Pflanzenpflege Häufige Irrtümer bei der Pflege von Orchideen
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Orchideen werden von Jahr zu Jahr beliebter und sie sind die absoluten Lieblinge auf der Fensterbank. Kein Wunder, blühen sie doch teilweise wochenlang bei der richtigen Pflege. Doch was tun, wenn die Blätter plötzlich schlapp werden, die Wurzeln faulen oder Schädlinge die Lieblingsorchideen befallen? Pflanzenarzt René Wadas hat die rettenden Tipps.
Orchideen sind ein echter Verkaufsschlager. Der Klassiker ist die pflegeleichte Phalaenopsis. Ob im Blumenladen, Baumarkt oder Supermarkt, Orchideen gibt es inzwischen fast überall zu kaufen. In der Entdeckungszeit der Orchideen waren sie Luxusgut. Heute kann sich die eleganten Pflanzen jeder leisten und die Vielfalt ist enorm.
Es gibt insgesamt rund 30.000 unterschiedliche Orchideen-Arten. Damit ist die Familie der Orchideen die größte Blütenpflanzenfamilie der Welt.
Tipp Gegossen werden sollten Orchideen übrigens am besten immer mit kalkfreiem Wasser. Kalk mögen die Pflanzen nicht. In den Tropen, wo die Gewächse herkommen, ist das Wasser sehr weich.
Die richtige Standortwahl
Orchideen fühlen sich an einem Ost- oder Westfenster besonders wohl. Ein sonniges und helles Südfenster macht die Pflanze mit etwas Eingewöhnung aber auch mit und es kann sogar dafür sorgen, dass die Blütenbildung angeregt wird, weiß René Wadas.
Bei mehr Licht und Wärme benötigen sie mehr Wasser, können aber auch öfter blühen. Dies liegt an den unterschiedlichen Temperaturen. Am Tag ist es wärmer als in den Nachtstunden. Das regt die Blütenbildung an.
Gegen Schädlinge hilft Kamillentee
Pflanzenarzt René Wadas empfiehlt neben Wasser vorbeugend Orchideen auch mit Kamillentee, Schwarztee oder kaltem Kaffee zu besprühen. Die Flüssigkeiten hätten eine desinfizierende- und zugleich düngende Wirkung. Orchideen nehmen Dünger über das Blatt auf. Ein perfektes Hausmittel gegen den Schädlingsbefall. Damit lassen sich problemlos auch befallene Pflanzen mit Woll- oder Schildläusen behandeln.
Wurzeln der Orchidee sterben ab
Ein großes Thema bei Orchideen ist die so genannte Wurzelfäule. Sie ist für viele Probleme verantwortlich. Wenn die Wurzeln im Substrat verfaulen, zum Beispiel durch Staunässe oder zu viel Gießen, kann sich die Pflanze nicht mehr mit Wasser und Nährstoffen versorgen. Bekommen die Wurzeln im Topf zu wenig Licht, können sie ebenfalls anfangen krank zu werden. Der Grund: Die Wurzeln betreiben Photosynthese. Wenn sie nicht knackig sind, geben sie dies auch an die Blätter weiter.
Orchideen-Blätter sind schlaff und weich
Werden die Blätter beim Besprühen mit Wasser nicht mehr straff, kann das auch ein Hinweis auf Wurzelfäule sein. Dann sollte das Gießverhalten im Auge behalten werden und die Pflanze gegebenenfalls umgetopft werden.
Wenn die Wurzeln der Orchidee abgestorben sind, heißt das aber noch lange nicht, dass die Pflanze nicht mehr zu retten ist. Wenn sie Luftwurzeln hat, können diese auch zu einem weiteren Austrieb der Pflanze sorgen. Die abgestorbenen Wurzeln sollten dann alle abgeschnitten und die Orchidee in einen neuen Topf mit Orchideenerde getopft werden.
Orchidee wirft die Knospen ab
Eine falsche Versorgung der Orchidee mit Wasser, kann auch dazu führen, dass die empfindlichen Blütenknospen der Pflanze darunter leiden und abgeworfen werden. Ist der Wasserhaushalt der Orchidee gestört, trocknen die zarten Knospen ein und fallen ab. Die Pflanze sollte dann zügig in trockenes Substrat umziehen. Zu trockene Heizungsluft oder Nährstoffmangel können ebenfalls dazu führen, dass die Blüten abfallen. Die Orchideen sollten regelmäßig mit Wasser besprüht werden.
Quelle: MDR um 4
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR um 4 | 15. März 2022 | 17:00 Uhr