Nachrichten & Themen
Mediathek & TV
Audio & Radio

Leben

GesundheitRezepteGartenFamilienlebenLifestyleRechtFinanzenDigitalesMobilität
An heißen Tagen klagt der ein oder andere vermehrt über geschwollene Beine. Ein kaltes Fußbad kann hier schon Wunder wirken. Bildrechte: IMAGO / bonn-sequenz

WetterfolgenWie die Hitze krank macht: von Bluthochdruck bis Magen-Darm-Infekt

14. Juli 2023, 13:58 Uhr

Hitze kann den Blutdruck aus dem Gleichgewicht bringen, Magen-Darm-Infekte begünstigen und für geschwollene Beine sorgen. Wir sagen, was dagegen hilft und geben Tipps, was in die Sommer-Reiseapotheke gehört.

Herz-Kreislauf-Probleme durch Temperaturschwankungen

Zu den häufigsten Beschwerden im Sommer zählen Herz-Kreislauf-Probleme. Je älter wir werden, umso schwerer fällt es unserem Körper, Temperaturschwankungen auszugleichen. Das Gefäßsystem kann nicht mehr so schnell reagieren. Besonders betroffen sind Menschen mit Bluthochdruck, die blutdrucksenkende Medikamente einnehmen.

Bluthochdruck-Patienten aufgepasst!

Durch die Hitze im Sommer werden die Gefäße geweitet. So versucht unser Körper, Wärme abzugeben. Durch das Weitstellen sinkt der Blutdruck ab. Wird dieser Effekt noch durch Medikamente verstärkt, kann es schnell zu einem Kreislaufzusammenbruch kommen. Durch den zu niedrigen Blutdruck wird uns schwindlig und das Risiko für Stürze steigt.

Deshalb sollten Bluthochdruck-Patienten ihre Werte an heißen Tagen im Blick behalten und regelmäßig selbst messen. Sinkt der Blutdruck zu stark ab, sollte die Dosierung der Medikamente gemeinsam mit dem Arzt angepasst werden.

Geschwollene Beine

Auch geschwollene Beine können eine Nebenwirkung der Hitze sein. Meist steckt dann eine Venenschwäche dahinter. Die Ursache liegt darin, dass schwache Venen sich mit der Hitze noch mehr erweitern. Das Blut wird schlechter durch den Körper gepumpt und sackt nach unten in Beine und Füße. Aus den Gefäßen wird Wasser ins Gewebe gedrückt und lässt die Beine anschwellen.

Wassereinlagerungen erkennt man mit einem einfachen Test: Dazu mit dem Daumen ins Gewebe drücken. Bleibt eine Delle zurück, handelt es sich um Wassereinlagerungen. Kompressionsstrümpfe stützen Venen und Gewebe und können starkes Anschwellen verhindern. Die Füße immer mal hochzulegen, kann die Venen entlasten und Schwellungen der Beine entgegenwirken. Ansonsten gilt: Bewegung ist das beste Venen-Training.

Mehr Magen-Darm-Infekte

Bei Hitze steigt die Wahrscheinlichkeit, sich einen Magen-Darm-Infekt zuzuziehen. Denn wird die Haut stärker durchblutet, bekommen andere Organe weniger Blut ab, zum Beispiel die Verdauungsorgane. Wegen der verringerten Abwehrbereitschaft kann eine Infektion auch länger dauern als zu anderen Jahreszeiten.

Ozon belastet Kopf, Auge und Atmung

Eine hohe Lufttemperatur zusammen mit intensiver Sonneneinstrahlung fördert die Entstehung von bodennahem Ozon – und das ist ein Reizgas. An Tagen mit hoher Ozonkonzentration leiden viele Menschen an Reizerscheinungen der Augen (Tränenreiz), Atemwegsbeschwerden (Husten) und Kopfschmerzen.

Besonders nach reger körperlicher Aktivität im Freien kann es zu einer verminderten Lungenfunktion sowie einer Einschränkung der körperlichen Leistungsfähigkeit kommen. Schränkt man nach einem Hitzetag aber die Zeit im Freien wieder ein, dann kommt es spätestens nach 48 Stunden zu einer Besserung. Muss man aber zum Beispiel in der Hitze arbeiten oder trainieren, dann kann Ozon tief in das Lungengewebe vordringen, dort das Gewebe schädigen und Entzündungen hervorrufen.

Höhere Sterblichkeit durch Hitze

In den Hitzesommern 2003, 2006 und 2015 verstarben in Deutschland insgesamt etwa 19.500 Menschen zusätzlich an den Folgen der Hitzebelastung. Modellrechnungen prognostizieren für Deutschland, dass zukünftig mit einem Anstieg hitzebedingter Mortalität von eins bis sechs Prozent pro einem Grad Celsius Temperaturanstieg zu rechnen ist. Das entspricht über 5.000 zusätzlichen Sterbefällen pro Jahr durch Hitze bereits bis Mitte dieses Jahrhunderts.

Checkliste Reiseapotheke – nicht nur für den Sommerurlaub

Das sollten Sie dabei haben:- Medikamente, die regelmäßig eingenommen werden müssen
- Schmerzmittel
- Fiebermittel
- Mittel gegen Reiseübelkeit und Erbrechen
- Kohletabletten gegen Magen-Darm-Infekte
- Sonnenschutzmittel
- Antimücken- und Antizeckenschutzspray
- Zeckenzange oder -karte
- Verbandsmaterial (Schere, sterile Kompressen, Mullbinden, Pflaster, Einmalhandschuhe)
- Blasenpflaster
- Wunddesinfektionsmittel

MDR (cbr) | Erstmals erschienen am 12.08.2021.

Mehr Tipps für heiße Tage

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | Hauptsache gesund | 06. Juli 2023 | 21:00 Uhr