Grünes Zuhause Comeback der Monstera: Zimmerpflanzen und der Trend zum "Urban Jungle"
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Zimmerpflanzen erleben derzeit einen Boom - vorneweg die Monstera. Die Trendpflanze wird wegen der Schlitze in ihren Blättern auch Fensterblatt genannt. Aber auch andere pflegeleichte Gewächse wie Bogenhanf sowie Pfennig- oder Geldbaum feiern ein Comeback. Besonders junge Menschen entdecken vor allem Pflanzen aus Omas Zeiten für ihr Zuhause ganz neu. Unter dem Motto "Urban Jungle" schaffen sie sich einen Stadtdschungel in den eigenen vier Wänden, der etwa auf Instagram für Aufmerksamkeit sorgt.

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Ein großes Comeback feiert dabei die Monstera. Die Wohnzimmer- und Büropflanze aus den 1970er-Jahren ist wieder da und noch schöner geworden. MDR um 4-Pflanzenexperte René Wadas weiß warum: "Die Monsteras haben schöne große Blätter, sie sind dekorativ und sehr leicht zu kultivieren. Die Monstera hat es völlig verdient, die Trendpflanze des Jahres zu sein. In Geschäften gibt es längst auch Kleidung mit Monstera-Blättern drauf und vieles mehr."
Pflanzen machen glücklich
Die Corona-Krise hat die grüne Welle in den Wohnzimmern der Großstadtmenschen weiter beflügelt. Viele Menschen sind allein zu Hause und haben keinen Garten. Der Grund für den ungebrochenen Hype dürfte einfach sein: "Pflanzen machen glücklich", sagt Pflanzenarzt René Wadas: "Es braucht nicht lange, bis Erfolge bei der Pflege sich einstellen. Das macht Spaß und uns zufrieden. Es lässt sich mit Pflanzen einfach besser leben." Die grünen Mitbewohnerinnen haben auch viele Vorteile. Pflanzen reinigen und befeuchten unsere Zimmerluft und sie ziehen Staub magisch an, daher sollten sie immer wieder auch einmal abgeduscht werden.
Neben der Monstera gibt es weitere pflegeleichte Pflanzen aus früheren Zeiten, die heute wieder sehr beliebt sind. Dazu gehört ganz klar die Sansevieria, der Bogenhanf. Er ist dekorativ, robust und gesundheitsfördernd. "Die stand zu Omas Zeiten schon in jedem Zimmer", so Wadas. Ebenfalls zu nennen ist der Pfennig- oder Geldbaum. Er braucht sehr wenig Wasser. Unter Pflanzenliebhabern immer mehr gekauft wird auch die Klivie, das Riemenblatt, eine sehr wiederstandfähige Pflanze. Angesagt ist auch die anspruchslose Kletter- und Blattschmuckpflanze Efeutute. Eine passende Zimmerpflanze für alle ohne großen grünen Daumen. Besondere Raritäten, die immer beliebter werden, benötigen da schon etwas mehr Aufmerksamkeit.
Große Pflanzen werden auch immer öfter nach Hause geholt. Wichtig ist hier genügend Licht zu haben, erklärt Wadas: "Licht ist ein ausschlaggebendes Kriterium für den Wachstumserfolg. In dunklen Ecken kann auch über eine Zusatzbeleuchtung mit einer Pflanzenlampe nachgedacht werden. Mit der modernen LED-Technik ist das heute kein Problem mehr."
Neue seltene Monstera-Sorten
Heute sind viele verschiedene Monstera-Sorten in den Geschäften zu finden. Die Trendpflanze, die ursprünglich aus dem tropischen Regenwald stammt, zeigt sich auch deutlich farbenfroher als früher. Es gibt inzwischen Monsteras mit ungewöhnlichen Farbverläufen. Ein echter Exot ist die Monstera deliciosa Variegata. Mit ihrer grün-weißen Panaschierung ist sie der absolute Renner derzeit unter den Pflanzenfreundinnen und -freunden und sie wird immer teurer. Aufgrund ihrer Beliebtheit und Seltenheit kostet sie inzwischen weit mehr als 100 Euro. Noch seltener zu haben und daher noch teurer ist das grün-gelb gefleckte Fensterblatt mit dem botanischen Namen Monstera Adansonii Variegata.
Inzwischen gibt es die pflegeleichte Zeitgenossin mit kleinen Blättern und besonders großen Blättern, mit offenen Blättern und eingeschnittenen Blättern. Die Schlitze im Blatt hat das Fensterblatt übrigens, um genügend Licht zu bekommen. Sie ist eine Kletterpflanze und stellt so sicher, dass bis nach unten auch auf jedes Blatt Licht fällt.
Nach dem Kauf umtopfen
René Wadas empfiehlt, alle Zimmerpflanzen nach dem Kauf gleich umzutopfen. Die Pflanzen werden oft im kleinstmöglichen Topf kultiviert, um Platz und Transportkosten zu sparen. "Daher gleich nach dem Kauf umtopfen und dann können sie eine lange Zeit an ihrem Platz stehen. Dann auch erst nach sechs Wochen düngen, weil in der Erde erst einmal genügend Nährstoffe drin sind", rät der Pflanzenprofi.
Meine Monstera hat keine Schlitze?
Die Schlitze in den Monstera-Blättern sind sehr typisch für die Pflanze. Doch nicht jedes Blatt bildet auch welche aus. Junge Blätter besitzen oft noch keine Einschnitte. Erst im Alter bilden sich die Schlitze. Eine Rolle spielt auch hier wieder das Licht. Wenn die Pflanze sehr hell steht, braucht sie keine Schlitze und bildet auch keine aus. Die Kletterpflanze muss nicht zwingend am Fenster stehen. Sie kommt auch in etwas dunkleren Ecken gut zurecht.
Pflegetipps für die Monstera
Besonders wohl fühlt sich die Monstera bei einer Temperatur von 21 Grad mit möglichst hoher Luftfeuchtigkeit. Besonders im Winter ist das durch trockene Heizungsluft ein Problem. Die Pflanze sollte daher regelmäßig besprüht werden. Im Sommer kann sie auch auf dem Balkon oder im Garten stehen. Monsteras mögen es zwar hell, doch zu viel direkte Sonne vertragen sie auch nicht. Damit neue Blätter wachsen, braucht sie viel indirektes Licht. Ein Standort im Halbschatten ist gut geeignet. Staunässe mag die Monstera nicht. Im Winter sollte deutlich weniger gegossen werden. Einen Rückschnitt nimmt die Pflanze nicht krumm, dieser empfiehlt sich im Frühjahr.
Was tun im Urlaub?
Die Monstera bildet zur Nährstoffversorgung und zum Halt am Baum Luftwurzeln. Diese können in die Erde gesteckt oder im Urlaub in ein Wassergefäß gelegt werden. So versorgt sich die Pflanze über einen längeren Zeitraum zum Beispiel im Urlaub selbst mit Wasser.
Eine Monstera sollte alle zwei bis drei Jahre in frische Erde. Eine Rankhilfe ist für die Kletterpflanze unabdinglich. Gedüngt wird das Fensterblatt in den Sommermonaten. Alle zwei Wochen etwas Grünpflanzendünger sind ausreichend.
Quelle: MDR um 4, René Wadas
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | 30. November 2021 | 17:00 Uhr