Pflanzenpflege Zimmerpflanzen richtig pflegen
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Ob in der Wohnung oder im Büro: Pflanzen werten nicht nur jeden Raum auf, sie leisten auch ordentlich was. Doch leider werden die "grünen Mitarbeiter" auf der Fensterbank oft vernachlässigt. Experte René Wadas weiß, mit welchen kleinen Tipps jede Zimmer- und Büropflanze richtig wächst.

Die Klimaanlage fürs Homeoffice
"Pflanzen wirken beruhigend auf die Seele und sie sind eine natürliche Klimaanlage, da sie Wasser verdunsten. Sie verhindern trockene Luft im Winter und haben luftreinigende Eigenschaften. Pflanzen filtern Giftstoffe aus der Luft", sagt René Wadas. Damit Zimmer- und Büropflanzen spürbar die Luft reinigend, kommt es darauf an, wie hoch die Giftstoffe sind und wie viele Pflanzen sich im Zimmer befinden. Es reicht nicht, nur eine Pflanze aufzustellen. Messbare Ergebnisse können nur bei einer größeren Anzahl an Pflanzen im Raum erreicht werden, weiß der Experte.
Mit den luftreinigenden Eigenschaften befassen sich Forscher schon länger. Stellvertretend kann hier die NASA genannt werden. Die Raumfahrtbehörde erforscht wie Pflanzen im Weltraum wachsen und genutzt werden können.
Pflanzen erhöhen die Leistungsfähigkeit
Wer Zuhause oder im Büro Pflanzen aufstellt, schafft nicht nur ein besseres Raumklima und eine freundlichere Atmosphäre, er kann auch so die eigene Leistungsfähigkeit erhöhen. Mehrere Studien haben belegt, dass Pflanzen die Produktivität steigern und Pflanzenarzt René Wadas geht noch weiter: "Wer auf grün schaut, lebt länger. Auf Pflanzen schauen ist immer besser, als auf eine triste Betonwand."
Egal ob im Homeoffice oder auf Arbeit, Pflanzen sollten pflegeleicht sein. Denn oft werden sie vergessen oder vernachlässigt. Es wird zu viel oder zu wenig gegossen und kaum oder gar nicht gedüngt. "Wenn dann landen mitunter Kaffeereste im Topf. Hier sollte man vorsichtig sein. Nicht alle Pflanzen vertragen das", so René Wadas. Im Sommer sollte einmal in der Woche ein Schuss Dünger zum Gießwasser hinzugegeben werden. Im Winter kann sparsamer gedüngt werden, meint der Experte. Pflegeleichte Pflanzen sind beispielsweise der Bogenhanf, der Elefantenfuß oder die Zamioculcas, auch bekannt als Glücksfeder, sie benötigt wenig Wasser und hat eine gute Filterwirkung.
Für Zimmerpflanzen sollte lieber ein größerer Topf verwendet werden. "Dann wird es nicht sofort ein Problem, wenn die Pflanze mal vergessen wird. Wichtig ist auch, die Pflanze regelmäßig abzustauben. Liegt auf den Blättern zu viel Staub, kann die Pflanze schlecht Photosynthese betreiben und wächst nicht so gut. Die Versorgung mit Nährstoffen sollte nicht vernachlässigt werden", so Wadas. Eine mangelhafte Pflege und ein falscher Standort sind oft auch die Gründe, warum Zimmerpflanzen nach ein paar Wochen nicht mehr so schön aussehen wie zum Zeitpunkt des Kaufs im Blumenladen. "Dazu muss man wissen, dass es der Pflanze bis zum Verkauf sehr gut ging. Sie wurde optimal gegossen, stand warm und hell und bekam den nötigen Dünger."
Gute Erde ist das A und O
Generell sollten Pflanzen immer an einem hellen Standort stehen. "Unsere Zimmerpflanzen stammen oft aus den Tropen. Bei der Standortwahl sollte man immer überlegen, wo die Pflanze herkommt." Wer sich hier nicht auskennt, sollte einen Experten oder eine Fachfirma für die Raumbegrünung zur Hilfe nehmen.
Entscheidend ist nicht nur der richtige Platz, sondern auch das passende Substrat. "Gute Erde ist das A und O. Es sollte niemals an der Erde gespart werden." Eine hochwertige Erde erkennt man sehr leicht. Pflanzenarzt René Wadas hat einen einfachen Trick dafür: "Ich fasse in die Erde und drücke sie mit der Faust zusammen. Wenn ich die Hand öffne, muss die Erde auseinanderfallen."
So werden Weihnachtssterne wieder rot
Wer seinen Weihnachtsstern erfolgreich "übersommert" hat, fragt sich oft, wie er ihn bis Weihnachten wieder zum blühen bringt. Damit die Blätter wieder rot werden, muss das Tageslicht beeinflusst werden. Denn erst wenn es eine bestimmte Zeit lang in der Nacht zwölf Stunden dunkel ist, verfärben sich die Blätter.
"Stülpen sie jeden Tag 17 Uhr bis zum Morgen einen schwarzen Kübel über den Weihnachtsstern. Es muss stockdunkel sein. Die Pflanze reagiert auf kleinste Lichteinflüsse. Schon eine Nachttischlampe kann dafür sorgen, dass sich die Blätter in der dunklen Jahreszeit nicht verfärben", sagt Pflanzenfachmann René Wadas.
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR um 4 | 13. Oktober 2020 | 17:00 Uhr