Unseriöse JobangebotePolizei warnt vor Betrug mit scheinbar lukrativen App-Tests
Apps testen und damit leicht schnell viel Geld verdienen? Wer solch ein Jobangebot annimmt, hat es meist mit Kriminellen zu tun. Ihr Ziel: Unter falschem Namen dann illegal Geschäfte abwickeln. Und damit machen sich die App-Tester dann selber strafbar.
Inhalt des Artikels:
Persönliche Daten der App-Tester im Visier
Rezepte, Nachrichten, Tickets kaufen: Für alles gibt es heutzutage Apps, mit denen schnell Informationen ausgetauscht werden können. Sie gehören für die meisten von uns inzwischen zu nahezu allen Lebensbereichen dazu. Das haben auch Kriminelle für sich entdeckt.
Scheinbar unverfängliche Jobangebote als App-Tester tauchen immer wieder in Zeitungen, Jobbörsen und in Social-Media-Kanälen auf. Versprochen werden hohe Provisionen bei sehr flexibler Zeiteinteilung. Doch in den meisten Fällen kann man davon ausgehen, dass Kriminelle nur eins wollen: die Identität der "App-Tester", um dann in ihrem Namen illegale Geschäfte abwickeln zu können. Die Polizei warnt ausdrücklich vor der Masche.
Vorwand Banking-Apps testen
Zunächst geht es vielleicht unverfänglich mit dem Testen von Apps bei Spielen und wenig benötigten persönlichen Daten los. Der Job läuft, das Vertrauen ist aufgebaut. Was sollte dann dabei sein, eine Banking-App zu testen? Dazu muss jedoch ein Konto bei dem Kreditinstitut vorhanden sein. Der Auftrag ist dann: Online ein Test-Konto eröffnen und schauen, wie kundenfreundlich die Banking-App ist? Genau das ist die Masche der Kriminellen beim App-Testing. "Mit dem Eröffnen dieses geforderten Kontos, werden ihre Opfer leider oft unwissentlich selbst zu Tätern", erklärt die Polizei Warendorf in Nordhrein-Westfalen.
Name und Ausweisdokument stammen dann vom App-Tester. Rufnummern, Mailadressen und Passwörter wurden vorab von den Kriminellen zum Auftrag mitgeliefert. Oder gleich nach Eröffnung werden die Opfer gebeten, die Daten zu übermitteln. Die Eröffnungsunterlagen sollen auch zu Dokumentationszwecken übergeben werden. Damit haben die Opfer nichts mehr in der Hand.
Falle: Vermeintliches Test-Konto ist echte Bankverbindung
Die durch die App-Tester eröffneten Konten sind nicht wie gedacht Test-Konten, sondern normale Bankverbindungen. Entgegen der vorherigen Versprechungen der "Auftraggeber" werden diese dann auch nicht gelöscht, sondern das Passwort schnell gewechselt. Die Kriminellen können nun Gelder im Namen ihrer Opfer überweisen oder empfangen. "So können sie die Herkunft von illegal erlangten Geldern verschleiern und sind für die Polizei nicht zu ermitteln. Denn deren Spur führt nur zu den regulären Kontoinhaberinnen und -inhabern – und damit zu denjenigen, die sich als vermeintliche App-Tester zur Verfügung gestellt haben", so das Bundeskriminalamt.
Polizei ermittelt im Betrugsfall auch gegen die App-Tester
Die Daten der App-Tester können von den Kriminellen für erhebliche Straftaten missbraucht werden. "Zudem können sie selbst als Kontoinhaberinnen und -inhaber in den Fokus von polizeilichen Ermittlungen geraten, etwa wegen des Vorwurfs von Geldwäsche" warnt das Bundeskriminalamt.
So schützen Sie sich: Tipps der Polizei
- Ist der Auftraggeber des Jobangebots seriös? Informieren Sie sich über das Unternehmen.
- Vorsicht bei Kontaktaufnahmen über Messenger-Dienste.
- Auffällige Rechtschreib- und Grammatikfehler in der Anzeige? Finger weg!
- Überdurchschnittlich hohe Verdienste für einfache Tätigkeiten sollten die Alarmsirenen schrillen lassen.
- Ausweispapiere, Kontoverbindungen oder andere persönliche Daten nicht ohne Weiteres an Dritte geben, auch nicht als Kopie.
- Ist man in die Falle getappt: Die Polizei informieren!
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MDR (cbr)
Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | Voss & Team | 07. November 2024 | 20:15 Uhr