Auslandsjahr So viel kostet ein Highschooljahr in den USA
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24. September 2024, 10:44 Uhr
Ein Auslandsjahr ermöglicht es Schülern, den eigenen Horizont zu erweitern, Sprachkenntnisse zu vertiefen und neue Freunde zu finden. Eins der beliebtesten Ziele unter Jugendlichen sind die USA. Allerdings kann so ein Highschooljahr schnell ziemlich viel Geld kosten. Wir zeigen, wie teuer ein Auslandsaufenthalt sein kann, wie sich der Preis zusammensetzt und welche finanziellen Förderungen es gibt.
Einmal wie im Film oder der Lieblingsserie auf eine amerikanische Highschool gehen – das ist der Traum vieler Jugendlicher. Viele neue Erfahrungen, das Trainieren der Sprache sowie eine persönliche Entwicklung sind dabei Argumente, die für einen Auslandsaufenthalt in bereits jungen Jahren sprechen. Allerdings gibt es auch einen Punkt, bei dem viele Eltern sicherlich erstmal schlucken müssen: die Kosten. Nach Angaben mehrerer gemeinnütziger Austauschorganisationen müssen derzeit 12.000 Euro bis 19.000 Euro für ein Schuljahr in den USA eingeplant werden.
Gemeinnützige Austauschorganisationen
In Deutschland gibt es eine Auswahl verschiedener, gemeinnütziger Austauschorganisationen, die auch Mitglied im Arbeitskreis gemeinnütziger Jugendaustausch (AJA) sind.
"Die AJA-Mitglieder sind gemeinnützige Vereine und Organisationen und als Träger der freien Jugendhilfe anerkannt. Sie arbeiten nicht gewinnorientiert und verwenden den wesentlichen Teil ihrer finanziellen Mittel für Bildungsangebote, Stipendien und Programmentwicklung. Da die Programmarbeit überwiegend von ehrenamtlichen Mitarbeitern geleistet wird, werden die Werbe-, Personal- und Organisationskosten möglichst gering gehalten", erklärt AJA auf MDR-Anfrage.
Viele Ausgaben bereits vor dem Auslandsaufenthalt
Bei gemeinnützigen Anbietern sind in der Regel bereits Flugtickets, Versicherungen, Seminare für die Vorbereitung auf den Aufenthalt und die Nachbereitung nach dem Austauschjahr sowie die Suche nach einer passenden Gastfamilie im Programmpreis enthalten. Dieser liegt zwischen 12.000 Euro und 16.000 Euro.
"Zusätzlich zu den Programmkosten fallen aber noch Kosten für das Visum, monatliches Taschengeld sowie Kosten für die Schule für Unterrichtsmaterialien oder die Schuluniform und für Ausflüge an", antwortet der Arbeitskreis gemeinnütziger Jugendaustausch (AJA) auf MDR-Anfrage. Des Weiteren können auch noch Fahrtkosten, zum Beispiel zu den Seminaren oder zum Flughafen, anfallen, erläutern die Organisationen Deutsches Youth For Understanding Komitee e.V. (YFU) und Experiment e.V.
Ein Grund für den hohen Programmpreis sind zertifizierte Partnerorganisation in den USA, die viel Organisation vor Ort, wie zum Beispiel die Suche nach der Gastfamilie, übernehmen. "Auf diese Partnerorganisationen entfallen bis zu der Hälfte der Kosten", schreibt AJA. Ein weiterer Punkt seien steigende Flug- und Personalkosten.
Zusätzliche Möglichkeiten können den Preis erhöhen Hinweis: Viele Organisationen bieten laut AJA ihren Kunden zusätzliche kostenpflichtige Optionen an, wie die Wahl der Schule oder der Region.
Finanzielle Förderungen ermöglichen Austausch für Familien mit geringerem Einkommen
Es gibt verschiedene Förderungsmöglichkeiten, um möglichst vielen Schülern einen Auslandsaufenthalt zu ermöglichen. Dazu gehören Stipendien, die von verschiedenen Stellen – wie zum Beispiel den Austauschorganisationen – vergeben werden. Ein Jahr in den USA kann auch vom Deutschen Bundestag mit dem Parlamentarischen Patenschafts-Programm (PPP) in Form eines Vollstipendiums gefördert werden.
Neben Stipendien stellt auch das Auslands-Schüler-BAföG eine Möglichkeit dar, das Schuljahr an der Highschool zu finanzieren. Es muss nicht zurückgezahlt werden. AJA weist zudem darauf hin, dass das Auslands-Schüler-BAföG mit Stipendien kombiniert werden kann, was den Eigenanteil an Kosten deutlich senkt. "Für Schülerinnen und Schüler, die kein Gymnasium besuchen, bietet die Kreuzberger Kinderstiftung ein Stipendium an", heißt es weiter.
Wie teuer das Auslandjahr wird, hängt vom Zielland ab
Ein Schuljahr im Ausland ist nicht nur in den USA möglich: Jugendliche können für ihren Auslandsaufenthalt zwischen sehr vielen verschiedenen Ländern wählen und damit auch die Kosten beeinflussen. Der Arbeitskreis gemeinnütziger Jugendaustausch (AJA) gibt dazu an: "Prinzipiell gehören Länder wie Kanada, Neuseeland, Australien oder auch Japan eher zu den teuren Ländern. Günstigere Länder für den Schüleraustausch sind beispielsweise Costa Rica, Argentinien, Brasilien oder auch Länder in Europa wie Estland oder Frankreich."
Land | Preisbereich (gerundet) |
---|---|
Australien | 16.400 € - 26.700 € |
Costa Rica | 6.500 € - 14.900 € |
Frankreich | 7.800 € - 11.100 € |
Großbritannien | 17.300 € - 23.600 € |
Irland | 11.000 € - 16.900 € |
Kanada | 15.600 € - 30.000 € |
Neuseeland | 18.400 € - 24.200 € |
Spanien | 10.300 € - 11.000 € |
Südafrika | 12.300 € - 14.000 € |
USA | 10.500 € - 28.900 € |
Quelle: www.austauschjahr.de/kosten-eines-auslandsjahrs-was-kostet-ein-schueleraustausch |
"Wer Kosten sparen möchte, hat die Möglichkeit, Länder für einen Schüleraustausch zu wählen, die weniger häufig gebucht aber nicht weniger spannend sind", gibt Experiment e.V. noch als Tipp. Die gemeinnützige Organisation weist zudem darauf hin, dass ein Austausch in Europa deshalb preiswerter ist, weil die Anreise kostengünstiger ist oder keine Anmeldegebühren anfallen.
MDR (jvo)
Dieses Thema im Programm: Was kostet...? auf YouTube | 30. April 2024 | 12:00 Uhr