Der Redakteur | 04.04.2024 Wie mache ich meine Terrasse am besten sauber?
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04. April 2024, 18:23 Uhr
Egal ob Holzterrasse, Naturstein oder Beton – den ungebremsten Hochdruckreiniger mögen die wenigsten Oberflächen. Ansonsten gilt oft: Regelmäßige Handarbeit mit dem Besen lässt Beläge gar nicht erst entstehen. Und wenn Chemie, dann gezielt die richtige. Der Redakteur hat bei einigen Fachleuten nachgefragt, welche Mittel am besten funktionieren.
Verschiedene Steine brauchen unterschiedliche Pflege
Stein ist nicht gleich Stein. Schon die unterschiedlichen Natursteinarten verlangen nach unterschiedlicher Pflege. Die erste Empfehlung: Im Zweifel ein Foto machen von den Steinen und der Verschmutzung und ab zum Steinmetz. Der hat mindestens eine Empfehlung, wenn nicht sogar das passende Mittelchen.
Wer über Jahre Algen, Grünbelag und Flechten gewähren ließ, muss sich nicht wundern, wenn Restflecken auch dauerhaft bleiben. Bei den Reinigungsmitteln auf Reiniger achten, die tatsächlich für Natursteine gedacht sind, bedeutet: alkalisch mit einem pH-Wert zwischen 7 und 10.
Wenn Natursteinreiniger, dann sollte Naturstein auch ganz vorne stehen und ein Profiprodukt sein, das für diesen Bereich gemacht ist.
Säurehaltige Reiniger sind keine gute Idee. Der Schrubber, Wasser und Schmierseife, auch "Grüne Seife" genannt oder Haushaltsnatron sind hingegen völlig okay, werden aber seltener nötig, je öfter der banale Besen geschwungen wird. Schon regelmäßiges Abkehren hilft, dass sich Algen oder Flechten erst gar nicht festsetzen.
Vorsicht mit Imprägnierungen oder anderen Wundermitteln, je nach Natursteinart kann die schmutzabweisende und damit "verschönernde" Behandlung auch nach hinten losgehen. Denn die Steine ziehen Feuchtigkeit auch von unten. Wegen der Beschichtung dauert das Abtrocknen länger und bis dahin kann man sich an dunklen Flecken "erfreuen".
Betonsteine und Betonpflaster richtig reinigen
Im Zweifel weiß der Hersteller am besten, welches Reinigungsmittel seinen Steinen guttut. Heutzutage gibt es diverse Möglichkeiten, im Produktionsprozess Mittel zuzusetzen: die Ausblühungen reduzieren, den Betonstein innerlich imprägnieren oder es werden auf die Oberfläche Beschichtungen und Lacke aufgetragen. Der falsche Reiniger kann hier Schaden anrichten, bis zur Blasenbildung oder dem Entstehen von sogenanntem "Leopardenmuster".
Und wenn es weiße Kalkausblühungen gibt, dann kann das schlicht daran liegen, dass die Steine nicht fachgerecht verlegt wurden. Wenn das Wasser nicht versickern kann, ziehen die Steine das Wasser von unten an, das bringt den Kalk sozusagen mit auf dem Weg an die Oberfläche. Abgesehen davon, dass Essigreiniger das Grundwasser belasten, sind sie auch für Betonsteine nicht geeignet. Säurehaltige Reiniger sind grundsätzlich ein Problem, ein Blick in das Datenblatt der Steine hilft.
Wie bei einem Fernseher sollte man auch hier die Bedienungsanleitung beachten.
Die hellen Flechten können mitunter nur mit speziellem Flechtenreiniger entfernt werden - und auch sonst sind punktuell Spezialreiniger nötig, wenn es um Rostflecken geht oder Ölflecken.
Reinigung und Pflege der Holzterrasse
Wer möglichst gar keine Arbeit haben möchte, der ist mit einer Holzterrasse sicher nicht gut beraten. Der Hochdruckreiniger ist tabu, der richtige Aufbau der Terrasse wichtig. Holz braucht Luft und zwar von allen Seiten, auch von unten.
Feuchtigkeit, die nicht weg kann, ist ein guter Nährboden für Algen und Flechten. Deshalb nasses Laub im Herbst entfernen und nicht als feuchten Klumpen liegen lassen. Auch das eigentlich so robuste Bangkirai ist anfällig für Pilze und Flechten, wenn es nicht richtig auslüften kann.
Schädlich ist auch das Abdecken, Holz muss luftumspült bleiben.
Ansonsten kann man sich an dem orientieren, was auf dem Schiff passiert: Wasser und Schrubber. Ergänzt werden kann auch "Grüne Seife", die ist auch bei Holzterrassen ein gutes Mittel, das zudem noch umweltverträglich ist.
Mittlerweile gibt es auch viele behandelte Hölzer, auch einheimische, die beispielsweise mit einer speziellen Alkoholbehandlung längere Haltbarkeiten haben und so den Tropenhölzern nahekommen. Regelmäßiges Fegen und Grundreinigen lässt auch bei Holz hartnäckige Beläge gar nicht erst entstehen.
Diese Beläge haben übrigens in den vergangenen Jahren zugenommen. Das Ärgernis hat allerdings einen positiven Hintergrund. Unsere Luft ist sauberer geworden, den sauren Regen von früher mochten die Algen hingegen nicht so richtig.
MDR (ifl)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Ramm am Nachmittag | 04. April 2024 | 16:40 Uhr