen!
Hier dürfen Sie wieder der Lernbegleiter sein, der die Kinder durch eine zufriedene Schulzeit führt, indem Sie nachfragen: Wie hat es heute geklappt? Wann war es das letzte Mal besser? Und manche kommen von sich aus darauf, dass es besser war als sie früher angefangen haben. Und für andere ist eben die späte Zeit passender.
Was tun, wenn Kinder sich gar nicht motivieren können?
Hier hilft die Sandwichmethode. Fangen Sie mit einem Erfolgserlebnis an. Eine Aufgabe, die vielleicht schnell gemacht ist und die das Kind beherrscht. Das Kind erlebt: ich bin gut und kann etwas schaffen.
Dann kommt der schwierige Teil und am Ende können Sie zum Beispiel noch etwas spielen. Spiele fördern die Konzentration, aber sie machen auch Spaß: "Stadt, Land, Fluss" zum Beispiel.
Was ist, wenn ständig Nachfragen kommen?
Hier hilft der Trick mit den "Post-it"-Zettelchen. Es gibt einen roten, einen gelben und einen grünen Klebezettel. Wenn das Kind absolut nicht weiß, was es hier machen soll, klebt es einen roten Zettel an den Rand. Es macht dann weiter mit der nächsten Aufgabe oder dem nächsten Fach. Wenn es noch eine Frage gibt oder eine Unsicherheit, dann klebt es einen gelben Zettel. Wenn das Kind denkt: das habe ich gut gemacht, klebt es einen Grünen.
Die Vereinbarung ist: nach dem Mittagessen, nach dem Abendbrot oder zu einer bestimmten Uhrzeit – immer erst dann setzen wir uns zusammen und arbeiten die Zettel ab. Nicht eher oder zwischendurch. Der Effekt ist: das Kind sieht auf einmal wie viele grüne Zettel da schon aufgeklebt sind und es sieht: schau an, ich kann auch schon wirklich viel und ich kann es alleine!
Der wichtigste Tipp!
Bei allen Tricks und Ideen: jedes Kind ist anders. Jedes Zuhause ist anders. Und der Tipp, der für den einen funktioniert, passt für den anderen vielleicht überhaupt nicht. Das macht nichts. Probieren Sie es aus! Es kommt ein Variante, die zu Ihnen passt.
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR um 4 | 08. Juni 2020 | 17:00 Uhr