Mann Kind und Frau sitzen, voneinander abgewandt auf einem Sofa, vor einem Weihnachtsbaum
Was können wir tun, damit Weihnachten entspannt wird? Familienberaterin Diana Jentzsch sagt, manchmal hilft es einfach nur, über seine Erwartungen zu reden. Bildrechte: Colourbox.de

Kein Stress zum Fest Kein Familienstreit zu Weihnachten - so wird es entspannt

21. Dezember 2022, 14:30 Uhr

Selten sind die Erwartungen so hoch, wie vor dem Weihnachtsfest. Doch je näher das Fest heranrückt, desto gestresster sind viele Menschen. Viele träumen von einem perfekten Fest im Kreise glücklicher Menschen. Stattdessen gibt es oft Zank und Stress. Was können wir tun, damit Weihnachten ein entspanntes Fest wird? Im Gespräch ist die Dresdner Familienberaterin Diana Jentzsch.

Warum kracht es so oft in den Familien unterm Weihnachtsbaum?

Diana Jentzsch: Viele stehen extrem unter Druck, weil Weihnachten das schönste Fest des Jahres sein soll und man niemanden enttäuschen möchte. Damit entsteht eine Gemengelage von ganz vielen unterschiedlichen Erwartungen und damit entsteht ganz schnell Stress. Und dann wird es nicht mehr schön, sondern anstrengend.

Was ist das Geheimrezept, damit wir gut durch die Weihnachtszeit kommen?

Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, nur noch in der Kernfamilie zu feiern. Wir richten es so ein, dass es möglichst für Kinder stressfrei ist. Das ist eine Variante. Oft hört man auch, dass es gut ist, am dritten Advent mit einem Teil der Familie zu feiern, damit hat man die Fahrerei an den Weihnachtstagen nicht mehr.

Was kann man in der Vorweihnachtszeit schon tun, damit Weihnachten entspannt wird?

Die beste Möglichkeit ist, sich gegenseitig so gut wie möglich zu respektieren. Dass man die Unterschiedlichkeiten, mit Weihnachten umzugehen, anerkennt. Der eine möchte es perfekt haben zu Weihnachten, der andere denkt am 22. Dezember über Geschenke nach. Jeder sollte den anderen genauso akzeptieren.

Eine Gruppe Erwachsener sitzt um einen weihnachtlich geschmückten Tisch.
Wie im Bilderbuch, oder? Viele sehnen sich nach einem perfekten, harmonischen Fest und machen dafür alles, was geht. Aber muss das Fest überhaupt perfekt sein? Bildrechte: Colourbox.de

"Dieses Jahr schenken wir Erwachsenen uns nichts." - Und dann gibt's doch Geschenke. Was nun?

Es gibt mehrere Möglichkeiten: Nehme ich an dem Wettbewerb teil oder nehme ich mich raus. Wenn ich mich rausnehme und nicht am Geschenke-Wettbewerb teilnehme, muss ich mir überlegen, was mache ich mit den Geschenken der anderen. Wenn sie von Herzen kommen, kann ich sie auch von Herzen annehmen. Fürs nächste Jahr wäre es praktisch, dass Thema aber noch einmal auf den Tisch zu bringen.

Wir sollten uns immer überlegen: Worum geht es beim Schenken eigentlich? Um einen Wettbewerb oder um liebevolles Geben und Nehmen?

Diana Jentzsch Familienberaterin

Zwei Hände halten ein Geschenk.
Nur was Kleines. Wenn sich das ausgemacht wird und sich jeder daran hält, ist ein Konfliktpunkt an den Weihnachstagen schon mal abgehakt. Bildrechte: Colourbox.de

Man kann es nicht allen recht machen. Wie damit umgehen?

In der Luft schweben oft Erwartungen, die nicht ausgesprochen werden. Sodass gar nicht klar ist, das zum Beispiel die ältere Generation möchte, dass der Familienvater mit am Tisch sitzt und nicht mit dem Sohn die Lego-Sachen zusammenbaut. Man kann versuchen, so gut es geht, die Dinge und Erwartungen offen anzusprechen und bei sich selber zu bleiben und zu überlegen, womit fühle ich mich gerade am wohlsten und wie kann es allen gut gehen.

Das schönste Geschenk - gemeinsame Zeit.

Diana Jentzsch Familienberaterin

MDR (Thomas Hehde/ino)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Expertenrat | 20. Dezember 2022 | 10:00 Uhr

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